Seiten

Sonntag, 2. Januar 2011

Dreck und Regen und ganz schnelle Autos

Hallo ihr Liebenund willkommen im Jahre 2011.

Ich möchte euch jetzt auf den neusten Stand bringen.

Der erste Januar ist eigentlich ganz entspannt vergangen. Also mehr oder weniger.
Irgendwann gegen 6 Uhr oder so (wenn ich mich richtig erinnere) bin ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund wach geworden und ich weiss noch, dass ich mir gedacht habe: Gott, du bist aber bescheuert gegen 6 wach zu werden. Kannst doch ausschlafen.
Jedenfalls habe ich, als ich dann ausgeschlafen hatte, eine Mail bekommen, wie es mir gehe und wie ich das Erdbeben überstanden habe.
Moment, Erdbeben ? Ich hatte keine Ahnung, was das sollte. Also Suchmaschine angeschmissen und siehe da gegen 6 Ortszeit gabs in der Nachbarprovinz ein Erdbeben der Stärke 7. Das ist nicht wenig. Also das war dann der Grund, der mich geweckt hat. Aber ich habe im Prinzip das erste richtige Erdbeben meines Lebens verschlafen. Kein Kommentar.

Im Anschluss habe ich dann mit Laura über ihre Ideen bezüglich der Organisation aller Daten gesprochen. Zum Thema Daten: Ich habe sie jetzt alle inklusive Passwörter auf meinem PC. Ich bin jetzt sozusagen die einzige die jeden PC von Laura bedienen kann. Sie hat jetzt auch offiziel verkündet, dass ich die einzige bin, die sich darum kümmern darf/soll/muss/kann.
Morgen gehe ich ins Büro und sammele mir die letzten Dateien zusammen an und dann gehe ich das JAhresprojekt Nummer Eins an: Ordnung in das ganze Chaos zu bekommen.
Und auf jedem PC das neue Passwort einrichten. Laura hat aber auch ein paar Ansprüche, die ich mit meinem Informatik-Grundkurs-Wissen leider nicht befriedigen kann. Da muss ich mal morgen oder so den einen oder anderen Informatiker suchen, der sich in meiner Familie befindet. =)
Zum Abendessen waren wir in Villa Urquiza eingeladen. Einem Armenviertel von Córdoba. Die haben da NICHTs, sozusagen. Strom fällt dauernd aus, Hygiene (vergiss es), ABER: Ein Asado. Ich glaube, wenn ein Argentinier nichts hat. Er besizt zumindest ein Mate und ein Asado. Das ist so wie eine Nase oder Ohren haben. Ohne ist man kein Argentinier.
Also wir, Laura, Alberto und ich, wir waren eingeladen, weil Alberto da ehrenamtlich, also kostenlos, die Leute untersucht und Laura die Verbesserung des Viertels als Punkt auf ihrem Programm hat.
Jedenfalls gabs wieder Gegrilltes. Und der nette Mann, der gegrillt hat, hat uns auch das Essen auf die Hand serviert. Also sozusagen von Hand (schmutzig) zu Hand (gerade gewaschen) weiter gegeben.
Aber, nach 5 Monaten in Argentinien, da bin ich eigentlich ganz entspannt gewesen. Ich weiss ja, in welcher Tasche ich meine Magendarmtropfen habe.
Der Hammer kam, als wir die Party schon wieder verlassen hatten. Normalerweise ist es hier in Argentinien ja üblich sich (wenn Frauen beteiligt sind) mit dem obligatorischen Wangenkuss zu begrüssen und auch wieder zu verabschieden. Also habe ich das (tapfer) mit der gesamten Partygesellschaft durchgezogen. Also jeden mindestens 2x mehr oder weniger intensiv berührt. Und da war diese eine Frau, die hatte einen ganz üblen Hautausschlag.
Gut, denkt man sich nichts dabei, kann ja passieren, wenn die Möglichkeiten zum Waschen nicht die besten sind.
Im Auto meinte Alberto dann zu mir, dass diese Person Lepra hat. Zum Glück sass ich da auf der Rückbank, so dass sie meinen Schock nicht mitbekommen haben. Ich bin kein Arzt und habe so auch keine Ahnung von dieser Krankheit, ausser dass im Mittelalter irgendwie ziemlich viele davon betroffen waren und es heute ein paar üble Witze darüuber gibt. Wissen über Ansteckungsgefahr: Fehlanzeige.
Also ich, sobald wir zu Hause waren, erstmal unter die Dusche geflitzt und kräftig geschrubt. Danach habe ich dann mal Google befragt und weiss jetzt, dass man sich erst ansteckt, wenn man lange zusammenlebt und intensiv Körperflüssigkeiten austauscht.
Hätten sie mir das nichtmal im Bio-Unterricht beibringen können ? Was nützliches und nicht wie sich Kartoffeltierchen fortplanzen.


Zur Dakar waren wir ja heute. Es nehmen ja irgendwas um die 400 Rennfahrer teil. Aber was die an Technikbegleitfahrzeugen und so mitnehmen, ist ja schon der Hammer. Ich habe heute irgendwas um die 150 Bilder gemacht. Davon sind mehr als die Hälfte die sehr beeindruckenden Begleitfahrzeuge.
Eigentlich wollten wir in ein Dorf namens San Agustin fahren, weil dort ein öffentlicher Zuschauerplatz eingerichtet war. Aber die haben diesen Platz, dafür dass die Rennfahrer heute gegen 11 (!) Uhr ankommen, gestern abend 18 Uhr zugemacht.
Und Zelten in den Pampinen Sierren wollten wir dann doch nicht. Also haben wir uns dafür entschieden, zwar das Rennen an sich nicht zu gucken. Aber alle treffen sich dann zum reparieren und schlafen im Stadtviertel "Alto Chateau" in Córdoba. Und just in eben jenem Stadtviertel wohnt Laura. Irgendjemand, der an meinem Glück hier bastelt, ist sehr nett zu mir.
Und Laura kennt den Besitzer des Grundstückes, auf dem die ganzen Teilnehmer dann so vor sich hin reparieren und erholen, sprich dort wo sich das Fahrerlager befindet.
Also, Laura kurz angerufen und Zack, hatten wir VIP-Besucherausweise in der Hand und konnten das Lager betreten.
Vorher haben wir aber ein wenig geguckt, wie die absolut verdreckten Motorräder, Autos und Quads ins Lager einfuhren.
Dann kam ein absoluter Platzregen und wir mussten ins Auto flüchten (man läuft die 500 m ja schliesslich nicht).
Mit dem Auto sind wir dann an die Hauptstrasse gefahren und haben dort geguckt, wie alle Autos an uns vorbeigedüst kamen.
Die fahren ja pro Tag eine bestimmte Etappe und fahren davon aus zum "Basiscamp", schrauben an den Autos und gehen duschen. Und am nächsten Morgen dann vom Camp zur nÄchste Etappe.

Als wir dann im Camp - oder Fahrelager, keine Ahnung, was da der offizielle Begriff ist- ankamen, war das wirklich beeindruckend.
Jedenfalls, ich fand das total cool, keine Ahnung von Autos, aber ich fand schon interessant, wie die da alle an ihren Maschinen rumbastelten. Ich technikunwissendes Wesen habe fast 2 Stunden mit "durch-die-einzelnen-Teams-wandern" zugebracht.
Stellen wir uns jetzt mal jemanden vor, der auch nur ein Müh mehr Ahnung hat oder gar viel weiss. Den kannst du dann dort abgeben und in 14 Tagen wieder abholen, wenn das ganze Team wieder auf dem Rückweg in Córdoba vorbeikommt.
Und wie wir so da durch liefen, kam doch gerade ein Auto des BMW-Teams an. Die beiden Fahrer stiegen aus und nach einem kurzen Blick auf das Auto wusste ich: Das sind zwei Deutsche. Stephan Schott und Holm Schmidt. Also habe ich mich mal zusammengerissen, die wenigen noch vorhanden Brocken Deutsch rausgekramt und die beiden einfach mal angequatscht.
Resultat: Zwei Autogramme auf meine Mini-Deutschland-Flagge.
Ich würde euch gerne Fotos zeigen. Aber ich weiss nicht, ob ich da zufällig (weil keine Ahnung) irgendwelche Spezialkonstruktionen drauf habe, und dann verklagt werde, weil ich die hier gepostet habe. Man weiss ja nie.

Danach hat mich Laura dann nach Hause in Bettys Wohnung gefahren. Ich wohne jetzt wieder hier und habe jetzt mehr oder weniger meine ganzen Sachen hier in mein "neues Zimmer" eingeräumt. Die Anordnung der Schränke und Regale im Schrank ist komplett anders. Aber ich habe (Verbesserung) zumindest eine Nachtischlampe. Hatte ich vorher nicht.

Also soweit Willkommen 2011.
Ging ja schon mal aufregend los, mal schauen wie sich das Jahr nach hinten raus so entwickelt.

Ich wünsche Euch alles Liebe
Tante Christel Alles Liebe Zum Geburtstag

Alles Gute
Eure Franzi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen