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Donnerstag, 15. Dezember 2011

Leere im Kühlschrank - Na und ?

Hallo Ihr Lieben !!

Es ist dunkel und kalt draußen, mein Essen köchelt auf dem Herd, das "Date" für heute abend steht und meine Hausarbeit ist fertig. Da dacht ich mir: "Schreib ich euch doch mal!"

Kurze Zusammenfassung meiner Woche: Bibliothek, ein paar Vorlesungen, Mittag und dann wieder Bibliothek. Nur vorab, auch wenn das vielleicht so rüber kommt: Ich will mich nicht beschweren, ich finde das im Gegenteil alles total toll und unterhaltsam und klasse hier. So muss das sein. Behaltet das im Kopf, wenn ich jetzt mit "Jammern" anfange.

Am Freitag wurde die Hausarbeit für das Juristische Arbeiten ausgegeben. Einmal ein Fall im Zivilrecht (also alles rund ums BGB) und ein Fall im Öffentlichen Recht (das Grundgesetz lässt grüßen). Und morgen ist der Abgabetermin. Wie heißt es so schön, es kann spannend werden wenn man unter Zeitdruck arbeitet.
War es auch, total. An den beiden Fällen habe ich mir jetzt nicht direkt die Zähne ausgebissen, aber es ist doch etwas kompliziert, sich da ersteinmal hinein zu denken. So die ganze Denk-und Argumentationsweise sind ja doch völlig neu. Meine beiden Gesetzessammlungen können also jetzt ganz stolz enorme Gebrauchsspuren aufweisen, der Schwarztee- und Kaffeekonsum ist enorm gestiegen und die Schokolade geht mir langsam aus. Abgesehen von diesen Nebenwirkungen bin ich mit meinem Ergebnis ganz zufrieden. Und bin fertig zur Abgabe. Ich hoffe, der Dozent, der das dann lesen darf, ist genauso zufrieden.
Aus diesem freudigen Anlass heraus (Hust !) hab ich mich erstmal selbst belohnt und hab mir ein neues Buch gekauft. Dank der modernen Technik hatte ich es sofort leseparat auf meinem eReader und war auch schon fleißig. Alles wo ich jetzt selber erstmal ne Weile nich nachdenken muss, ist willkommen. Ich lese jetzt schon Sachen auf Plakaten oder in Schaufenstern und habe die "juristische Denkweise" drauf und versuch, das alles zu hinterfragen. Kennt ihr das, wenn euch eure eigenen Gedankengänge verwirren ? Wenn ja, wisst ihr wovon ich rede. Wenn nicht: Das ist eine Erfahrung, auf die man auch verzichten kann.

Da in solchen Momenten Einkaufen nicht unbedingt die Nr.1 Lieblingshandlungen ist und mein ganzer Eisschrank voll ist, sieht es in meinem Kühlschrank ziemlich erbärmlich aus. Da mir das ja sonst keiner glaubt, habe ich mal ein Foto gemacht. So einen Anblick will ich euch ja nicht vorenthalten. Ich kann aber nicht behaupten, dass ich auf irgendwas verzichten müsste. Ich komme ganz hervorragend klar, mit dem was (nicht) vorhanden ist. Heut gibt es zum Beispiel die weltbeste Kartoffelsuppe mit ebenfalls sehr guten Bockwürstchen. Ich leide also nicht. Das wollt ich euch nur nochmal versichern. =)


Langsam meldet sich mein Essen, mein "Date" (sprich der Film auf meinem Laptop) ist abspielbereit, die Rotweinflasche offen, Nagellack und Gesichtsmaske aufgetragen und ich befinde mich kurz vor meinem Sprung in meinen wohl verdienten freien Abend. Es wollte ja heute keiner mit mir weggehen, weil noch immer das Damoklesschwert der Hausarbeit über so manchem Kopf schwebt. Dann eben nicht. =)

Ich wünsche Euch einen schönen Abend, egal ob ihr zu Hause auf der Couch, verzweifelt über Eurer Hausarbeit oder fein im Theater sitzt. Ein schönes Wochenende.

Alles Liebe und bis bald

Eure Franzi

Dienstag, 6. Dezember 2011

Winter ? - Nein, danke.

Hallo Ihr Lieben.

Nach langer und mehr oder weniger aufregender Zeit sitze ich mal wieder vor meinem Laptop und schreibe euch ein paar Zeilen (oder Seiten?).

Heute müsst ihr mir meine Rechtschreibfehler aus folgendem Grund verzeihen: Ich spüre meine Finger nicht mehr. Die sind, glaub ich, gerade gemeinsam mit meinen Zehen erfroren. Es ist verdammt kalt und ungemütlich in Deutschland.
Ich stelle hiermit den Antrag, im warmen Überwintern zu dürfen. Ort ist mir im Moment egal, Hauptsache: Sonne, Wärme (25°C +) und einen Strand und/oder Pool in Reichweite.
Kennt ihr Terry Pratchett? Meine Familie wird´s kennen, durfte sie mich doch schon mit einigen Werken dieses grandiosen Autors versorgen. Jedenfalls hat er immer einen Troll als Figur mit dabei. Und der kann nur intelektuell Leistungsfähig sein, wenn es richtig kalt ist. Eigentlich sind die Typen immer ziemlich dämlich. Ihr Zahlensystem besteh im Warmen aus "1", "2" und "viele". Aber einmal wurde einer im Kühlhause eingesperrt und vergessen. Da konnte er dann die Relativitätstheorie beweisen.
So ähnlich geht´s mir, nur andersherum. Ich fühl mich im Warmen wohl, im Kalten geh ich einfach krachen. -.-

Jetzt gibt es auch den einen oder anderen, der sich auf Winter und Schnee freut. Ich bewundere alle Menschen, die sich darüber freuen können, Minusgrade zuhaben. Ich kann´s nicht. ICH WILL IN DEN SÜDEN !!!!!!!

Oh, ich glaub meine Zehen tauen grad wieder auf. Na immerhin. Soweit also zu meiner momentanen Situation und Stimmung.

Heute früh schien ja immerhin noch die Sonne. Und ich dachte "Hey, subba, schöner Tag, fröhlichen Nikolaus an alle. Heut fährst mitm Fahrrad zur Uni". Hab ich auch gemacht, weil war ja noch schön. Hat sich dann aber in den 3 Stunden Vorlesung geändert.

Jetzt aber mal ein kurzer Überblick was bei mir so passiert ist. Ich werd hier aus kognitiven Gründen nicht alles erzählen können und beschränke mich auf das Wichtigste/Lustigste/Schönste.

Manche unserer Vorlesungen sind ja, wie bereits erwähnt nicht der Brüller. Da greift man gerne mal zu alternativen Beschäftigungsarten. Die folgenden Fotos sind mit freundlicher Unterstützung meiner Kommilitonen entstanden. Bild 1 zeigt das Fach und, was man aus Kaffebechern so alles machen kann. Geplant war eine Fotostory alá Jugendzeitschriften, aber DAFÜR hat dann irgendwie nicht die Zeit gereicht. Also haben wir nur ein paar Schnappschüsse unserer Kaffeebecher gemacht. Bild 2 zeigt, wie wir uns am Ende der Vorlesung gefühlt haben ODER was wir gerne mit dem jeweiligen Dozenten machen würden. Was es nun wirklich ist, könnt ihr hier frei entscheiden. Man beachte die Mimik der Figuren.
Nur zur Info: Das "We Love...." ist nicht unbedingt ernst zu nehmen. Könnt ihr aber natürlich gerne machen. Wenn ihr wollt. Sonst nicht.

Da solche Vorlesungen mindestens 2x pro Woche aufm Programm stehen, nutze ich diese Zeit um "Lern- und Arbeitspläne" aufzustellen. Ich möchte ja gerne ordentlicher werden und eine Grundstruktur in meinen Alltag bringen. Also hab ich mal aufgeschrieben und durchgeplant, was ich die Woche über so alles machen muss. Das Resultat hängt jetzt an meiner Pinwand und bis jetzt halte ich mich auch dran. Mehr oder weniger. -.-

Mein Drucker hat keine Tinte mehr für mich. Also hab ich jetzt erstmal einen Druckstop verordnet. Man KANN ja gar nicht alles ausdrucken. Da wird man ja pleite und so viele arme Bäume, die da sinnlos für sterben müssen. Das muss ja nicht sein. Also schreibe ich die Folien, die nicht zu umfangreich sind, ab und der Rest wird auf Kindle und Laptop kopiert. Das muss reichen.

Für alle von euch, die es noch nicht wissen/ gesehen haben: Ich war beim Friseur. Ich hab mir die Haare schneiden lassen, auf eine pflegeleichte schulterlange Länge. Ich hab bis jetzt nur positives Feedback bekommen. Ich würd euch gerne ein paar Fotos zeigen, es gibt nur noch keine. Aber das kommt bald. Hoff ich.

Am Wochenende war in Bautzen, zum "Aktiventreffen" von genialsozial. Für diejenigen von euch, die jetzt nicht grade Kinder in sächsischen Schulen haben oder durch Zufall wissen was das ist: Es gibt in Sachsen pro Schuljahr einen "Sozialen Tag". An dem die Schüler arbeiten gehen und das verdiente Geld dann spenden. "Wir" aktiven treffen Vorentscheidungen bzw. sind mehr in die Materie integriert als der "Durchschnittsschüler". Jedenfalls fand dieses Treffen jetzt am Wochenende in Bautzen statt. Von Erfurt nach Bautzen hab ich auf dem Hinweg (mit ICE) so ungefähr 3 1/2 Stunden gebraucht. Ich kam also verhältnismäßig spät dort an, Abendessen war auch schon durch, aber ich hatte ja in Erfurt noch was gegessen. Aber immerhin hat mir dann noch ein ganz lieber Mensch ein paar Bananen organisiert, sodass ich nicht mit leerem Magen ins Bett musste. An den beiden Tagen Samstag und Sonntag haben wir dann in verschiedenen Gruppen (mit mehr oder wenige guter Besetzung) an Projekten gearbeitet. Es war ein wunderschönes Wochenende und ich habe ganz wunderbare Menschen kennen lernen dürfen. Am Samstagabend gab es dann die Fahrkarten und -pläne für die Rückfahrt. Und da hat´s mich dann echt vom Stuhl geschmissen: Sage und schreibe 7h lautete die Gesamtreisezeit. Von Bautzen nach Erfurt (nur noch mal zur Erinnerung). In der Zeit hat man locker die ganze Republik durchquert. Nach einigem googeln wurden es dann nur noch 6h, eine echte Verbesserung. Ich war dann aufgrund dieser enormen Dauer echt richtig geschockt. Da ist man ja mit laufen schneller. Jedenfalls war ich aufgrunddessen sehr, sehr sarkastisch (ihr kennt mich ja) zu einem der wunderbaren Menschen. Ich möchte an dieser Stellen ein riesiges "Entschuldigung" anbringen. Du kriegst am Samstag einen Glühwein von mir. Versprochen.

Ich bin jetzt auch stolze Besitzerin eine Abonements des "Parlaments". DA bekommt man etwa wöchentlich eine Ausgabe zugeschickt, in der die aktuellen politischen Themen behandelt werden. Es gibt zwei ganz besondere Zusätze zu dieser Zeitung (die wirklich nicht sehr dick ist): zum einen ist das
a) die Zeitschrift APuZ (Aus Politik und Zeitgeschichte). Hier werden Essays und Artikel zu den wichtigsten und dringenden Themen unserer Zeit und Gesellschaft zusammengestellt. Es ist pro Woche ein Themenkomplex. Das kann zum Beispiel "Atomausstieg", "Bürgerbeteiligung" oder "Wehrpflicht" sein. Unterschiedliche Autoren stellen da ihren Standpunkt dar und liefern sehr ausführliche und detailierte Begründungen und Erläuterungen.
Das beste ist aber
b) die Debattendokumentation des deutschen Bundestages. Da kann man sich ganz entspannt am Frühstückstisch die aktuellen Debatten durchlesen. Und Kinder, da geht es heiß her.
Jedenfalls bekomme ich jetzt jede Woche diese Delikatessen der deutschen Politik. Die Zeitung an sich schafft man spielen zu lesen. Nur die APUZe in einer Woche zu schaffen ist glatt nicht möglich.

So, das wars erstmal wieder für heute. Mein Zimmer ist aufgeräumt, der Abwasch stapelt sich in der Spüle und meine Zehen melden auch wieder "Gefühl". Ich hab sogar schon die ersten Weihnachtsgeschenke.

Ich wünsche euch allen einen sehr schönen Nikolaus-Tag. Eine schöne Woche (falls ich mich nich nochmal melde) und bis bald

Alles alles Liebe und eine ganz herzliche Umarmung von mir an Euch.
Eure Franzi


P.S: So würde ich am liebsten Weihnachten feiern. Natürlich mit Familie. Denn nur darum geht es bei dem Fest der Liebe.
Euch eine schöne Vorweihnachtszeit.

Sonntag, 6. November 2011

Kürwille und Nachttischlampe

Hallo Ihr Lieben.

Es ist Sonntag-Abend. Der geneigte TV-Besitzer wird sich jetzt wahrscheinlich "Tatort" ansehen, ich sitze indessen hier und schreibe einen neuen Post.
Meine Woche war eigentlich ganz toll.

Am Montag war ja frei, und am Dienstag geht es bei mir ja mit Vorlesung erst 16 Uhr los. Dann aber gleich richtig mit "Vertragsrecht", also allem was so im BGB drin steht und was man damit so alles machen kann. Das ist übrigens erstaunlich viel und unser Prof behauptet dass das BGB das meistgekaufteste Buch in Deutschland ist. Ob vor oder nach der Bibel wollte bzw. konnte er uns aber nicht sagen. Jedenfalls ist das Fach wirklich interessant.

Danach geht es dann 18 bis 20 Uhr mit Grundlagen des Managements weiter. Da wird einem beigebracht, was man so alles tun und lassen darf wenn man Top-Manager in einem DAX-Unternehmen ist. Außerdem geht´s auch um Unternehmesführung und -zielstellung.
Die Zeit bis 16 Uhr vertreibe ich mir normalerweise mit aufräumen und lesen. Da haben wir in manchen Fächern sogenannte "Reader", also von den Professoren zusammengestellte Textsammlungen.

Nun zu meinem Mittwoch. Da geht es wirklich "schmerzhaft" früh um 8 Uhr los. "Elementare Felder der Sozialwissenschaften". Hier beschäftigen wir uns u.a. mit den Fragen, was macht menschliches Handelns aus, vor welchen Problem steht ein Soziologe, wenn er etwas untersuchen will. Antwort: er ist seinem Forschungsobjekt gleich. Es kann passieren, dass er genauso denkt oder handelt wie sein das Objekt. Das ist ja bei einem Physiker und einem Atom ja dann doch eher unwahrscheinlich. Hoffentlich.
Jedenfalls ist das total spannend und wir gehen auch ein bisschen auf geschichtliche Bezüge ein.
Im Anschluss daran habe ich zwei Stunden Pause, die ich in den meisten Fällen mit Mittagessen und dann Lesen in der wunderbaren Unibibliothek verbringe. Weil ich finde, dass das Laufen nach Hause viel zu weit ist und für zwei Stunden nicht lohnt.

Zum Thema Weg: Der führt (von der Uni nach hause und zurück) durch eine Art Park. Dieser ist aber nachts komplett unbeleuchtet. Und wer mich kennt, weiß dass ich im Grunde meines Herzens Angst vor dunklen Flecken habe, vor allem wenn es da auch noch Bäume gibt. Selbst im Garten von Oma traue ich mich nachts nur ganz ungern. Ich hab einfach eine zu lebhafte Phantasie und sehe überal Schemen. Naja, lange Rede kurzer Sinn. Ich war ziemlich verzweifelt, wie ich da immer abends nach hause kommen soll. Ich hab hja doch relativ spät Schluss und da ist es immer schon stockeduster. Variante A lautete mit Taschenlampe losziehen und sich Pfefferspray anschaffen. Leider ist die Batterie dann alle geworden und das Spray habe ich auch nicht gefunden. Also musste Variante B her. Die lautet im Moment wie folgt: Am Mittwoch war ich bei einem Fahrradladen und habe mir
1) meine Reifen aufpumpen und ein Ventil wechseln lassen und
2) meinen Dynamo reparieren bzw. komplett umbauen lassen. Ich hatte also immerhin schon mal ein wieder funktionierendes Rücklicht. Aber das Vorderlicht war immer noch ziemlich duster bis gar nicht vorhanden. Aber auch das war nicht so schlimm, denn ich hatte einen zu 100% beleuchteten Umweg gefunden, den ich jetzt auf dem Heimweg immer nutze.
Merkt euch das mit dem Licht. Kommt noch mal.

Alos wie gesagt 2 Stunden Pause und dann zum Übersetzungskurs Deutsch-Spanisch. Da haben wir mit einem Kinderbuch angefangen und sind jetzt bei Zeitungsartikeln. Es macht echt mega-Spaß und ist super interessant. Im Anschluss habe ich 3 Stunden Zeit bevor es mit Qigong weitergeht. Merkt euch das nicht unbedingt, denn ab nächsten Mittwoch gehe ich höchstwahrscheinlich zum Tanzen. Ich habe doch tatsächlich jemanden gefunden, der in einer Tanzschule ist und die brauch sogar noch jemanden. =)

Donnerstag fängt ganz klasse mit "Übung zur Mikroökonomie" an. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, es ist im Prinzip BWL. Unser Prof ist total knuffig und entschuldigt sich immer bei uns wenn wir ihn nicht verstehen. Sowas wäre im Abi mal nicht schlecht gewesen =). In diesem Fach geht es im Großen und Ganzen um Konsumenten, also die mathematischen Regeln und Gesetze, warum sich ein Konsument wie entscheidet und wie ich das vorher u. Umständen berechnen kann.

Im Anschluss folgt dann "Staats- und Verfassungsrecht". Auch echt interessant. Und hier mache ich immer drei Kreuze und ein gedankliches "Vielen Dank" an meinen Gemeinschaftskundeunterricht. Manche sitzen wirklich da und müssen sich alle Wahlrechtsgrundsätze und die Demokratieprinzipien aufschreiben, weil sie das noch nicht hatten. Also man merkt echt teilweise extrem die Unterschiede zwischen den Bundesländern. Ich kann als Fazit nur ziehen, dass Sachsen (hier: ICH) noch keine nennenswerten Schwierigkeiten hatte. Irgendwie habe ich von allem im Ansatz schon mal was gehört.

Danach folgt dann folgendes: "Studium Fundamentale". Ich weiß, jeder fragt sich: Was zur Hölle ist das denn bitte?
Es ist auf jeden Fall mal ziemlich uninteressant. Mit Abstand die ödeste Vorlesung überhaupt. Ich ziehe dem sogar Mathe vor und das muss schon was heißen. Jedenfalls wird der Höhrsaal irgendwie immer leerer von Veranstaltung zu Veranstaltung. Alternative Hobbies (Stricken, Chatten, Pokemon- oder Majong.spielen, usw. ) bilden sich bei denen heraus, die anwesend. Ich glaube das Fach soll mir die Grundlagen von wissenschaftlichem Arbeiten vermitteln. So ganz sicher bin ich mir da aber nicht.
Nach dieser "Wahnsinns-Vorlesung" geht es dann zum Abendessen-Jagen bevor es dann 18 Uhr mit dem Tutorium zur eben genannten Vorlesung weitergeht. Das ist dann wieder interessant und da besitze ich sogar Mitschriften.

Am Freitag geht es dann wieder recht früh (8 Uhr) mit der Vorlesung für die Mikroökonomie weiter. Da habe ich euch ja schon erklärt, was wir da machen.
Dann wieder Zeit zum Mittagessen suchen bzw. in der Bibo lesen bevor dann 14 Uhr die Krönung der Woche kommt. Und das meine ich nicht im geringsten Ironisch. Immer wenn ich in der Vorlesung sitze, weiß ich dass ich hier richtig bin. Genau DAS will ich machen und wissen. Ihr fragt euch jetzt:Okay, was ist das jetz also. Und genau da liegt das Problem. Ich kann es euch nicht mal erklären, ohne in eine Vorlesung über die Soziologie selber auszu schweifen. Begriffe wie funktionelle Integration, Kürwille, nicht-intendierte Handlungsfolgen oder Basismechanismen zivilisatorischen Fortschritts sind nur ein Auszug aus meinen Mitschriften. Und nach dieser Besten aller Vorlesungen in meiner Woche ist dann Wochenende.

Dieses hat mit einer neuen Fahrradlampe angefangen. Ich habe jetz auch vorne ganz helles Licht. Und bin damit bestimmt der glücklichste Fahrradfahrer in Erfurt. Am Freitag war in Erfurt die "Lange Nacht der Wissenschaften" und ich habe mir 3 Veranstaltungen in unserer Uni-Bibliothek angehört. Eine zum Thema Euro-Krise. Nach der halben Stunde wollte ich eigentlich in die nächste Gärtnerei fahren, Gemüse zum selber anbauen und Selbstverpflegung kaufen, denn Wehe dem was da komme. Aber da bei mir nur Kakteen und Wasserpflanzen und SEHR robuste Palmen überleben, hätten die Tomaten wahrscheinlich sowieso keine Chance.
Den 2. Vortrag hat einer meiner Lieblingsprofessoren gehalten. Ich schätze er könnte eine Vorlesung über den letzten Schrott halten, irgendwie würde er selbst das interessant gestalten. Und zu gute Letzt kam dann "Psychologie von Vornamen", also welche Vornamen wir eher als jung und attraktiv bewerten. Apropos Namen: Ich war mit einer Gruppe von Freunden von Freunden da und wir haben uns echt gut verstanden. Irgendwann kamen wir dann an den Punkt mit den Vornamen, haben uns einander vorgestellt und dann gefragt, was so jeder studiert. Und hier kommt der Hammer: ALLE aus dieser Gruppe studieren Staatswissenschaften sowohl im Haupt- als auch im Nebenfach (so wie ich) und sind Erstsemester (so wie ich). Nur leider habe ich diese Menschen noch NIE in meinem Leben gesehen. (sie mich aber z.T. auch nicht).

Am Samstag habe ich Wäsche gewaschen, aufgeräumt und war ein bisschen einkaufen. Am Abend hat dann eine Freundin gefragt, ob ich Lust auf Schlittschulaufen hätte. Naja, eigentlich gar nicht, aber zu Hause hocken am Samstagabend ist auch doof. Also habe ich zugesagt. Am Ende waren wir noch auf dem Nachflohmarkt auf der Messe Erfurt, ich habe jetz auch eine Nachtischlampe für 0,50 € und tolle Ohrringe. Dann sind wir in die Wohnung von ihr und haben eines der neu erworbenen Spiele gespielt. Das heißt "Therapie" und ist echt mega witzig. Erst recht mit Wein und Keksen und so tollen Menschen. Und irgendwie, zauber zauber, war ich gegen halb 3 uhr Nachts zuhause.

Heute morgen konnte ich dann aber ausschlafen, denn zum Sonntagsshoppen haben wir uns erst um 13 uhr getroffen. Da haben sich die Erfurter aber voll Mühe gegeben. Mit Süßigkeiten-Ständen, einem Caritas-Stand der gebrauchte Klamotten entgegengenommen hat (finde ich eigentlich eine ganz tolle idee: Man geht mit einem vollen Beutel hin, gibt die Sachen ab, und kann den Beutel dann beim Einkaufen mit einem sehr guten Gewissen ganz schnell wieder füllen). Es gab sogar Bühnen mit Musik und Unterhaltungsprogamm. DA war ich echt überrascht.

So Ihr Lieben. Ihr habt jetz erfolgreich zu Ende gelesen. Das war mein Beitrag für diese Woche. Ich habe mir mal so ungefähr vorgenommen, das einmal pro Woche zu schreiben. Hier passiert zwar viel, aber bei weitem nicht so viel wie in Südamerika.

Ich wünsche euch einen schönen Start in die neue Woche. Lasst es euch gut gehen und liebe Grüße

Eure Franzi aus Erfurt

Freitag, 21. Oktober 2011

Das neue - das fremde - das kleine Erfurt

Hallo Ihr Lieben.

Nach drei Monaten des Arbeitens und Sich-an-den-Unis-bewerben, habe ich nun eine Uni gefunden und jetzt auch die Zeit hier was zu posten.

Nach meiner Rückkehr aus Argentinien im Mai, war erstmal ein paar Tage ausruhen - sprich NICHTS TUN - angesagt. Aber so mit der Zeit fing mir dann schon an, die Decke auf den Kopf zu fallen. Den ganzen Tag nur ausschlafen und lesen und nichts machen und ein paar Bewerbungen schreiben hat mich nicht wirklich erfüllt.
Also habe ich mich auf die Suche nach einem Job gemacht. Es gibt ja so unglaublich viele Menschen, vor allem so wie ich, die sagen "oh, es ist ja so unglaublich schwer was zu finden, ich arbeite nicht. Für mich war nichts dabei. Oder es gabt nichts."

Also ich mich auf die Suche gemacht. Ich war sogar mal in der Arbeitsagentur.
Am Ende stand ich mit drei (!) Jobs da:
Kellnern, "Aushilfs-Sekretärin" und Bauchtanzlehrerin. Und war damit mehr als ausreichend beschäftigt. Naja und der sprichwörtliche Rubel rollte ebenfalls. Ich zitiere an dieser Stelle einen meiner Verwandten mit den Worten" DA musst du lookie - lookie machen". Für die Außenstehenden unter euch bedeutet das soviel wie: Halte deine Augen offen, und du wirst etwas finden.

Dank guter Überzeugungskraft und viel Arbeit habe ich es sogar in die Sommerrevue von petitSouci geschafft. Mit Tanz und Schauspiel. War wieder sehr sehr schön und ich vermisse meine Mädels hier in Erfurt doch ganz schön.

Ich hatte mich ja (für alle die das noch nicht wissen) an 6 verschiedenen Universitäten beworben.
Chemnitz - Politikwissenschaften
Erfurt - Staatswissenschaften
Passau - Kulturmanagement
Jena - Politikwissenschaften
Dresden - Internationale Beziehungen
Dresden - Politikwissenschaften.

Nach dem ich 5 von 6 Zusagen hatte und leider die Absage von Dresden kam, habe ich mich für Erfurt entschieden. Für alle, die sich fragen, was zum teufel denn Staatswissenschaften sind, hier meine inoffizielle Erklärung:
Staatswissenschaften sind die 3 Richtungen die sich mit dem Aufbau, der Struktur und der Funktion des Staates befassen. Also BWL / VWL , Rechtswissenschaften und Sozialwissenschaften (Politologie und Soziologie). Mit diesen drei Richtungen werde ich mich ab sofort beschäftigen.

Die 2. Vorlesungswoche ist mittlerweile beendet und ich kann schon ein erstes Resumee ziehen:
1. Vielen herzlichen riesen lieben Dank an meinen GK-Lehrer aus dem RSG. Ohne Ihre teils Grundlagen wäre ich hier aufgeschmissen. Und dank Ihnen bin ich wahrscheinlich mit eine der wenigen, die Soziologie schon nach der ersten Vorlesung folgen können. Sie haben mich optimal vorbereitet und ich bin Ihnen immer für Ihre Kritik dankbar.
2. Die Vielfalt der Fächer macht einfach einen riesigen Spaß. Auch wenn ich mich mit "Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler" herumschlagen muss, hab ich doch kein (naja doch eins schon -.- ) Fach dabei, auf das ich so gar keine Lust habe. Ich habe sogar außerplanmäßig bereits einen Spanisch-Übersetzungs-Kurs angefangen. Der ist eigentlich erst im 3. Semester dran.
3. Die Uni-Bibliothek ist wunderschön und die Atmosphäre da drin ist auch total toll.
4. Das Mensa-Essen ist okay aber nicht umwerfend, aber immerhin muss ich weder kochen noch abwaschen noch nach Hause laufen um was zu Essen zu bekommen.

Die Tanzkurse an der Uni waren voll oder haben mir nicht zugesagt, also habe ich mich für Qigong entschieden. Alle anderen in der Gruppe machen mit weil sie gestresst sind. Ich mache mit um mal was neues zu lernen. =)

Im Moment backe ich gerade mal wieder Brot. Eine (Achtung: ich darf ein neues Wort verwenden) Komilitonin kommt morgen zum Frühstück vorbei. Wo wir gerade dabei sind: Das Studentenleben hier ist vielfältig aber ziemlich Rock-lastig (von der Musik her). Kann man ab un zu mal machen, aber wenn eine südamerika-verwöhnte Priezel so wie ich dann da hingehe, trifft sie (also hier: Ich) die Entscheidung, dass nicht allzu oft zu machen.

Das Brot ist fertig, die Küche wieder saube und die Wäsche gerade in der Waschmaschine. Ich kann also sagen, dass ich ein vollendetes Tageswerk hinterlasse und mich nun guten Gewissens meinen Stricknadel und dem Fernsehprogramm widmen kann.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Start in das Wochenende. Liebe Grüße aus Erfurt, auch einem ganz hübschen Teil dieser Welt und bis bald.
Ob bald ein Synonym für morgen ist, kann ich nicht versprechen, muss aber darüber meine Zweifel zum Ausdruck bringen.

Alles liebe und bis bald

Eure Franzi

Sonntag, 22. Mai 2011

Lange Zeit

Hallo ihr lieben Leser.

Ich habe euch eine verdammt lange Zeit vernachlässigt. Der Hauptgrund bestand in meiner Spanischprüfung: DELE, das spanische Äquivalent für den "berühmten" Cambridge-Test. Man könnte eigentlich meinen, dass jemand wie ich, der sich 10 Monate in einem rein spanischsprachigen Land rumtreibt, und fast ausschliesslich nur mit Muttersprachlern zu tun hat, die Sprache mehr oder weniger gut beherrscht.
Ich glaube, dass das normalerweise funktionieren kann, aber bei mir war es halt nich so. Ich habe mich im März in die Sprachschule meines Vertrauens begeben, einen Einstufungstest gemacht (Es gibt drei Niveaus: Beginner, Fortgeschritten und Fast-Muttersprachler - nicht die ofizielle übersetzung, aber so ungefähr kann man das erklären.) Und da hats mich in die Gruppe für das Fortgeschrittenenlevel verschlagen. Na jedenfalls kann ich ausdrücken wie ich heisse.
Im laufe dieses Kurses habe ich mit Entsetzen und einem steigendem Mass an Panik erkennen müssen, was ich eigentlich alles nicht weiss. Sehr deprimierend.
Und nicht das ihr jetzt denkt, dass ich übertreibe. Ich bin hier 10 Monate durch die Gegend gelaufen in dem Glauben es heisst DER wasser, dabei ist es DAS Wasser. Deswegen haben die mich auch immer so seltsam angeschaut, wenn ich mir was zu trinken gekauft habe.

Jedenfalls begann ab sofort der riesen Gaudi: Das Examen besteht aus 5 Teilen, und ich kam vielleicht durch eins davon, ohne durchzufallen. Die Lösung lautete:
Dienstag und Freitag, 2 Stunden Einzelunterricht mit Téte, einer unglaublich tollen Lehrerin und Mittwoch von 15 bis 18 Uhr Gruppenkurs DELE-Vorbereitung. Der Hefter der aus all den übungen und Hausaufgaben und Probeprüfungen entstanden ist, war so fett, dass der nette Mann aus dem Kopierladen, wo ich eigentlich alles am Ende (sprich am Donnerstag) binden lassen wollte, fast verzweifelt ist. Er hatte dann vorgeschlagen die beiden Kurse getrennt zu binden. Der macht auch drei Kreuze, wenn ich hier wegbin. -.-

Aufgrund dieser Prüfung habe ich dann auch meinen Flug nach Deutschland verschieben müssen. Der war ja ürsprünglich für den 21.05 geplant, aber die Prüfung eben auch, zumindest der schriftliche Teil. Also bestand die erste Herausforderung darin, meinen Flug umzubuchen. Eine sehr unterhaltsame Sache: Ich habe erst bei Aerolineas Argentinas (die Fluggesellschaft für Argentinien) angerufen und gefragt, was ich machen muss, um den Flug umzubuchen. Antwort: Kommen Sie bitte auf den Flughafen, wo sich (angeblich) das einzige Büro der Gesellschaft befindet.
Durch reinen Zufall, und weil ich mich doch mal in einen Bus des öffentlichen Transportsystemes gesetzt habe, bin ich an einem Büro mitten im Stadtzentrum vorbeigekommen. Ich raus aus dem Bus und ab in das Büro.
Dort konnte man mir dann doch tatsächlich helfen. Naja, nicht wirklich helfen. Die haben mir gesagt, dass ich bei Lufthansa anrufen soll. Habe ich dann zu Hause auch gemacht. Die meinten ich muss mit Aerolineas Argentinas reden, um das effektiv und wirksam umzubuchen. Prima.
Nach ein paar Tagen habe ich dann im Internet auf so ner Plattform, wo man den Status seiner Flüge checken kann, mal nach geschaut. Da hatte sich (obwohl sich keiner verantwortlich gefühlt hat) offensichtlich doch jemand gefunden, der meinen Flug umgebucht hatte: Donnerstag, 26.05 10:30 von Córdoba nach Buenos Aires, und von dort aus dann nach Frankfurt. Hoffentlich. =)

Daraus ergab sich dann das nächste Problem. Ach was sag ich denn da, das klingt wie Schwarz-Malerei. =) Die nächste Herausforderung: Ich hatte ja auch die Wohnung nur bis 21.05 reserviert. Mhm...... schauen wir mal was damit geworden ist.........

Jedenfalls habe ich mich in das absolut spannendste Feld begeben, dass eine Sprache so hergibt und ausserdem immer mehr und mehr in der Partei mitgearbeitet. Die Häufigkeit der Abende, an denen ich so gegen 23 oder 24 Uhr nach Hause kam, wuchs und wuchs. Und dadurch direkt proportional mein Kaffe- und Matekonsum.

Mit Vera läuft alles ganz hervorragend: Ich kann jetzt Brot backen, Hefeklösse/ Brötchen backen, Eierkuchensuppe, Ratatouille und Kartoffelsalat. Und ich habe die wichtigste Weisheit meines Lebens gelernt:
"MAN MUSS IMMER NOCH IN DER LAGE SEIN, EINEM KIND DIE NASE ABZUWISCHEN!" (das habe ich gelernt beim Brotkneten, das geht nämlich auch prima mit einer Hand...........) Da ich ja nicht wirklich kochen kann, und beim backen, basteln oder anderen kreativen Beschäftigungen auch eher versage, war ich ein wenig besorgt, dass ich nichts zurück geben kann. Jetzt so wissenstechnisch.......Aber siehe da, auch ich bin zu was zu gebrauchen und konnte einiges Wissen in Bezug aufs Tanzen zurückgeben. Salsa, Tango oder Bachata - wann immer Vera eine Frage hatte, konnte ich helfen.

Die Situation in der Wohnung wurde immer komplizierter: Zuerst wollte meine Vermieterin, dass ich Wäsche auswärts wasche. Eigentlich (laut Vertag) hätte ich das in der Wohnung machen können, aber gut. Man muss nicht auf jedem Detail herumreiten. Ausserdem würde ich die Maschine in der Wäscherei sogar bevorzugen. So in Fragen Sauberkeit und Funktionsfähigkeit......
Danach kam der Vorschlag Gas extra zu bezahlen. Das habe ich mal ganz entspannt abgelehnt. Nicht vertragsinhalt.
Dazu kam dann am Donnerstag (19.05 - zur Erinnerung, einen Tag vor meiner Prüfung) der grosse Knall: Aus Gründen die ich hier nicht weiter ausweiten will (würde auch ein schlechtes Gesamtbild auf die Organisation und die Argentiner werfen). Die Situation ist eskaliert, Téte und ich sassen beide heulend im Unterricht anstatt über Grammatik zu reden und da habe ich die Entscheidung getroffen, die Wohnung zu verlassen. In einer gefühlten halben Stunde habe ich alle meine Sachen in die Koffer geschmissen, alles was MEINS eingepackt und die Wohnung in Richtung Tango Hostel verlassen. Dort wohne ich jetzt in einem süssen kleinen Einzelzimmer, direkt neben der Küche und geniesse die letzten Tage meines Argentinien-aufenthaltes.
Die Prüfungen gestern und vorgestern liefen mehr oder weniger gut, einen von 5 Teilen habe ich schon bestanden. Immerhin. -.-

Jetzt, ist aber auch wirklich SCHLUSS mit diesen ernsten Sachen. Gestern abend habe ich meine Abschiedsparty veranstaltet. Ein paar Fakten dazu:
26 Leute auf Facebook eingeladen - davon 12 sichere Zusagen
weitere 8 mündlich eingeladen - davon 6 Zusagen
also insgesamt 18 Gäste, die ihr kommen bestätigt haben.
Davon sind 10 am Ende aufgetaucht. Ausserdem war das Tango Hostel, wo ich gefeiert habe, bis auf das letzte Bett voll. Also jede Menge Leute die mitgefeiert und für Spass gesorgt haben. Der Abend war unglaublich, wir haben getanzt, gefeiert, uns amüsiert (ein Argentiner hat mir seine ewige Liebe gestanden und ist dann vom "was zu Trinken holen" nicht wieder gekommen.)
Da das Hostel zum Glück nicht allzu weit weg war vom Club, ging der Nachhauseweg auch vergleichsmässig schnell.
Der nächste Morgen tat aber dann doch ein wenig weh: Gegen 12 Uhr war ich bei Laura eingeladen, zum Abschieds-Asado. Ich hatte theoretisch meinen Wecker für 9 gestellt, damit ich noch duschen und in Ruhe wieder einen Menschen aus mir machen kann. Der Plan ging nicht auf, ich habe den Wecker einfach mal verschlafen und überhört. Umso grösser der Schreck, als mich Katy 12:12 anrief, ob ich ihre Jacke gefunden hätte, die sie gestern im Hostel verlassen hatte. Ich habe schnell irgendwas aus meinem Koffer-Chaso rausgesucht, Zähne geputzt und gehofft, dass der doch chronisch unpünktliche Argentinier mir mein Zuspätkommen verzeiht. Das war dann auch im Endeffekt nicht weiter schlimm. Wir haben erst gegen 13 Uhr angefangen.

Die ganze Familie war eingeladen, und Alberto hat mit Sicherheit die gesamte Fleischerei für dieses Asado leer gekauft. Alles, was an einem Tier so dran ist und rein theoretisch grillbar ist, hat er heute gegrillt. Unglaublich lecker und so viel, dass ich von allem nur ganz wenig genommen habe, um alles mal zu kosten. Die Innereien-sparte habe ich dann aber grosszügig ausgelassen und nahezu unberührt an Daniel weiter gegeben.
Gestern abend bei der Abschiedsparty flossen schon die ersten kleinen Tränen und heute wollte Laura auch schon anfangen melancholisch zu werden. Aber das leckere Essen und der Wein haben das alles auf Mittwoch, den 25. verschoben. Das wird dann wirklich hart.
Ich weiss, ihr denkt jetzt - was soll das, die hat doch vor 10 Monaten schon mal eine Abschiedsparty gemacht, die sollte wissen, wie das geht. Aber vor 10 Monaten habe ich gewusst, dass und wann ich wieder komme. Das ist ja diesmal nicht so der Fall. Laura hat zwar schon klargemacht, dass sie, sollte sie die Wahl gewinnen, mich im neuen Stadtparlament BEZAHLT einstellen. Aber wer weiss schon, ob sie gewinnt. Und wenn....... Naja, alles doch recht ungewiss. Umso mehr tut es weh, nach Hause zu fahren und ein Teil "zu Hause" gleichzeitig hier zu lassen.

Jetzt haben wir es hier so ungefähr halb 1. Daniel und Gabi haben morgen grosse Prüfung und sind hier immer noch fleissig am Lernen. Ich habe den Fehler begannen, nach 16 Uhr noch Mate zu trinken und sitze hier auch noch wie das reinste Licht. Ich werde den Blog hier jetzt beenden, wohlwissend, dass ich euch noch weitere Teile von meinem Reisetagebuch über die Reise mit meinen Eltern in Argentinien schulde. Jetzt, wo ich im Hostel nicht allzu viel zu tun habe, steht das ganz oben auf meiner Prioritätenliste.

Ich gehe jetzt noch duschen und werde dann hier bei Laura übernachten, jede Minute geniessend. Ich wünsche euch eine gute Nacht, einen schönen Montag und damit einen guten Start in die neue Woche, die für mich auf heimischen Boden enden wird. Wenn dieser bescheuerte isländische Vulkan sich auskäst. Wenn nicht gewinne ich vielleicht noch ein paar Tage hier....... Warten wir mal ab......

Euch alles alles Liebe

Seid gegrüsst

Eure Franzi

Mittwoch, 13. April 2011

Unterwegs in Argentinien - Teil II

Hallo ihr Lieben und wie der Argentinier sagen würde "¡Tanto tiempo!" - was für eine lange Zeit !!!

Ich werde das wieder gutmachen und mal weiter erzählen, was meine Eltern und ich in Argentinien so alles erlebt haben.

DIENSTAG, 22.02.11
Wie schon im letzten Beitrag angedeutet, ging es 4 Uhr aus dem Bett und ca. 2 Stunden später ging das Flugzeug nach Ushuaia, gelegen in der "Provincia de Tierra del Fuego, Antártica e Islas del Atlantico Sur" - kurz das was viele von euch als schlichtes "Feuerland" kennen.
Gegen 13 Uhr kamen wir auf dem Flughafen an (für diejenigen die mitrechne: wir sind via Buenos Aires geflogen) und sind mit dem Taxi direkt zum Hostel gefahren. Dort haben wir unsere Taschen und Rucksäcke abgestellt und einen kleinen Stadrundgang gemacht, bei dem wir Abstecher zur Touristeninformation und zum Mittagessen in "Tía Elena" gemacht haben. Im Restaurant haben wir die nächsten zwei Tage durchgeplant. Das hat uns einen ziemlichen haufen Zeit gekostet, denn dieses Touristeninformation ist wirklich unglaublich: Du willst eigentlich nur ein paar grundlegende Informationen und kommst mit einem Arm voller Karten, Broschüren und möglichen Touren wieder raus.
JEdenfalls als wir das fertig hatten haben wir schon den ersten "Kulturstop" gemacht. Das Museum "Fin del Mundo y Maritimo" enthält einen Ausstellung über den Knast, der der Ausgangspunkt für die Gründung der Stadt war, sowie über diverse Schiffe, Antarktisexpeditionen und einen kleine Kunstausstellung. Lohnt sich auf jeden Fall.
Im Anschluss sind wir in den 1 von 2 Supermärkten im Ort und haben uns für den folgenden Tag mit Proviant eingedeckt und zudem unser Abendessen gekauft.
Jenes haben wir dann im Hostel zubereitet (in der grossen, echt witzigen Gemeinschaftsküche/-essraum). Es gab Rührei mit Schinken, Brot, Paprika und Tomaten und ausserdem noch einen leckeren "Trapiche Malbec", meiner Ansicht nach der beste argentinische Rotwein.
An unserem Tisch sass dann noch ein netter Brasilianer mit dem übertaustypischen Namen "Jefferson". -.- Mit ihm habe ich mich dann in einem Mix aus Englisch, Spanisch und Portugiesisch unterhalten, wobei mein Portugiesisch jetzt nicht das weltbeste ist. Irgendwie haben wir uns aber dennoch sehr angeregt unterhalten können.


MITTWOCH, 23.02.11
Um 7:30 klingelte ganz charmant mein Wecker, es gab ein schnelles Frühstück im Hostel, bei dem wir Julian aus Deutschland getroffen haben.
9 uhr mussten wir dann bei "Catamaranes Canoero" melden, für unsere Tour auf dem Beagle-Kanal. Eine halbe STunde später sind wir dann losgefahren. Wir hatten wirklich ein riesiges Glück mit dem Wetter, auch wenn der Wind während der Fahrt verdammt kalt war. Wir haben nacheinander Inseln auf denen Pinguine, Seelöwen und Kormoranen angesteuert und dann dort jeweils HAlt für Fotos und Video gemacht. An dieser STelle möchte ich euch kurz beschreiben, was ich damit meine: Ich hatte meine kleine, süsse, knallpinke Digitalkamera, Mama hatte die "grosse" Digitalkamera und Papa hatte die Videokamera. JEder hat sich an einer anderen Stelle des Schiffes positioniert und so haben wir Fotos und Video von nahezu jedem Winkel dieser Inseln.
Während der Fahrt von einer Insel zur andern gab es einen kleinen Snack und warmen Tee.
Die Fahrt endete an der "Estancia Haberton", eine Art Farm am "Ar*** der Welt". Dort hat sich irgendwann ein britische Farmer angesiedelt und NAchfahren von ihm wohnen heute noch da. Eine dieser Nachfahren ist (in Fachkreisen) eine ziemlich wichtige Meeresbiologin, die dort eine Art private Sammlung von Meerestierskeletten und Muscheln hat. Die Skelette werden überaus oft im Beagle-Kanal angeschwemmt (in den meisten Fällen noch mit ziemlich viel stinkendem Fleisch drum rum) und Meeresforscher, die dort Studien betreiben sammeln die dann ein, sezieren sie und bauen dann die Skelette wieder zusammen.
Von der Estancia gings mit dem Bus weiter zu einem sehr hübschen (und sehr windigen) Aussichtsounkt und von da aus zu einer Schlittenhundefarm. Dort hat ein Argentinier seine eigene Zucht und er ist in der "Schlittenhunde-Szene" ziemlich bekannt.
Komplett fertig und hin sind wir gegen 18 Uhr wieder im Hostel aufgeschlagen. Diesmal hatten wir sowas von mal überhaupt keine Lust auf Kochen und haben den Lonely Planet befragt und er hat uns ein kleines Restaurant empfohlen. Dort haben wir uns von der argentinischen Küche (1x Lamm und 2x Steaks) verwöhnen lassen. Im Hostel gings dann noch schnell unter die Dusche und sehr viel ist dann nicht mehr passiert.

DONNERSTAG, 24.02.11
Auch heut ging der Wecker wieder 7:30. Nach dem Frühstück sind wir mit dem Taxi zum Gletscher "Martial" gefahren. Eigentlich wollten wir ein ziemliches Stück mit dem Sessellift fahren und den Rest hochwandern. Aber der Wind war extrem heftig und der Sessellift fuhr an diesem Tag nicht. Also sind wir dann im Endeffekt den gesamten Weg gelaufen. Der Weg war stellenweise sehr steil, mit losem Geröll und immer wieder Staub-Windhosen und kurze Regenschauer. Als wir dann am Gletscher ankamen, mussten wir erst das Schild suchen auf dem stand" Hier sehen Sie den Gletscher". Sagen wir das Ding sah nicht im geringsten so aus, wie ich das zum Beispiel aus meinem Geographiebüchern kannte. Wir haben dann aber trotzdem sehr schöne Fotos machen können, sind noch ein wenig auf den Felsen/Gletscher rumgelaufen und haben uns dann wieder an den Abstieg gemacht. Der ging viel schneller und einfacher und es kam sogar die Sonner heraus. Gegen 13:45 waren wir dann wieder im Hostel um mit dem 14 Uhr-Bus in den Nationalpark "Tierra del Fuego" zu fahren. Dort sind wir zu einem hübschen Fluss mit Stromschnellen gelaufen und im Anschluss zum Endpunkt des Parkes gefahren. Dort gab es einen traumhaften See und man hat sich wirklich gefühlt als ob nach der nächsten Webiegung einfach nichts mehr kommen könnte. Die Landschaft im Allgemeinen ist einfach beeindruckend: Seen, Súmpfe, Wälder und diese traumhaften Berge...... Wieder einmal fehlen mir die Worte, um das alles zu beschreiben, was wir gesehen haben.
Gegen 18 Uhr sind wir, mindestens so müde wie am Vortag im Hostel aufgeschlagen. Dort haben wir uns geduscht, eine kleine Siesta eingelegt und dann zum Abendessen ins nächste Restaurant gegangen.
Kaputt aber zufrieden sind wir danach in unsere Doppelstockbetten gefallen.


Der nächste Teil wird euch dann von Buenos Aires erzählen. Ich mach mich jetzt auf Richtung Sprachschule (Grammatik, ich komme !!!!!)

Im Moment wird meine Leben hier von Hausaufgaben und vereinzelten Meetings mit Laura bestimmt. Gestern hat Elisa Carrio, die Präsidentschaftskandidaten von Lauras Partei ihr Buch "El futuro es hoy" (Die Zukunft ist heute) vorgestellt. Ich habe mitgeholfen, die Gästelisten auszufüllen und die Bücher zu verkaufen. Ausserdem bin ich jetzt stolze Besitzerin eines jenes Buches mit einer persönlichen Widmung. Wenn sie dann Präsidentin ist, bin ich einige der wenigen Deutschen, die jenes Exemplar signiert besitzt. =)
Ich habe auch das erste Mal das Brot alleine gebacken, und es ist doch tatsächlich was geworden. Ausserdem habe ich mein "Wäsche-waschen-Problem" gelöst. Betty wäscht ja nicht mehr für mich. In einer Zeitschrift habe ich die Adressen verschiedener Wäschereien herausgesucht, und sie alle mal nacheinander ausprobiert. Ich habe jetzt meine Traumwäscherei gefunden. Ich gebe immer am Vormittag die schmutzige Wäsche ab, zahle 19 Pesos und am Abend wird mir die Wäsche, wenn sie fertig ist, direkt nach Hause geliefert. Ist das nicht toll??? Meistens muss Betty oder Jose die Sachen in Empfang nehmen, weil ich entweder in der Sprachschule oder auf Arbeit bin. Aber das machen sie gerne. Hoff ich. =)

Soweit von mir
Ich wünsche euch alles Gute

Bis bald
Eure Franzi

Donnerstag, 31. März 2011

Unterwegs in Argentinien - Teil I

Hallo Ihr Lieben.

Jetzt fühle ich mich wie an einem Neuanfang. Ich habe meine Monatsabrechnung Januar, Februar UND März fertig. Alle meine Wäsche ist gewaschen, mein Zimmer aufgeräumt und meine Hausaufgaben gemacht. Und ich habe diese "verfluchte" Datentabelle ENDLICH !!!! abgeschlossen.
Ich habe jetzt also wieder wesentlich mehr Zeit für euch alle. Hoffentlich. -.-

Jetzt werde ich euch also über meine Argentinienreise informieren, die ich im Februar-März mit meinen Eltern verbracht habe.
Auch das werde ich wieder in verschiedenen Teilen verfassen, ihr (und ich auch) habt ja immerhin noch sowas wie einen Feierabend verdient (oder wann auch immer ihr das hier lest. Wo wie gerade dabei sind, mir ist zu Ohren gekommen, dass manche Leute das hier VOR der Arbeit lesen oder gar vor dem Frühstück. Nun sollte das wirklich wahr sein, werdet ihr wahrscheinlich diesmal ein bisschen später mit dem Arbeiten anfangen können.)

SAMSTAG, 19.02.11.
Dieser Morgen tat wirklich weh, Mama hier kann ich es ja mal offen sagen. Am Vorabend waren wir (wie immer -.-) lange feiern und jetzt sollte ich meine Eltern 10:30 vom Flughafen abholen. Ich habe mich also irgendwie aus dem Bett geschält, bin zum Flughafen gefahren und habe sie da erwartet. Wobei ich eigentlich erst ne Stunde später hätte da sein müssen, da die argentinische Fluggesellschaft jetzt nicht so 100%ig vertraut war mit dem Begriff "Pünktlichkeit". Aber naja, die Freude war natürlich riesig, als meine Eltern dann endlich aus der Gepäckabfertigung kamen und wir uns nach mehr als 6 Monaten wieder in die Arme schließen konnten.
Mit dem Taxi gings dann ins Tango Hostel, wo ich ein Zimmer für meine Eltern reserviert hatte. Ich muss aber zugeben, dass mein Eindruck jetzt vom Essen und der Freundlichkeit der Leute besser ist als das Zimmer meiner Eltern. War das eine höfliche Formulierung ????
Jedenfalls sind wir danach erstmal Mittag essen gegangen, ins Alfonsina, so ziemlich das einzige Restaurant das Máte und gutes argentinisches Essen anbietet. Also hatten meine Eltern das Vergnügen ihres ersten Máte und 1. Lomos. Ihr Kommentar zu meinem heissgeliebten Máte ??
"Das schmeckt ja ein wenig wie Heu." -.- Na vielen Dank auch......
Nach einem ausgedehnten argentinischen Mittagessen sind wir zu meiner Wohnung gefahren und meine Eltern haben gesehen, wie ich so wohne. Ich war in dem Moment ganz stolz auf mich, denn ich hatte sogar am Vortag aufgeräumt. Irgendwie.
Meine Eltern haben dann Katy, Vera, Betty, Mariana und ihren Freund Oscar getroffen und, natürlich, denn mittlerweile heimlichen Star dieses Blogs:
LUPITA !!!! Bei ihr haben sich die beiden dann auch sofort mit einem roten Spielzeugknochen und Leckerlies ins Herz geschenkt. Und direkt weiter gings mit Máte und den ebenfalls typischen Facturas (im Deutschen mit Plundergebäck vergleichbar).
Zuviel durften wir aber nicht essen, denn gegen 20 Uhr hatten wir eine Einladung zum Asado bei Laura. Dort ging es dann ans eingemachte meiner Spanischkenntnisse. Deutsch kann niemand von Lauras Familie und das Spanisch meiner Eltern ist jetzt nicht so strapazierfähig bis nicht existent. Ich kam zwar kaum zum Essen, aufgrund meiner Funktion als Dolmetscherin und der vielen Fragen, die beide Seiten jeweils hatten, aber meinen Eltern hat es auf jeden Fall riesig gefallen und so kam es dass wir erst gegen 1 Uhr bei Laura weggekommen sind.

SONNTAG; 20.02
Heute ging es nach einem "Ausschlafen" gegen 10:30 los. Wir haben uns in meinem Stadtviertel getroffen und wollten ein gutes Restaurant finden für eine Art "Brunch". Wir haben schliesslich auch eines gefunden. Bei Argentinier ist es ziemlich typisch, am Sonntag mal nicht den Kochlöffel zu schwingen sondern in einem Restaurant schwingen zu lassen. Dementsprechend voll waren auch die ganzen Restaurants, aber wir haben dennoch ein gutes gefunden.
Im Anschluss sind wir zu "Creamburrys", mein Lieblingseiscafé. Mit unserem Eis sind wir dann hoch zu Betty (sprich in meine Wohnung) und haben uns die ersten Bilder meiner Bolivien-Peru-Reise angesehen und im Anschluss aufgrund der Zeitverschiebung und des "langen" (hust, hust) Asado bei Laura eine kleine Siesta gemacht.
Am späten Nachmittag sind wir dann zusammen mit Katy auf den tollen Kunstmarkt gegangen. Dort fing es an in Strömen zu regnen und wir haben uns in kleines Café mit Bier, Lomos und Livemusik gesetzt und das schlimmste abgewartet.

MONTAG, 21.02.
Gegen 8 Uhr (!) habe ich mich mit meinen Eltern in ihrem Hostel getroffen. Wir wollten uns ein Auto mieten und dann in die Sierras fahren. Eine grosse Vermietungsfirma mit dem Namen **rtz wollte uns aber kein Auto geben, jedenfalls nicht vor 13 Uhr. Das haben wir aber als eine Unmöglichkeit abgetan und sind dann einfach eine Strasse weiter und haben bei A*is ein hübsches kleines Auto gefunden: Einen Chevrolet Corsa 1.4. Nicht das jetzt jemand denkt ich würd mich mit Autos auskennen, ich habe den Namen hinten vom Auto abgeschrieben.
Besonderes Merkmal dieses Autos: Die Lichter innen im Auto gehen nur an, wenn mindestens eine Tür offen ist. Merke: Wenn du nachts Licht brauchst ist es ratsam mit offenen Türen zu fahren. -.-
Jedenfalls sind wir nach Alta Gracia gefahren, haben uns die Jesuiten Kirche angesehen und das Museum von Ernesto "Che" Guevara.
Und, weil meine Eltern ja mit einer Halb-Argentinierin unterwegs waren, gabs im Auto ständig Máte. Nach einem kurzen Snack von Kaffe und Schweinsohren sind wir dann weiter nach Villa General Belgrano, die deutsche Stadt in der ich im Oktober das Oktoberfest gefeiert habe. Und nach einer recht kurzen Besichtigung der Stadt (die nicht allzu gross ist) haben wir dann zum Mittagessen "Schlachtplatte" mit Würstchen und Sauerkraut gegessen. Nur das angeblich deutsche Bier, dass es dazu gab war jetzt nicht so toll. Es soll sauer geschmeckt haben, ich habs nicht getrunken, ich kann euch das leider nicht sagen.
Nach einem kleinen Stadtbummel zum Verdauen gings im Auto weiter nach La Cumbrecita. Dies ist eine kleine autofreie Stadt, dass heisst wenn dann kann man da nur zu Fuss rein. Wir haben dort in einer kleinen Bäckerei die Enkelin einer Sächsin getroffen, die irgendwann nach Argentinien geflohen ist und sich dort ein neues Leben aufgebaut hat. Die Hauptatraktion diese Dorfes ist ein Wasserfall, zu dem wir dann auch mal ganz optimistisch hingelaufen bin.
Es wurde schon ziemlich dunkel, als wir uns auf den Rückweg nach Cordoba gemacht haben, weit nach 22 sind wir im Hostel angekommen, in dem ich auch eine Nacht zugebracht habe, weil es am nächsten Morgen ganz früh (4 Uhr) rausgehen sollte, um nach Feuerland zu fliegen.


Was uns in Feuerland passiert ist und was wir alles gesehen haben, kommt in der Fortsetzung.

Um euch nicht im Dunkeln zu lassen, was ich hier so im Moment in Cordoba treibe, möchte ich euch eine kleine Zusammenfassung geben:
ich quäle mich im Moment durch die Hausaufgaben von 2 (!) verschiedenen Spanischkursen und mache eine sehr nahe Bekanntschaft mit der Grammatik. Kurzes Beispiel: Es gibt 14 Zeitformen, die alle sehr speziellen Regeln zum Gebrauch unterworfen sind. Fragt bitte nicht weiter.....
Meine Kochkünste entwickeln sich dank Vera weiter und weiter, wir haben letztens sogar Eierkuchen gemacht. Soll heissen, sie hat die Anweisungen gegeben und ich habe zum ersten Mal meine eigenen Eierkuchen gemacht. überraschend lecker und einfach.
Die nächste Herausforderung wird dann das Brot-backen. Aber bei ihr sieht das auch nicht so schwer aus, so dass ich glaube, dass ich das auch hinbekomme. Und ein echt gutes Ratatouile kann ich jetzt auch schon.
Mittwochs (Tango), Donnerstags (Salsa) und Samstags (Bauchtanz) habe ich Tanzkurse und Montags, Mittwochs und Freitags Spanischkurse. Ansonsten lese ich viel auf Spanisch und übe mich im Kochen.
Am Wochenende habe ich das Spiel Argentinien-USA (1:1) und vorgestern das Spiel Deutschland-Australien (1:2) - dazu kein Kommentar, das Spiel war furchtbar - angesehen. Wobei das mit dem Deutschlandspiel so ein Problem war. Für die Radiosender war das Freundschaftsspiel nicht wichtig und die tollen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender erlauben die übertragung nach Argentinien aus "datenschutzgründen" nicht. -.- Aber dank des WorldWideWeb habe ich das Spiel doch noch sehen können. Wobei verpasst hätte ich nichts.

Soweit also von mir
Wie geht es euch ????
Was beschäftigt die Menschen in Deutschland ???


Ich wünsche euch einen schönen Start ins Wochenende

Alles Liebe Eure Franzi

Donnerstag, 24. März 2011

Mein Abenteuer - Teil V

Hallo Ihr Lieben,

wir haben heute in Argentinien wieder mal einen Feiertag (und morgen auch), dass heisst für mich weder arbeiten noch Hausaufgaben machen müssen, und deshalb versuche ich hier mal ein bisschen voranzukommen.

DONNERSTAG, 03.02.11
Gegen 6:30 bin ich aufgestanden, habe versucht zu duschen (kam aber nur kaltes Wasser, da habe ich das Vorhaben dann mal abgebrochen), gefrühstückt (Brötchen, Tee, Saft und Marmelade).
Im Anschluss habe ich fatalerweise meinen Rucksack in das Depot gestellt (merkt euch die Stelle, wird noch mal wichtig) und wurde dann vom Tourguide abgeholt und los geht´s auf die Schwimmenden Inseln (aus Schilf). Dort wurde der Aufbau dieser Inseln erklärt, wie sie die zusammenbasteln und was sie mit den so alles anstellen und wie sie auf die Idee gekommen sind, sich selber ihre Inseln zu basteln: Der Titicacasee ist in regelmässigen Abständen über die Ufer getreten und hat immer die gesamte Ernte der Anwohner + die Häuser zerstört. Dieses Drama haben die sich ein paar mal angeschaut und dann beschlossen, dass sie davon die Nase voll hatten. Wegziehen wollten sie aber nicht, auf die Idee mit den Stelzenhäusern sind sie irgendwie nich gekommen, also haben sie den schwimmfähigen Schilf aus dem See gefischt, die grossen Blöck zusammengebunden und dann auf diesen "inseln" ihre Häuser gebaut. Clever, oder?
Auf den Inseln fand dann früher das gesamte Leben statt, heute findet dort fast nur Souvenirverkauf statt, auch wenn man uns erklÄrt, dass sie da immer noch wohnen. Ich weiss nicht, aber ich könnte wetten, dass mindestens die hälfte dieser Leute abends ihre Sachen zusammenpacken und dann nach Hause zu Elektrizität und Heizung zurück kehren. Keine Ahnung, is nur so eine Idee.
Auf dieser Tour habe ich den Agrarstudenten Nino und den deutschstämmigen Guatemaler Dieter getroffen.
Mit Schilfbooten haben wir eine kleine Rundfahrt auf dem See gemacht und sind dann gegen Nachmittag auf die Insel Llachon gefahren und wurden dort im Haus einer lokalen Familie untergebracht.
Zum Mittag gab es dann eine lokale Spezialität, kleine Fische, die im ganzen in heissem öl frittiert werden. Wer mich kennt, weiss, dass ich Dinge die mich beim Essen noch angucken, nicht wirklich so toll finde.
Nach dem Essen haben wir mit Isabella, die Frau, bei der wir gewohnt haben, Zwiebeln auf ihrem Feld gepflanzt.
AM Nachmittag sind wir dann auf die Spitze der Inseln hochgeklettert und haben dort oben einen unglaublichen AUsblick auf den ganzen Titicaca genossen.
Zum Abendessen mussten wir uns dann fast ein wenig beeilen, weil im Anschluss eine Art FEst im Dorf auf der Insel stattfand. Dafür hat uns Isabella in original traditionale Kleidung gesteckt und wir haben dann dort zu Folklore ausgelassen getanzt, wobei ich anmerken muss, dass das bolivianische Folklore-Konzept nicht für europäische Ohren funktioniert.
Wir sind im Anschluss jedenfalls glücklich und todmüde in unsere Betten gefallen.

FREITAG, 04.02.11
Gegen 8 Uhr mussten wir aufstehen, frühstücken und dann sind wir wieder auf irgendwelchen Bergen rumgekraxelt. Mein Sportbedarf für diesen Urlaub war also auf jeden Fall mehr als gedeckt. Gegen Nachmittag sind wir dann in Puno wieder angekommen und ich habe meinen Bus nach Cuzco gebucht und bezahlt. Mit Nino war ich dann noch etwas zu Abendessen, bevor mein Bus losfahren sollte. Nach dem Essen sind wir dann ins Hostel zurück, meine Sachen abholen. Und da merke ich, dass aus meinem Rucksack (na habt ihr es euch gemerkt, der stand im abgeschlossenen Depot) sämtliche Verbindungskabel, Ladekabel, mein Handy und (ganz dramatisch) mein Shampoo geklaut wurden. Zu dem Zeitpunkt war es ungefähr noch eine halbe Stunde bis zur Abfahrt meines Busses, das Hotel war sich natürlich keiner Schuld bewusst und hat mich darauf hingewiesen, ich könnte doch eine Anzeige machen. -.-
Ich hatte natürlich einen Feiertag erwischt und die Beamten auf dem lokalen Polizeitrevier fühlten sich nicht wirklich wie Anzeige-mit-einer-Deutschen machen. Ich war zwischendurch drauf und dran, den Beamten von seinen Stuhl zu schubsen und die Anzeige selber zu schreiben. Da wäre ich auf jeden Fall schneller gewesen.
Irgendwie habe ich dieses Papier aber doch in die Hand bekommen, wie durch ein Wunder meinen Bus erwischt (21:30). Und da ging der Spass mal direkt weiter. Ich sass (frisch ausgeraubt) eingekesselt zwischen lauter Quechua (die Sprache der einheimischen Indianer-Bevölkerung)- sprechenden Menschen. Und war in dem Moment in bester Stimmung. Ich habe dann gewartet, bis der Bus abgefahren war und habe mir einen leeren, einsamen Platz ganz hinten im Bus gesucht. Ich wollte einfach nur mal ganz kurz alleine sein......

SAMSTAG, 05.02.11
Gegen 8 Uhr morgens kam ich völlog fertig in Cuzco an. Mit den Jungs hatten wir abgemacht in einem Hostel aufeinander zu warten. Dort habe ich mich dann auch überhaupt nicht um Preise oder irgendwelche Anmeldebedingungen geschert, einfach nur nach dem nächsten Bett gefragt und bin dann im selbigen eingeschlafen. Als ich dann wieder wach und halbwegs zurechnungsfähig war, habe ich erstmal zu Hause angerufen, um meine Handykarte zu sperren, die ja noch in meinem (okay früher wars mal meins) Handy steckte.
Im Anschluss habe, dann wieder etwas optimistischer meine Touren in Cuzco, rund um Cuzco und natürlich auf den Machu Picchu gebucht. Am selben Tag sollte dann die City-Tour in Cuzco anfangen.
Los gings dort im Qorikancha-Tempel, das war eigentlich ein Sonnentempel der Inkas, der dann von den Dominikanern überbaut und zerstört wurde. Irgendwann im 19. Jahrhundert hat dann ein Erdbeben die Kirche zerstört, und da kam dann "zauber, zauber" der Grundriss des Sonnentempels hervor. Dann haben die Archäologen das wieder restauriert.
Im Anschluss gings nach
Sacsayhuaman (ein Gebäude, von dem manchen denken, es sei ein Fort, andere es sei ein Tempel)
Q´enqo (ein Tisch zum Mumifizieren)
Pucapucara (eine Art "Poststelle) und
Tambomachay (eine rituelle Wassserquelle).
An dieser Stelle viel Spass beim Aussprechen. =)
Gegen 18 Uhr war ich dann wieder im hostel zurück. Mit Ana aus den USA bin ich dann noch abendessen gewesen. Irgendwann im Laufe der Nacht kamen dann auch die drei Kanadier an, da habe ich aber schon geschlafen.

SONNTAG, 06.02.11
Um 8:30 Uhr fing meine Tour ins heilige Tal an. Zu besichtigen gabs
Pisaq (eine alte Stadt)
Ollantaytambo (ein alter Tempel)
Moray und
Chinchero (ein Markt + Ausstellung über natürliche Färbemethoden).
Gegen 19 Uhr war ich dann wieder im Hostel und habe dann dort meine 3 Kanadier getroffen. Die waren alle ganz aufgeregt, denn es war der Abend des American Footbal Superbowl Finale. Die haben mir dann versucht, die Regeln zu beantworten. Hat auch mehr oder wenige funktioniert, auch wenn ich glaube laut ihnen das ganze nicht allzu ernst genommen habe. Am nächsten Morgen hatte ich nichts weiter vor, und deshalb haben wir so ungefähr bis 1 Uhr nachts gefeiert.

MONTAG, 07.02.11
Dies ist der Beginn der 3. Woche meiner Bolivien/Peru-Reise. Ich habe (zur Feier des Tages) ausgeschlafen und dann mit den Jungs ein bisschen Billard gespielt. Die drei haben dann ihren Wandertrip auf den Machu Picchu (5-Tag-Trekking mitten in der Regenzeit, danke NEIN !) geplant und organisiert. Sie wollten die alleine und ohne Organisation von aussen machen und mussten sich somit Zelt, Schlafsäcke, Iso-Matten und Verpflegung selber versorgen. Und jetzt dürft ihr mal ganz kurz raten, wer die Ehre hatte zu übersetzen. Ihr kommt da bestimmt drauf.
Mitten in dem ganzen Organisation-Chaos wollten die Jungs dann nich essen gehen, sondern selber kochen. Aber so richtige Ideen oder so hatten sie nicht. Also habe ich, die Frau im Hause (-.-) die Sache in die Hand genommen und folgendes "Menü" gekocht. Für 4 Personen braucht man:
500g Rindfleisch
1 grosse Zwiebel
2 grosse Süsskartoffeln
3 grosse Paprika
1 grosse Zucchini
500g Tomaten
500g Nudeln
1 daumengrosses Stück Ingwer
3 grosse, reife Avocados.

Zwiebeln in Würfeln schneiden (lassen), Paprika in Würfel, Tomaten in Würfel und Ingwer raspeln
Avocado mit Löffel aushöhlen, zu feinem Brei zerdrücken, mit ein bischen Tomaten, Zwiebeln, salz und pfeffer abschmecken
Fleisch anbraten, und dann die anderen Zutaten zugeben
am Ende mit Ingwer, Salz und Pfeffer abschmecken
Guten Apetit. Und da bin ich ganz alleine drauf gekommen =)

Ich habe meine drei grossen Kanadier sogar damit satt bekommen. =)
Die Jungs haben danach dann ihren Trip weiter organisiert und ich habe meine Memory-Chips auf CD brennen lassen, sodass ich auf meiner Kamer wieder Platz hatte. Für den nächsten Tag stand ja Machu Picchu an.
Mit allen Erledigungen und Abendessen ist es dann gegen 2 Uhr geworden, dass wir ins Bett gekommen sind.

DIENSTAG, 08.03.
Die Jungs sind gegen 5 Uhr auf den Machu Picchu los, mein Check-Out im Hostel stand für 10 Uhr an, bis dahin musste ich alle meine Sachen aus dem komfortablen 12-Mann-Zimmer geräumt haben. Ich habe mir den Tag bis 17 Uhr (abfahrt nach M.P.) mit einem Museum und Mittagessen mit einer Chilenerin vertrieben.
Erst gings mit dem Auto, in dem 2 Argentinier sassen, von Cuzco nach Ollantaytambo. Von dort aus fuhr der Zug nach Aguas Calientes, das Dorf am Fusse des M. P. liegt. Gegen 23 Uhr kam ich dann dort in meinem Hostel an und, ihr werdet es erraten, ich bin einfach nur noch ins Bett.

MITTWOCH, 09.03.11
MACHU PICCHU !!!!!!
Ich bin gegen 4 Uhr aufgestanden, weil ich ziemlich zeitig auf dem Berg sein wollte, und man ungefähr 1 bis 2 Stunden Wartezeit beim Busfahren und so einplanen muss. Meine Tour auf dem M.P. fing 7:40 an und ich wollte vorher noch auf den Nachbarberg und ein Panorama-Bild von der Anlage bekommen. Als ich da aber da ankam, war der Nebel so dicht, dass man nicht mal die nächste Strassenecke sehen konnte. Also habe ich die Sache abgeblasen und habe die Tour gemacht. Dabei habe ich dann zwei total herzige Australier getroffen, mit denen bin ich dann nach der Tour gemeinsam aufm Machu Picchu rumgeklettert. Ich weiss ihr wollt jetzt Sachen hören, wie das da so ist. Aber ganz ehrlich, das alles dort war so eindrucksvoll und unglaublich, dass man das mit normalen Worten eigentlich gar nicht beschreiben kann. Auch die gefühlten 1.000 Fotos die ich von so ziemlich jedem Winkel dort gemacht habe, können nur im Ansatz ein Gefühl vermitteln, wie dieses Wunderwerk der Menschheit in Wirklichkeit ist. Lasst es mich mal so sagen: ES WAR ABSOLUT GEIL !!!!!!!!!!!!
=)
Wir wollten dann am Ende eigentlich gar nicht wieder gehen, aber wir mussten. Ab 13 Uhr fangen die an, dort alle rauszufegen.
19 Uhr ging mein Zug zurück nach Cuzco und gegen 2 oder 3 bin ich dann wieder im Hostel angekommen.

DONNERSTAG, 10.02.11
Mein letzter Tag in Cuzco, mein Busticket nach La Paz hatte ich schon in der Tasche und musste nur die Zeit bis zur Abfahrt rumschlagen. Also habe ich mir Tee gekocht, und den dann mit Keksen Fernsehen geguckt. Und vielleicht auch ein wenig geschlafen. =)
Und ab jetzt habe ich meine gesamte Zeit (fast) nur im Bus verbracht.
Nicht eingerechnet:
3 Stunden warten an der Grenze von Peru nach Bolivien
7 Stunden warten an der Grenze von Bolivien nach Argentinien
5 Stunden warten in Jujuy auf den Anschlussbus
Am Sonntag, den 13. wollte ich eigentlich wieder da sein.
Aber letztendlich kam ich am Montag, den 14. gegen 22 Uhr in Cordoba wieder an. Man verschätzt sich manchmal bei den Entfernungen.

Die darauffolgende Woche war ich dann mal ein bisschen Arbeiten und dann am 19.02 kamen ja schon meine Eltern. !!!!!

Aber von den drei Wochen in Argentinien mit ihnen werde ich euch beim nächsten Mal erzählen.

Soweit alles Liebe von mir
Euch einen schönen Tag
Eure Franzi

P.S. Ich war heute gegen 21:30 im JUMP Radio in Deutschland zu hören, wie ich von meinem "Fluch-Erlebnis" in Bolivien erzählt habe. Ihr wisst schon, das Ritual mit dem InkaPriester, nachdem ich dann total viel PEch hatte. Mein erstes Interview. =)

P.PAS. Ich habe gerade in meinen Statistiken gelesen, dass ich auch LEser aus Japan habe. Ich möchte euch an dieser Stelle sagen, dass meine Gedanken immer bei euch sind, und ich hier mit meiner Familie jeden Tag für eure Wohlergehen bete. Haltet durch !!!!

Freitag, 18. März 2011

Mein Abenteuer - Teil IV

Hallo Ihr Lieben

BEvor ich mein Boliven/Peru-Tagebuch weiter schreibe, möchte ich euch kurz erzählen, was ich in den letzten Tagen so gemacht habe.
Am Dienstag war ich bei meiner ersten Vorlesung an der Uni. Es ging um die Demokratie-Bewegung in der arabischen Welt und der Professor, der die VOrlesung gehalten hat, war echt der absolute Hammer. Der hat die gesamte (sehr komplexe) Sachlage so erklärt, dass ich in dem Gefühl aus der Uni raus bin, das jetzt alles verstanden zu haben. Wirklich ein tolles Gefühl.
Am Mittwoch hatte ich Sprachschule (da haben sich auf Grund meiner Unkenntnisse der Spanischen Grammatik jetzt nicht wirklich so Hochgefühle eingestellt wie am Vortag) und ich war bei meiner ersten Tangostunde mit anschliessender Milonga. Und ganz ehrlich, Tango ist das Beste was es auf diesem Planeten gibt. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas vergleichbares getanzt - Tango ist Lebenseinstellung, Gefühl und Kunst in einem.....
Gestern war ich Salsa tanzen, auch eine Sache, die den Argentinier so schnell keiner nachmachen kann. =)

Jetzt mach ich aber mal an meinem "Abenteuer-Bericht" weiter.

MITTWOCH, 02.02
Gegen 8 Uhr ging mein Bus von La Paz nach Puno, die Stadt auf der peruanischen Seite des Titicaca. Sie ist vor allem bekannt für die "schwimmenden Inseln", die die indigene Bevölkerung auf dem Titicaca gebaut hat und heute noch baut. Die Grenzformalitäten von Bolivien nach Peru haben zwar auch ne Weile gedauert, gingen aber wesentlich schneller vonstatten als von Argentinien nach Bolivien. Gegen 14 Uhr bin ich dann in Puno auf dem Busbahnhof angekommen und einer der Busfahrer, hat mir die Adresse eine Hostels in die Hand gedrückt, dass irgendwie seinem Vetter oder so gehörte und natürlich "das beste in ganz puno" war. -.-
Also habe ich mich (von einem mit ihm befreundeten Taxifahrer -.-) in das Hostel fahren lassen und gleich Pläne für die nächsten Tage gemacht. Am nächsten Tag (sprich Donnerstag) sollte es dann auf die Schwimmenden Inseln gehen und danach so schnell wie möglich raus aus Puno. Sie hatten da nämlich irgendein heiliges Fest, das total riesig gefeiert werden sollte, und bei dem sich die Hotelpreise verdreifachen. Also habe ich das alles reserviert, mir in der Stadt noch ein Alpaca-Steak genehmigt und mich dann "zeitig" am Abend ins Bett gelegt.

Ich würde euch heute gerne noch mehr schreiben, aber wir wollen heute abend weg gehen und da muss ich jetzt noch mal schnell eine Siesta einlegen um für heute abend fit zu sein.

Also ihr hört morgen wieder von mir
euch alles Liebe
Eure franzi

Dienstag, 15. März 2011

Mein Abenteuer - Teil III

Hallo Ihr lieben und treuen Leser

Ich habe euch jetzt wirklich verdammt lange warten lassen. In den letzten drei Wochen bin ich mit meinen Eltern durch Argentinien gereist und hatte dementsprechend nicht allzu viel Zeit (eigentlich gar keine) um hier im Blog weiter zu machen. Jetzt bin ich wieder alleine in Córdoba, meine Eltern sind gut zu Hause angekommen, und das Arbeits- und Schulleben hat mich wieder. Heute war ich bei meiner ersten Univorlesung (über den wind der revolutionen in der arabischen welt) und die letzten tage war auch echt viel Arbeit bei Laura drin.

Jetzt will ich aber mal da weitermachen, wo ich vor drei Wochen aufgehört habe:

SONNTAG, 30.01.11 (immernoch in Bolivien)
Um 7 Uhr ging das grosse Death Road Abenteuer los. 63km bergabfahren mit einem Mountainbike auf der (angeblich) gefährlichsten Strasse der Welt.
Los gings mit einer kurzen Einführung in das Equipment und der VErhaltensregeln und dann mit dem Bus samt Fahrrädern rauf in die BErge. Auf ca. 4.000m Höhe fing das erste Stück der Strecke an, das war noch asphaltiert und mit jeder Menge meist motorisiertem Gegenverkehr. Denn hat man in der Regel aber nicht so wahr genommen, dafür war es zu neblig und ich für meinen Teil war zu beschäftigt mich darauf zu konzentrieren, dass meine Finger nicht abfrieren.
Die Ausrüstung bestand aus Bike mit Vorderfederung, Helm (mit vollem Gesichtschutz), einer Warnweste, einer Hose gegen den Dreck (nicht etwa gegen das Wasser) sowie Handschuhe.
Nach dem Asphaltstück sind wir dann zu "echten" Todesstrasse gefahren, haben uns vor der Abfahrt noch kurz mit Obst und Wasser gestärkt und dann ging es los auf die Stein-Holper-Piste, ich will mal nicht Strasse dazu sagen.
Am meisten tun dabei der Hintern und die Handgelenke weh, weil diese beiden Körperregionen die Steine und Löcher ungefiltert mitmachen.
Es ging über grosse Steine, unter Wasserfällen durch und über Wurzeln. Ein echter fast 4-stündiger Adrenalinkick.
Gegen 12 waren wir dann endlich unten im Tal, am Ziel unseres Trips. Dort gab es ein Mittagsbuffet und einen Pool, um sich wieder ein bisschen wie ein Mensch zu fühlen. Von dort aus ging es dann mit dem Bus zurück nach La Paz. Und die gesamte Gruppe hat die 4 Stunden Rúckfahrt zum Schlafen genutzt. Auf dem Busbahnhof angekommen, haben wir nach den Fahrtzeiten nach Copacabana (so heisst das Dorf auf der bolivianischen Seite des Titicaca) gefragt und sind in unser Hotel gefahren. Dort wollten wir uns nur kurz ausruhen und dann noch Pizza essen gehen. Aber bis zum nächsten Morgen haben wir beide, sowohl Petra als auch ich, uns nicht mehr aus unseren Betten herausbewegt.

MONTAG, 31.01. und SONNTAG, 1.02.
Eigentlich hatten wir den 8 Uhr Bus nach Copacabana geplant, uns dann aber spontan doch eher für das Ausschlafen entschieden, und dafür dann den 14 Uhr Bus genommen. 18 Uhr kamen wir dann mit, wie sich später herrausstellte zu grossen Erwartungen, dort an. Das Dorf ist total touristisch, selbst die Souvenirverkäufer sind Nicht-Bolivianer und der Strand ist komplett zugemüllt und mit hässlichen Plasteboten zugestellt. Wir haben daraufhin beschloss am nächsten Tag eine Insel auf dem See anzusehen und dann den nächstmöglichen Bus zurück nach La Paz zu nehmen. Das Hotel, das wir dann doch noch gefunden haben, war nicht umwerfend, aber für eine Nacht dann doch ausreichend.
Das nächste Problem in diesem "Nest" war, dass es nicht einen Geldautomaten gab. Nichts, gar nichts. Wir mussten dann zum Abendessen in das einzige Restaurant gehen, das VISA-KArten akzeptiert hat.
Am nächsten Morgen ging es dann auf die Isla del Sol, die Sonneninsel. Sie war eine religiöse Stätte für die Inkas und man konnte noch ein paar kleine Ruinen finden. Auf der Insel habe ich dann auch ein "original" Inka-Reinigungsritual mitgemacht und bin da wirklich (so hat es sich angefühlt) gestärkt raus hervorgegangen.
Den ganzen Tag haben wir mit herumlaufen und ein bisschen Bootfahren auf den Inseln und auf dem Titicaca verbracht, sodass wir uns doch fast ein wenig beeilen mussten, den Bus nach La Paz zurück (Abfahrt 18 Uhr) noch zu schaffen. Gegen 23 Uhr und nach einer fürchterlichen bolivianischen Holperpiste in einem mindestens ebenso furchtbaren Bus, kamen wir dann müde und erschöpft in unserem Hostel wieder an.

Der DIENSTAG ging dann komplett mit Souvenirkaufen und Stadtbummel drauf. Dafür eignet sich Bolivien wirklich hervorragend, denn es sist so wahnsinnig billig und man hat sogar noch die Möglichkeit, anders als in Argentinien, mit den Verkäufern zu handeln. Wir waren sogar auf dem berüchtigten "HExenmarkt" wo man tote und getrocknete Lamaföten für die eigene Fruchtbarkeit kaufen kann.
Den Tag haben wir mit Sushi und Postkartenschreiben verbracht.

Morgen erzähle ich euch was mir dann noch so in Peru passiert ist, Bolivien ist soweit fertig und ich bin auch ziemlich müde.

An euch alle liebe Grüsse
einen schönen Tag
Eure Franzi

Donnerstag, 17. Februar 2011

Mein Abenteuer - Teil II

Hallo Ihr Lieben !!!

Heute kommt von mir Teil II meines Reiseberichts.

DONNERSTAG, 27.01.
Heute hiess es gegen 6:00 aufstehen, gegen 6:30 gabs Frühstück und 7:00 war Abfahrt, wieder mal natürlich im strömenden Regen. Nachts regnet es in der Regenzeit allgemein unglaublich viel und es ist so furchtbar nasskalt wie in Deutschland so im November. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich in Deutschland die Heizung in meinem Zimmer andrehen kann. In Bolivien in irgendeinem Bergdorf kannst du das auch mal ausprobieren. Du wirst nur keine Heizung finden. Und die Sachen, die zum Trocknen aufgehangen waren – etwa mein Bikini oder meine nassen Socken werden nicht wirklich trocken.

Lichtblick war, dass die Reise ab sofort nur noch bergab ging, wir alle also die diversen Symptome der Höhenkrankheit los wurden.
Am morgen, vor dem Frühstück befiel mich ein kleine Anflug von Montezumas Rache und mir ist aufgegangen, dass ich sehr „unvorsichtig“ mit dem bolivianischen Wasser umgegangen bin. Alle anderen haben zum Zähneputzen Trinkwasser aus ihren Wasserflaschen genommen, ich habe kurz das Wasser aus dem Wasserhahn genommen.
Kommen die anderen vom Klo, holen sie ihren Reinigungsalkohol oder ihre Desinfektionstücher heraus – ich trockne meine Hände kurz an meinem kleinen Handtuch ab. Ich weiss nicht, aber diese übertrieben Sauberkeit habe ich nicht wirklich nachvollziehen können. Wenns mich erwischt, nehme ich eine „Wundertablette“ aus der Apotheke und dann hab ich es hinter mir. Meine Meinung.

Auf ging es zur Laguna Colorada, wieder mit jeder Menge Flamingos. Hier waren wir auf 4.300m und es ging der Mehrheit doch wirklich erheblich besser. Ich hätte nicht gedacht, dass die Höhe einem so zu schaffen machen kann. An die Flamingos konnten wir diesmal ziemlich nah heran, sie waren nicht so scheu wie die vom Vortag. Hier habe ich den Preisunterschied zwischen meiner Kamera und dem Equipment manch anderer Reisender erkennen müssen. Bei manchen von den anderen Kameras kannst du jede Feder zählen, bei mir sieht man die Flamingos mehr so in der Gesamtheit. =)
Mit Petra und Erika hatten wir ausgemacht, dass wir die Fotos die wir machen werden, teilen werden. So konnte sich jeder auf seinen „Stil“ konzentrieren, und wenn drei Leute fotographieren, kommen die unterschiedlichsten Sichtweisen auf das selbe Motiv zusammen und jeder ist glücklich. Ausserdem sassen Petra und ich hinten im Jeep, sodass wir während der Fahrt nicht so viele Fotos machen konnten, Erika hingegen schon.
Danach ging es auf zum „Arbol de Piedra“, zum „Steinbaum“. Das ist eine Ansammlung von vulkanischen Gesteinsformationen mitten in der Einöde. Wir sind auf den Felsen herumgeklettert und haben wieder fleissig fotografiert. Je weiter „runter“ wir kamen, desto wärmer wurde es und wir konnten doch tatsächlich die ersten unserer Pullover ausziehen.

Während der Fahrt haben wir Mádels uns immer wieder gefragt, wie der Fahrer es auf die Reihe kriegt, den Weg zu erkennen. Da gab es zwei Steine, die mitten im Nichts rumstanden und er wusste, dass er rechts abbiegen muss. Eine wirkliche Strasse war teilweise nur mit viel Phantasie zu erkennen.
Da es keine wirkliche Dörfer gab, war auch weit und breit keine Tankstelle zu erkennen. Jedes Auto hatte also ein paar grosse Fässer auf dem Dach, in denen dann der entsprechende Treibstoff gelagert war.

Weiter ging es zur „Ruta de las Lagunas“, zur Strasse der Seen. Auf dieser Route kamen wir an 4 wirklich unterschiedlichen Seen vorbei. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer Lage, hatte jeder See eine andere Farbe und eine andere Flamingo-Art. Auch hier gab es zum Teil heisse Quellen am Rand, die das zufrieren verhinderten. Teilweise konnte man den Schwefel schon auf grosse Entfernung hin riechen.

Mittag gab es dann im „Valle de las Rocas“, im Tal der Felsen. Hier haben wir Touristen eine (davon gehen wir zumindest aus) Hasenmaus mit Gurkenschalen gefüttert. Als das Mittagessen für uns dann fertig war (Gemüseburger, Reis, Salat, Kochbananen, Sússkartoffeln, Bratkartoffeln und eine frische Papaya zum Nachtisch.

Danach sollte die Tour eigentlich direkt zur „Salar de Uyuni“, zur Salzwüste gehen. Aufgrund des Regens war es da aber zu gefährlich, und ein übernachten somit nicht möglich. Wir sind dann auf die Stadt Uyuni ausgewichen und sollten dafür am nächsten Morgen gleich ganz früh los, um wenigstens ein bisschen Zeit in der Wúste verbringen zu können. In der Stadt sind wir dann gegen halb 6 angekommen, in einem grossen Hostel mit 3-Bett-Zimmern und (überraschenderweise) sogar eine warmen Dusche. Im Zimmer war ich mit Petra und Erika. Während ich mich unter die Dusche schwang, machten sich die beiden anderen auf die Suche nach Bankautomaten und einer Busverbindung nach La Paz.
Im Hostel gab es dann wieder Vesper mit Mate und Keksen. Wir haben uns die ersten Bilder auf dem PC angesehen und kräftig Pläne für La Paz gemacht.
Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Tomatensosse. Danach sind wir auch alle relativ schnell unter unser Bettdecken, am nächsten Tag gings früh raus.

FREITAG, 28.01
4:30 hiess es aufstehen, 5:00 Abfahrt (ohne Frühstück – das sollte es dann in der Wüste geben).
Wegen des Regens konnten wir wie schon erwähnt nicht alles machen. Die Wüste besteht eigentlich aus verschiedenen Lagen von Wasser und Salz. Wenn es viel regnet wird die oberste Salzschicht gefährlich dünn und es entstehen sogenannte „Löcher“, die man von oberhalb der Salzschicht nicht sehen kann, die aber ein ganzes Auto innerhalb von Sekunden einsaugen können – und das wars dann.
Gegen 8:00 lkamen wir in der Wüste an. Es war hundekalt und auf dem Salz stand eine dicke Wasserdecke. Das Auto konnte nur mit gefühlten 5 km/h fahren, weil der Fahrer sonst die Kontrolle verloren hätte.
Frühstück (Brot und Tee) gab es dann wirklich in der Wüste. Im Anschluss hatten wir dann Gelegenheit sehr interessante Bilder in der „Perspektivlosigkeit“ der Wüste zu machen.
Mit der Zeit wurde es auch immer wärmer, das Wasser verschwand von der Salzschicht und am Ende standen wir nur im T-Shirt da. Die Sonne war wirklich extrem warm und intensiv und wir mussten unsere Fotosession unterbrechen um uns einzucremen und die Sonnenbrillen herauszuholen. Meine Nase habe ich mir aber trotzdem angebrannt.
Aufgrund der Verrenkungen, die wir für unsere Fotos gemacht haben, waren meine Schuhe voller Salz, ebenso meine Jeans und meine Jacke.

Bei der Rückfahrt haben wir an einem kleinen Kunstmarkt halt gemacht. Ich habe mir einen weiteren warmen Pullover gekauft sowie kleine Souvenirs.

Gegen 13:00 gabs dann Mittag, wieder zurück im Hostel. Thunfisch mit Gemüse, Reis und Kartoffeln. Mit den anderen Reisenden haben wir Mails und Facebook-Daten ausgetauscht und dann mussten wir uns nach und nach voneinander verabschieden, denn die ersten hatten ihren Bus zu weiteren Zielen schon gebucht.

Wir drei Mädels haben uns dann mit Mate und Keksen in die Cafeteria gesetzt, Fotos angeschaut und sortiert und weiter an unserer Route gebastelt. Abendessen gab es dann im „Extreme Fun Restaurant“, das komplett mit Sand ausgeschüttet war und sehr viele nützliche Infos für Backpacker bereit hielt. Der Bus nach La Paz ging gegen 21 Uhr.

SAMSTAG, 29.01
Gegen 6 Uhr kamen wir in La Paz auf dem Busbahnhof an. Zu Müde um irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, sind wir erstmal zum Frühstücken in ein kleines Café direkt auf dem Busbahnhof eingerückt und haben uns Kafee und Sandwiches gegönnt. Mit unserem Reisführer hatten wir uns schon zwei Hostel ausgesucht, aber die stellten sich alle als eher enttäuschend heraus, eines war geradezu furchtbar (überall sehr verdächtige Haarreste im Gemeinschaftsbad). Mit Petra bin ich dann auf die Suche nach einem besseren Schlafplatz gegangen, während Erika in ein Internetcafé ist, um ihre Mails zu checken. Bei unserem „kleinen“ Stadtrundgang haben wir dann auch wirklich ein viel bessers Hostel gefunden: Drei-Bett-ZImmer, mit Privatbad und WiFi inklusive Frühstück.

Danach haben Petra und ich dann unsere Suche nach einer Tour auf der Death Road begonnen. Dabei habe ich u.a. auch eine Regenjacke gekauft, meine hatte ich ja nich mit. Letzendlich haben wir auch eine gute Tour gefunden und uns, nachdem wir bei drei Touranbietern waren, die mit den schönsten T-Shirts ausgesucht. Oder vielmehr ich. Ich tu mir doch nicht 63km Bergabfahren auf einer – oder DER – gefährlichsten Strasse an, nur um dann mit einem hässlichen Shirt rumzulaufen. Es muss sich schon so ein bisschen lohnen.

Ausserdem haben wir uns auf die Sucha nach einem Bus an die Copacabana, am Titicaca gemacht.

Zum Abendessen waren wir in einem total tollen Restaurant im Zentrum von La Paz. Ich habe lecker Nudeln mit Käse-Sahne-Sosse gegessen und wir haben uns einen Abend vor der Death Road sogar noch Cocktails gegönnt. Gegen 23 Uhr sind wir dann ins Hostel zurück gekehrt und sind zufrieden (und ein wenig angetrunken) ins Bett gefallen.


Apropos Bett: Ich bin jetzt auch richtig hundemüde. Ich bin heute fast den ganzen Vormittag durch eine brütend heisse Stadt gelaufen, war arbeiten, auf der Post und beim Salsakurs.

Liebe Tante Christel, lieber Onkel Wilfried. Hiermit möchte ich mich für eure Karte, euren Brief und auch für euer Päckchen bedanken. Das habe ich heute alles zusammen von der Post bekommen. Vielen Dank (vor allem für die Socken). Jetzt konnte ich meine, die geradeso Bolivien und Peru „überlebt“ hatten, aber nie wieder richtig sauber werden, wegschmeissen.
Vielen Dank auch an Tante Christine und Onkel Sepp für die Karte aus der Dominikanischen Republik.

Bevor ich hier noch mit dem Kopf auf die Tastatur aufschlage sage ich Gute Nacht und bis morgen

Alles Liebe Eure Franzi

Dienstag, 15. Februar 2011

Mein Abenteuer - Teil I

Wie ihr ja vielleicht schon mitbekommen habt, war ich etwas länger weg, als das meine eigentliche Ursprungsidee war. Statt nur ein paar Tage Salzwüste in Uyuni habe ich mich fast drei Wochen in Bolivien und Peru herumgetrieben.

Ich werde meinen Reisebericht in mehreren Teilen schreiben, weil ihr euch sonst einen ganzen Tag frei nehmen müsstet um das alles zu lesen und mir irgendwann die Finger abfallen. Ich habe mir vorgenommen immer vier bis fünf A4 Seiten zu schreiben. Mal sehen wieviele Teile ich zusammen bekomme. =)

Am Samstag, den 22. Januar 12:45 ging mein Abenteuer los. Der Bus von Córdoba nach La Quiaca fuhr ab. La Quiaca ist das letzte Dorf auf argentinischer Seite – sozusagen ein Grenzdörfchen. Im Bus habe ich drei wirklich nette Kanadier getroffen – Joe, Dan und Brian – die noch eine Rolle spielen werden.

Im Bus wars mal wieder unglaublich kalt und ich war froh, dass ich meinen dicken Pullover und meinen Schal bei mir hatte. Die drei Jungs hatten sich – getäuscht vom warmen Wetter in Córdoba nur in kurzen Hosen und T-Shirts da rein gesetzt. Ich hatte in den 18h Fahrt jede Menge Zeit die kleinen Beulen der Gänsehaut meines Nachbars Brian zu zählen und es gab auch nicht den gewohnten Essensservice. -.-

Gegen 8 Uhr kamen wir dann in La Quiaca an. Ich drück die Beschreibung dieses Dorfes mal so aus: Ich möchte da bitte nie wieder hin müssen. Der Busbahnhof ist wirklich ein wenig gruselig und in dem Dorf gibt es ausser einem Grenzübergang und einer Polizeistation rein gar nichts.
Die 300m vom Busbahnhof bis zum Grenzübergang läuft man und stellt sich dann in die unglaublich lange Schlange an, um nach Bolivien zu dürfen. Die erste Schlange ist die AUSReise aus Argentinien. Man bekommt einen kleinen Stempel, dass man das Land verlassen hat und kann während der Wartezeit mit den anderen Backpackern (Dt. Rucksacktouristen) Kontakt aufnehmen und mögliche gemeinsam Reiserouten auskundschaften. Dieser Teil hat uns irgendwas um die 2h gekostet.
Der nächste Part ist dann die EINReise nach Bolivien. Hier muss man einen Zettel ausfüllen:
Persönliche Daten
Zweck der Reise
Land des letzten Aufenthaltes und ein paar sehr lustige Fragen beantworten:
Bin ich Terrorist? Sass ich schonmal im Gefängnis?? Habe ich schwer ansteckende Krankheiten oder mich an einer Seuche infiziert ? Trage ich Drogen bei mir ?
Sollte ich eine dieser Fragen mit JA beantworten, so wurde ich freundlich aufgefordert mich doch bitte bei der Grenzpolizei zu melden. Welcher Mensch kreuzt da denn bitte JA an ?
Jedenfalls standen wir vier dann gegen 11 Uhr Ortszeit (die Zeitverschiebung zu Argentinien ist -1h) mit einem Touristenvisum für 90Tage in Villazon, Bolivien. Meine ursrprüngliche Idee war es ja, mich mit Petra, meiner lieben Schwäbin in Villazon gegen 8 Uhr Ortszeit am Bahnhof zu treffen. Ich war jetzt nun schon 3h zu spät und machte mir gewisse Sorgen, dass wir uns verpassen würden. Der Bahnhof hatte aber zu und weit und breit keine Spur von Petra. In diesem Moment war ich wirklich heilfroh, dass ich die drei Jungs bei mir hatte. Den auch bolivianische Grenzdörfer strahlen nicht wirklich einen Charme aus, bei dem man sich wohlfühlt. Zusammen sind wir dann erstmal Mitagessen gegangen und haben uns überlegt, was wir mach könnten. Ihr Plan sah es vor, nach Tupiza zu fahren und dann von dort aus die Tour nach Uyuni zu machen. Da ich weit und breit kein Zeichen von Petra hatte, beschloss ich, mich ihnen erstmal anzuschliessen, in Tupiza ein hübsches Hostel zu finden und dort auf Petra zu warten. Per Facebook habe ich ihr dann eine Nachricht geschrieben. Eigentlich wollte ich sie anrufen, aber auf der Busreise hat mir jemand mein Handy (mit argentinischer Nummer) aus meinem Rucksack geklaut.

14 Uhr ging dann der Bus von Villazon nach Tupiza. Gefühlte 5 Sekunden vor der Abfahrt sehe ich dann wen auf der Strasse lang spazieren ? Richtig – meine Petra. =) Ich also unter Rufen total hastig aus dem Bus gesprungen, dem Busfahrer zugerufen, er möchte bitte noch warten und Petra fast umgerannt vor Freude sie zu sehen. Wie sich herausstellte wohnte sie auch in Tupiza. Also habe ich ihr die Adresse unsere Hostels gegeben und bin dann mit den Jungs losgefahren. Ich glaube es waren 3h Fahrt in einem ruckligen Bus durch das bolivianische Hochland. Immerhin waren wir schon auf ca. 3.500m Höhe. Das sollte aber in den nächsten Tagen noch mehr werden.
In Tupiza angekommen waren wir also nach einem relativ kurzen Stück zu Fuss total ausser Atem und krachkaputt. Unser charmantes Hotel hat 3,30€ pro Nacht pro Person gekostet und war wirklich schön eingerichtet, die Zimmer waren sauber und das Wasser in der Gemeinschaftsdusche warm. Eigentlich hatten wir ein 4-Bett-Zimmer gebucht. Das Zimmer hatten sie aber nich mehr frei – nur noch 2 2-Bett-Zimmer.
Nachdem wir dann unser Rucksäcke abgeladen hatten, bin ich unter die Dusche gehüpft und die Jungs haben sich im Dorf nach einem Geldautomaten und einem Abendessen umgesehen.
Für alle von euch, die da mal hinwollen hier ein paar Tipps:
Nehmt genügend, und damit meine ich wirklich mehr als ausreichend Bargeld mit. Kreditkarten werden kaum akzeptiert und Bankautomaten funktionieren nur für nationale Kunden mit Fingerabdruck. Touristen stehen da ziemlich dumm da.
Es ist wirklich unglaublich kalt da. Ich kann euch nur zu wirklich dicken Pullovern, Handschuhen und eventuell sogar zu Mützen raten.
Nehmt euch einen kleinen Plastebeutel mit und packt da euer eigenes Klopapier rein. Ich habe so einen Beutel mit „Zipp“-Verschluss, damit das Papier bei einem plötzlichen Regenguss trocken bleibt. Und freundet euch schonmal mit der Idee an, auf sehr dreckige bzw. eklige Klos zu gehen. Manche (die „Luxus-Varianten) haben doch tatsächlich eine Spülkasten und einen Hebel, mit dem man den Spülvorgang in Gang setzen kann. Die meisten haben aber einfach nur ein grosses Wasserfass und eine kleine Kanne im Eingang stehen. Von dort aus holt man sich dann Wasser und spült selber. Es gibt aber auch die „Natur“-Variante, die aus einem Loch im Erdboden und einer Schaufel voll Asche bestehen.

Jedenfalls haben die Jungs keinen Bankautomaten gefunden, aber einen kleinen Imbiss der frittiertes Hühnchen und Pommes verkaufte. Nach dem Essen haben wir im Hostel Karten gespielt und Máte getrunken, den ich in weiser Voraussicht mit gebracht hatte. Irgendwann kam dann sogar Petra. Sie hatte mich doch tatsächlich gefunden.
Mit ihr habe ich dann innerhalb von 10 Minuten die Entscheidung getroffen am nächsten Morgen 8:30 Uhr die Tour nach Uyuni anzufangen. Die Jungs wollten erst noch eine kleine Wanderung in der Umgebung machen und sich auch unter Umständen nach günstigeren oder anderen Touren umzusehen.

DIENSTAG, 25.01.11
Ich bin gegen 6:30 Uhr aufgestanden, habe mich geduscht und mir die Haare gewaschen, weil ich dafür in den nächsten 4 Tagen keine Möglichkeit mehr haben werde. Im Hochland von Bolivien sieht es mit heissen Duschen eher schlecht aus. Draussen regnete es in Strömen und ich fing an es zu bereuen, dass ich meine Regenjacke und meine Mütze vergessen hatte.
8:30 Uhr haben wir uns am Hostel von Petra getroffen. Dort wollte ich mit Kreditkarte bezahlen, aber meine wurde nicht akzeptiert. Wieder mal. Also haben wir das Bezahlen auf nach der Tour verschoben. 9 Uhr gings dann los, ungewöhnlich pünktlich. Unterwegs waren wir mit einem Jeep mit Allrad-Antrieb. An Board unseres Autos waren:
Daniel – der bolivianische Fahrer, der mit uns noch viel Spass haben sollte
Isabela – die absolut herzige Köchin, die wir aufgrund des guten Essens eigentlich alle nich wieder weglassen wollten
Danielle und Holly – zwei Australierinnen
Erika – eine Holländerin
Petra und Ich – zwei gutgelaunte Deutsche =)

Von Tupiza aus ging es nach San Pablo de Lipez (sollte irgendwer von euch den Ehrgeiz haben, das alles auf der Karte zu verfolge – ich würde mich dann am Ende auch freuen die Karte zu bekommen, damit ich weiss wo ich eigentlich überall rumgetourt bin).
Dort gab es jede Menge Schafs-, Lama- und Eselherden. Gegen 12 Uhr gabs Mittagessen. Petra hatte mich in Bolivien zur Vegetarierin gemacht, nachdem sie mir erzählte was die mit dem Fleisch machen – oder auch nicht machen, war für mich die Entscheidung relativ klar und ich war auf dieser Reise Vegetarierin. Das Essen das Isabela für uns „Fleischlosen“ gekocht hatte, stand dem fleischhaltigen in nichts nach. Es war meiner Ansicht nach sogar besser. Es war wirklich unglaublich und reichhaltig und lecker.......
Auf 4.000m Höhe war es verdammt kalt und ich hatte alles an, was sich irgendwie in meinem Rucksack befand. Meine Jeans hatte ich nicht an. Ich hatte mich für die Variante Jogginghose und Leggings drunter entschieden. Damit habe ich zwar keinen Schönheitswettbewerb gewonnen, aber ich steckte warm. Alles andere war mir in dem Moment egal.

Die bolivianische Landschaft ist wirklich beeindruckend. Du sitzt in deinem Jeep und siehst diese beeindruckenden Berge und dann Nichts. Keine Vegetation, keine Tiere – schlichtweg Nichts ausser Berge . Alleine die landschaftlichen Eindrücke des ersten Tages waren der absolute Hammer. Und haben sogar darüber vergessen lassen, dass es so unglaublich kalt war.

Weiter gings nach San Antonio de Lipez auf 4.200m Höhe. Dies ist die Hauptstadt der Provinz Süd Lipez und hat eine beeindruckende Bevölkerung von 20 Familien vorzuweisen. Immerhin gibt es eine Grundschule, ein Gymnasium und sogar ein Krankenhaus. Während des Tages trifft man ausser ein paar Strassenhunden dort niemanden an. Das Dorf wirkte wie eine Geisterstadt. Ausser unseren drei Jeeps mitsamt Insassen war niemand da. Die Männer in der Stadt arbeiten den ganzen Tag in den nahegelegen Minen (ich habe leider nicht herausbekommen, welche Minen, aber ich würde auf Gold tippen) und die Frauen streifen mit den Viehherden durch die Gegend. Nur die ganz Alten und die Kinder, die in die Schulen gehen, befinden sich im Dorf.

Gegen 18:30 Uhr sind wir dann in unserem „Hostel“ untergekommen, in dem wir die Nacht verbringen sollten. Es gab dort erstmal heissen Tee und Kekse, um sich wieder aufzuwärmen und wieder halbwegs menschlich zu fühlen. Dann holte Petra ihren Reiseführer und ihre Südamerika-Karte heraus und verstrickte mich in wilde Reisepläne. Und ehe ich es mich versah hatten wir für mich einen kompletten Trip durch Bolivien und Peru geplant :
- La Paz Stadt (Bolivien) mit der „Death Road“ - der gefährlichsten Strasse der Welt
- Copacabana am Titicacasee mit der „Sonneninsel“
- dann wieder zurück nach La Paz wo ich auf meine Kanadier treffen wollte
- dann nach Peru – Cuzco und Machu Pichu angucken
- wir hatten ausserdem die Idee von Cuzco nach Buenos Aires zu fliegen, auf das ich dort noch ein paar Tage mit Mon verbringen kann, von der ich euch ja schon erzählt habe
- und von Buenos Aires aus nach Córdoba.

Nach unserer erfolgreichen Planung sind wir dann kurz durch das doch sehr übersichtliche Dorf gelaufen und haben uns dann zum Abendessen wieder im Hostel eingefunden. Es gab Reisburger, Gemüse und Kartoffelbrei und eine wirklich kräftige Vorsuppe.
Nach dem Abendessen haben wir einen kleinen Neederländisch-Sprachkurs eingelegt und ich werde euch jetzt in die Tiefen meiner Neederländisch-Kenntnisse einweihen:

Ich mag dich – Ik vin jou aardig.
Verdammt – Godverdomme
Ich bin Deutsche – Ik ben een Duitser
Danke – Dank je wel
Bitte – Alsjeblieft
Ich bin so gut – Ik been zo goed
Ich bin betrunken – Ik ben dronken
Verdammt, ich wär beinahe ertrunken – Godverdomme, iik was byna verdronken.

Wir ihr sehen könnt, handelt es sich ausschliesslich um Sätze die absolut realitätsnah sind und in jeder Situation verwendet werden können.
Wir sind dann nach dem Kurs ziemlich schnell in unsere Betten gehüpft um uns aufzuwärmen. Die Mehrheit der anderen Backpacker hatten ihre Schlafsäcke dabei, ich habe meinen schönen warmen zu Hause in Deutschland. Aber weil sie keine Decken brauchten, habe ich ihre genommen und somit auch nicht gefroren.

MITTWOCH, 26.01.11
Wir sind gegen 4 Uhr morgens aufgestanden, haben 4:30 gefrühstückt (das letzte Mal warmen Tee bis zum Vesper am Nachmittag) und eine Art Brötchen.
Gegen 5 Uhr war Abfahrt und es hat mal wieder in Strömen gegossen. Man muss aber über das bolivianische Wetter sagen, dass es nur Nachts, am Morgen sowie am späten Nachmittag regnet. So hat man wenigstens einen trockenen Mittag. Die Strassen waren aber durch den Regen alle extrem aufgeweicht, sodass wirklich nur mit Allrad ein Vorankommen möglich war.
In den Ländern Peru und Bolivien gibt es jetzt nicht wirklich das System von Winter und Sommer, wie in unseren doch eher gemässigten Breiten (hört mich an, meine Geographie-Lehrerin wäre jetzt stolz auf mich -.-). Es gilt eher das System von Regen- und Trockenzeit. Und wir befanden uns nunmal mitten in der Regenzeit. Einmal mussten wir sogar aus dem Auto raus, um Gewicht zu nehmen und ein ganzes Stück zu Fuss zurücklegen.
Am Strassenrand standen überall Lamas mit schneebedecktem Fell herum und auch wier haben uns im Schnee ausgetobt – das ganze Programm inklusive Schneballschlacht und Schneemann. Ich habe wirklich ALLES angehabt was mich irgendwie warm halten konnte. Auf Schnee war ich wirklich nicht eingestellt, als ich meinen Rucksack gepackt habe. Wir haben dann erfolgreich die 4.855m passiert.
Im Anschluss haben wir den Schnee dann wieder verlassen (welch Glück) und sind im „Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avarca“ (einem Naturreservat zum Schutz der andinen Fauna) angekommen. Dort haben wir eine kleine Snackpause gemacht und dann ging der landschaftlich wirklich beeindruckende Teil los: In unglaublich kleinen Abständen haben sich Schnee, Wüsten, Felsen, dichte Buschvegetation sowie frische grüne Flussläufe abgewechselt. Wir haben uns irgendwann nicht mal mehr getraut auf der Fahrt ein wenig die Augen zum ausruhen zu zu machen – man hätte soviel verpasst.
Mittagspause haben wir in einem Ort gemacht, der bezeichnenderweise „Termas“ hiess. Dort haben wir uns in windeseile aus unseren warmen Sachen geschält, den Bikini angezogen und sind in das warme Thermalwasser gehüpft. Es war wirklich genial da in der heissen Quelle zu sitzen und sich schön aufzuwärmen. Der wirklich harte Teil war dann aber der, bei dem wir uns so schnell wie möglich abtrocknen und die warmen Sachen wieder angezogen haben. Danach gabs dann wieder lecker Mittagessen.

Damit waren wir aber noch lange nicht fertig für diesen Mittwoch. Es ging direkt in die „Desierto de Dali“ (Daliwüste). Der Name kommt wegen der abstrakten Steinkonstruktionen, die aus vulkanischem Stein dort entstanden sind.
Weiter gings an die „Laguna Verde“ (Grüner See) der mit Kupfer und Arsen angereichert war, sodass er eine wirklich beeindruckende grüne Farbe und nicht ein Bakterium als Bewohner hat. Im Laguna Blanca gabs dann Flamingos zu bestaunen. Die haben sich diesen Platz „ausgesucht“, weil das Wasser, das den See speist heisses Thermalwasser ist und der See somit nie zufriert.
Danach sind wir am „Volcano Licancabor“ vorbeigefahren, der 5.916m hoch herausragt und dessen Spitze fast immer schneebedeckt ist.
Von da aus sind wir zu den Geysiren gefahren. Die „spucken“ nur morgens Wasser, dampfen aber am Nachmittag trotzdem sehr eindrucksvoll vor sich hin. Sie haben immer so um die 90º C „Arbeitstemperatur“.

Mit dem Jeep sind wir dann nach „Huaylla Jana“ gefahren, unser Hostel für die Nacht. Hier gab es dann wieder Kekse und heissen Tee. Da wir uns auf ca. 5.000m Höhe befanden, hat die Mehrheit dauern Coca-Blätter gekaut oder Coca-Tee getrunken. Für die Variante zum kauen, steckt man sich eine handvoll getrocknete Blätter in den Mund und kaut immer wieder darauf herum. Nimmt man zuviele Blätter kann es passieren, dass die Zunge taub wird. Coca-Blätter helfen gegen folgende Leiden:
Höhenkrankheit,
Hunger,
Schmerz (wird u.a. bei Zahnschmerzen genommen)
Kälte
Müdigkeit
Konzentrationsprobleme.

Zum Abendessen gabs dann Bratkartoffeln mit Paprika, Tomate, Zwiebeln und Pudding zum Nachtisch.


So, dass wäre also Teil I. Mein Schreibprogramm sagt mir, dass ich die 5. Seite fast voll habe. Und ich werde mich an mein Vorhaben halten und jetzt hier aufhören, über Bolivien zu erzählen.

Um euch zu verwirren, erzähle ich euch parallel auch noch kurz, was ich heute gemacht habe:
Ich habe mir lecker Gemüsepfanne gekocht, gearbeitet, war mit Jose im Kino, habe mit Vera (der neuen deutschen Mitbewohnerin) Abendessen gekocht und mit Katy (der neuen amerikanischen Mitbewohnerin) „Bones“ im Fernsehen geguckt.

Soweit von mir
Ich wünsche euch alles Liebe
Verliert bitte nicht die Lust am Lesen, denn es kommt noch viel auf euch zu
Eure Franzi