Seiten

Montag, 29. November 2010

1. Advent

Hallo Ihr Lieben !!!!

Ein riesengroßes Entschuldigung, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Ich habe gerade mal nachgeschaut und festgestellt, dass ich euch schon seit Donnerstag nicht mehr geschrieben habe. Wirklich ein großes Vergehen, und ich hole das jetzt mal gleich nach.

FREITAG
Am Freitag habe ich wieder mal die deprimierende Nachricht von Alba bekommen, dass ich nicht zur Arbeit erscheinen muss, weil da nämlich sowieso keiner ist.
Langsam nervst echt. ICH WILL ARBEITEN !!!!
Jedenfalls habe ich mich dann wieder ins Bett gelegt und mal im Internet so richtig alte, eigentlich fürchterliche Märchen geguckt.
„König Drosselbart“ von 1984 (aber nicht der mit Manfred Krug). Der Anfang ist ein wenig irr (oder total verrückt), aber nach hinten raus wird’s immer besser. Also, eigentlich richtig witzig. Sollte der euch in den Vorweihnachtstagen mal dieses Märchen über den Weg laufen: Ertragt die ersten, echt bescheuerten Minuten, danach wird’s schön. Aber schaut in euch an.
Danach gabs „Rapunzel“, eine relativ neue Produktion von ZDF/ARD. Hat mich nicht überzeugt, kann aber daran liegen, dass ich das Märchen an sich nicht mag.
Im Anschluss kam dann „Der Froschkönig“, ebenfalls von den öffentlich-rechtlichen. Der war wirklich süß gemacht, niedlich und so wie man sich ein Märchen wünscht. Und die Idee mit dem Eisernen Heinrich ist auch wirklich gut umgesetzt.
Nach meiner/n Märchen-Stunde(n), hat mich dann Norma, eine Freundin vom Salsakurs angerufen. Der Sohn einer Freundin tanzt Salsa (und wie) und am Wochenende sei in Carlos Paz (einem Ort in der Nähe von Córdoba) eine Vorstellung, bei der er mit tanzt. Also sind wir am Freitagabend zu der Tanzschule gefahren und haben uns die Proben angesehen. Die Leute da können wirklich unglaublich gut tanzen. Da willst du nur noch weinen, weil du da niemals hinkommst. -.-
Jedenfalls wurde ich dann dem Sohn, Juan Jose oder JuanjoJuanjo oder Juancito (freie Wahl) vorgestellt.stellt. Und da kam dann Vater Zufall und hat an die Tür geklopft. Juanjo wird im September 2011 in Frankfurt sein Auslandssemester „International Business“ anfangen. Da die da alle nicht wirklich Ahnung von Geographie haben, dachten sie das wäre (weil Deutschland ja so klein ist) in der Nähe von Leipzig. Ist es nicht wirklich, aber ich habe trotzdem angeboten, dass er mich ja mal besuchen kann, wenn er will. Er hat jetzt schon zugesagt. Und bis jetzt spricht er kein Wort Deutsch. Also hat er mich gefragt, ob ich ihm Unterricht geben kann. Ich habe zugesagt und wir haben das obligatorische Handynummertauschen vorgenommen. Ich bin mal gespannt, wann er sich bei mir meldet. Oder vielmehr, ob.
Zurück im Auto, wo ich dann mit den beiden Frauen allein war, hat mir seine Mutter dezent mitgeteilt, dass er im Moment KEINE Freundin habe. (?)
Wie auch immer, sie hat mich dann wieder nach Hause gefahren und mir dann dort die beiden Karten für Samstag und Sonntag in die Hand gedrückt, wenn die beiden Veranstaltungen stattfinden. Da ich da im Moment nicht „suficiente“ Bargeld dabei hatte, sollte ich das am Samstag nachholen.
Dann zu Hause habe ich mit den letzten Scheinen die ich hatte mir noch einen Lomito (eine Art Sandwich, nur besser) gekauft. Man merkt im Moment extrem, dass es hier so warm ist. Die Kühlschränken mit den (alkoholfreien) Kaltgetränken sehen aus wie geplündert. Zu meinem Glück gibt’s nicht so viele Leute, die die Sachen mit Pomelo (Grapefruit) mögen. Die nette Frau in dem Restaurant, in dem man die Sachen kaufen kann, kannte sogar noch meinen Namen....... Ich habe übrigens meinen Spitznamen gezwungenermaßenvon Franzi auf Fran geändert. Franzi ist für die hier kein wirklich nachvollziehbarer Spitzname. Also jetzt : FRAN. Sollte mal jemand fragen....
Im Anschluss bin ich also mit meinem Abendessen und dem alkoholfreien Getränk meiner Wahl wieder nach Hause.
Gegen 1 oder 2 bin ich dann tatsächlich ins Bett gekommen.

SAMSTAG
Am Samstagmorgen bin ich so gegen 10 durch die äußerst charmanten Methoden von Lupita aufgewacht. Ich habe mir Frühstück gemacht und bin dann auf zur Bank um mich wieder mit Bargeld zu versorgen. Jedenfalls, die Bank hier in der Nähe, um nicht zu sagen, die nächste Bank, hatte natürlich mal wieder kein Bargeld in den Automaten. Ich hatte ja nicht mal Geld um ins Stadtzentrum zu fahren. Also habe ich dann eine vertrauenswürdige Frau gefragt, wo denn hier die nächste Bank zu finden sei. Sie meinte überraschenderweise sogar, dass eine nur 6 Blöcke entfernt sei. Also habe ich mich auf den Weg gemacht. Zugegeben, ich hatte so meine Zweifel, bin aber ganz zuversichtlich los gelaufen. Und, Gott sei Dank, war die Bank auch dann wirklich da und ich konnte Geld abheben. Der Monat ist noch nicht ganz um, aber ich will mal behaupten, dass das mein sparsamster Monat war, ohne Ausflüge. Die hauen einfach immer am meisten rein. -.-
Danach habe ich mit Betty Mittagessen verspeist und habe dann in meinem Zimmer die Märchenstunde fortgesetzt.
„Der Eisbärkönig“. Keine Ahnung aus welchem Jahr und ein paar gewaltige Unstimmigkeiten gabs auch. Hier eine: Der Prinz ist verflucht (für 8 Jahre). In der Zeit ist er tagsüber ein Eisbär und um Mitternacht ein Mensch. Es darf aber niemand sein Gesicht sehen, oder er ist für immer verflucht.
FRAGE: Wie zum Teufel bekommen er und die Prinzessin, die ihn liebt, es dann auf die Reihe 3 (!) Kinder zu bekommen, ohne sich anzusehen ??? Und für meinen Geschmack war der Prinz auch ZU passiv. Das arme Mädel musste die ganze Arbeit machen und er hat nur leidend rumgestanden. Dieser Film muss nicht unbedingt sein.
Danach habe ich das (in meinen Augen) wohl schönste Märchen von allen geguckt: „König Drosselbart“ in der neuen Version von ZDF/ARD. Das ist so traumhaft, das könnte ich mir jeden Tag anschauen. Seht euch das auf jeden Fall an...... Der König Drosselbart ist wirklich eine Augenweide....
Danach habe ich mich geduscht (habe ich erwähnt, dass es hier extrem warm ist) und dann hat mich Norma gegen 7 abgeholt und wir sind nach Carlos Paz.
Diese Stadt wird im Reiseführer „Lonely Planet“ als das Las Vegas der Provinz Córdoba beschrieben. Da ist mit Sicherheit was dran. Ein wenig abnormale Züge nahm es dann schon an, als ich die mit Lichterketten geschmückten PALMEN gesehen habe. Da denkst, dich schmeißt´s ausm Auto. Jedenfalls gibt’s da unglaublich viele Bars, Clubs, Indoorspielplätze für Kinder und auch das eine oder andere Casino.
In dem Theater wurden dann Tango, Salsa, Rumba, Bauchtanz und Showdance gezeigt. Eine sehr bunte Mischung, sehr unterhaltsam und kurzweilig.
Danach sind wir (Norma, ihr Mann, ihr Sohn und seine beste Freundin) in ein Pizzarestaurant, irgendwann gegen 2 Uhr nachts. Ich habe Pizza con Anana (in Europa als Pizza Hawaii bekannt) bestellt. War lecker und das beste war die kleine rote Zuckerkirsche in der Mitte der Ananasscheibe. Agustin, der Sohn von Norma, würde bei mir sehr gerne Englischstunden nehmen und Carolina, seine beste Freundin, Deutschstunden.
Ich weiß dass Agustin keine Freundin hat und Carolina sich sehr gerne von mir adoptieren lassen würde. Sie hat mir dann danach ein Foto von ihrem Freund gezeigt. Wenn einem das in Deutschland passiert, sagt man irgendwas nettes: „Oh, der sieht aber wirklich gut aus.“ Irgendwas in der Art.
Hier in Argentinien nicht und ich bin mit vollem Anlauf in den ersten Fettnapf hier hereingerannt. Sie schaute mich dann ganz pikiert an und meinte:“Euch beide werde ich sicher nicht einander vorstellen“.
O.o !! Die Reaktion hatte ich nicht erwartet, ich habe dann versucht zu erklären, dass ich das nur nett gemeint habe und ihr signalisieren wollte, dass sie einen wirklich guten Geschmack hat.
Gegen drei oder sind wir dann zu Hause angekommen und ich einfach nur noch ins Bett gefallen.

SONNTAG
Am Sonntagmorgen habe ich um 10 meinen Wecker gestellt, damit ich pünktlich zum Skypen mit meinen Eltern wach bin. Aufgrund diverser Verkehrsaufkommen waren sie dann erst gegen 11 da, aber ich habe in der Zeit eben andere Dinge gemacht, zum Beispiel meine neue Lieblingsbeschäftigung: Aufräumen. Ich kanns selbst kaum glauben, aber in regelmäßigen Abständen befällt mich der gewaltige Drang alles wieder zu Ordnen und auf die jeweiligen Stapel zu sortieren. Für alle, die es noch nicht wissen: Ich bin chronischer Stapelbilder. Gebt mir ein paar Sachen und ich mache daraus automatisch einen Stapel. Hier überall in meinem Zimmer liegen Stapel diverser Themen. Ich gestehe es hier. Aber ich kann nichts dagegen machen. -.-
Das Gespräch war sehr schön, wenn auch mit ein paar (technischen) Unterbrechungen.
Zum Mittagessen danach bei Betty gabs Gnocchi mit Hackfleischsoße und gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Käse.
Im Anschluss habe ich mich vor den Fernseher gepflanzt und mir „Xmen – Der Letzte Widerstand“ angeschaut. Schon 1.000x auf DVD gesehen, aber immer wieder schön.
Im Moment sind hier in der Familie ein paar Personen krank:
Moritz kann einen gebrochenen Zeh und eine ziemlich derbe Erkältung vorweisen.
Lupi hat sich am Sonntag in den Flur erbrochen.
Mariana hat eine Grippe, und Fer hustet auch schon kräftig rum.
Ich wollte meine Haustipps von getragene Socken um den Hals gegen Halsschmerzen bis hin zu Zwiebeltee an den Mann bringen. Aber ich bin jetzt nur die „bruja“, die Hexe, weil sie die Ideen eher seltsam fanden. Ist nicht mein Problem, ich schwöre darauf und möchte nicht immer gleich alles mit Antibiotikum angreifen.
Nach dem Film hat mich dann Norma wieder abgeholt und wir sind nochmal nach Carlos Paz gefahren, um eine andere Show der gleichen Tanzschule zu sehen. Eigentlich sollte Carolina, vom Vortag (Stichwort Fettnapf) mit, aber, festgehalten, sie hat sich am selbigen Tag von ihrem Freund getrennt und hatte daher keine Lust auf Tanzshow. Ich hoffe jetzt inständig, dass nicht ich der Trennungsgrund war..... =)
Im Anschluss gabs wieder Pizza und dann sind wir alle wieder nach Hause gefahren.
Soweit also zu meinem Wochenende.

MONTAG
Heute Morgen habe ich wieder ein Päckchen bekommen. Aus Kelbra, von Tante Christine, abgeschickt am 11.11. Es waren ein paar Sachen für das weihnachtliche Schmücken dabei. Ich habe diese Dinge dann (hoffentlich) bestmöglich in meinem Zimmer arrangiert. Vielen Dank dafür, wenn es auch ein wenig seltsam anmutet, bei gefühlten 40º Weihnachtsgirlanden an die Tür zu hängen. Vielen Dank. Die Post scheint jetzt besser zu funktionieren und ich freue mich schon auf das nächste Paket.
Am Sonntagabend kam Petra, die Schwäbin wieder nach Córdoba und wir haben uns für 11:30 an der Sprachschule verabredet. Von dort aus sind wir zwei zum Plaza Sn. Martin, haben uns da eine Bank in der Sonne ausgesucht und dort eiskalten Maté getrunken. Wirklich das absolut erfrischendste, was ich hier bis jetzt getrunken habe. So unglaublich toll, ich muss morgen nochmal ganz genau fragen, wie das gemacht wird. Dann gibt’s das bei mir jetzt ab sofort nur noch.
Wir haben uns über alles, aber auch alles mögliche unterhalten. Die Zeit ist absolut wie im Flug verflogen und wir haben es nicht gemerkt! Die Sonne war aber wirklich extrem, so dass wir irgendwann in den Schatten umgesiedelt sind. Dort waren dann nur Plätze mit viel oder sehr viel Vogelmist vorhanden. Jedenfalls habe ich das Zeug jetzt an meiner schwarzen kurzen Hose. -.-
Bei unserem Plausch in der Mittagssonne bin ich auch ein wenig angebrannt:
Obligatorisch, meine Nase. Nur die ist rot, der Rest noch relativ weis.

Das obere Drittel meines Unterarms. Fragt mich jetzt bitte nicht, warum das untere Drittel nicht. Ich habe nicht die geringste Ahnung.
Außerdem noch meine linke Schulter.
Eine sehr seltsame Kombination, weil der Rest noch relativ normal aussieht.
Als das Eiswasser für den Maté dann alle war sind wir ein wenig einkaufen gegangen. Petra brauchte noch die eine oder andere Kleinigkeit und irgendwie sind wir dann in so einer kleinen Einkaufspassage gelandet. Dort habe ich endlich das ersehnte rote Shirt gefunden. Selbst für meine ganz dünnen T-Shirts ist es hier langsam zu warm. Es geht eigentlich nur Achselshirts oder Spagettitops. Weniger ja (-.-) aber auf keinen Fall mehr.
Außerdem sind wir an einem wirklich gut bestückten und preislich sehr guten englischsprachigen Buchladen vorbeigekommen. Wir konnten beide nicht widerstehen und sind rein. Ich habe den letzten teil von „Percy Jackson“ und ein kleines Buch „Deutsch – Grammatik Schritt für Schritt – Anfänger ohne Vorkenntnisse“ gekauft. Ich will mich ja schon mal auf meinen Unterricht vorbereiten. Petra ist ja Lehrerin und konnte mich dann bei den Lehrbüchern, die es gab beraten. Ich habe davon ja jetzt weniger Ahnung.
Im Anschluss sind wir ins Patio Olmos, weil wir eigentlich für morgen mal das Kinoprogramm ansehen wollten. Petra hatte nämlich für den Nachmittag noch eine Verabredung und ich Arbeit. Aber die Verabredung hat dann abgesagt und so haben wir spontan beschlossen, heute und sofort ins Kino zu gehen. Ich habe also auf Arbeit kurz abgesagt und wir haben uns dann „Harry Potte y las Reliquias de la Muerte - Parte I“, also den siebten Teil von Harry Potter angesehen. Tut es wirklich auch. Der ist so gut gemacht, man schwankt echt extrem zwischen Heulen und Lachen, Gruseln und Spannung. Unglaublich gut und da verzeiht man auch, dass es erst nächstes Jahr mit dem zweiten Teil weiter geht. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass auch nur eine Szene vom heutigen Teil zusammengestrichen werden könnte, nur um einen Teil zu behalten. Also seht ihn euch an. Er ist genial.
Im Anschluss sind wir beiden Mädels zu meinem Salsakurs gefahren. Es war wirklich so dermaßen witzig mit uns beiden und den anderen „Schachteln“ und mittendrin der arme Salsalehrer, der das Bestreben hatte uns noch was beizubringen. Eine bunte und wirklich lustige Mischung.
Zum krönenden Abschluss sind wir dann zu Creamburry, haben uns ein halbes Kilo Eis (Erdbeer, Cheesecake, Dulce de Leche con Brownie) gekauft und sind dann hoch in die Wohnung. Dort haben wir uns Bilder von Uruguay angesehen und versucht Petras Laptop auf Deutsch umzustellen. Das hat nicht so ganz funktioniert.
Alles in allem war das ein wirklich schöner Tag, mal wieder mit der verrückten Nudel Petra. Im Laufe der Woche wollen wir mal zum Baden in ein nahe gelegenes Dorf fahren. Das wird dann bestimmt auch lustig und ich kann dann auch das untere Drittel meines rechten Unterarmes anbrennen lassen..... Damits dann wieder gleichmäßig aussieht.

Soviel also wieder von mir.
Ich hoffe, dass ich mit dem Lesefutter, das ich euch heute zur Verfügung gestellt habe, wieder gut machen kann, dass ich so lange nichts geschrieben habe.
Alles Liebe von mir......
Bis Morgen
Eure Franzi (für euch bleibts Franzi, versprochen....... =) )

P.S: Opa, alles Liebe nachträglich zum Geburtstag. Alles Liebe und Gute. !!!!!
P.P.S: Euch allen nachträglich einen schönen ersten Advent.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen