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Donnerstag, 17. Februar 2011

Mein Abenteuer - Teil II

Hallo Ihr Lieben !!!

Heute kommt von mir Teil II meines Reiseberichts.

DONNERSTAG, 27.01.
Heute hiess es gegen 6:00 aufstehen, gegen 6:30 gabs Frühstück und 7:00 war Abfahrt, wieder mal natürlich im strömenden Regen. Nachts regnet es in der Regenzeit allgemein unglaublich viel und es ist so furchtbar nasskalt wie in Deutschland so im November. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich in Deutschland die Heizung in meinem Zimmer andrehen kann. In Bolivien in irgendeinem Bergdorf kannst du das auch mal ausprobieren. Du wirst nur keine Heizung finden. Und die Sachen, die zum Trocknen aufgehangen waren – etwa mein Bikini oder meine nassen Socken werden nicht wirklich trocken.

Lichtblick war, dass die Reise ab sofort nur noch bergab ging, wir alle also die diversen Symptome der Höhenkrankheit los wurden.
Am morgen, vor dem Frühstück befiel mich ein kleine Anflug von Montezumas Rache und mir ist aufgegangen, dass ich sehr „unvorsichtig“ mit dem bolivianischen Wasser umgegangen bin. Alle anderen haben zum Zähneputzen Trinkwasser aus ihren Wasserflaschen genommen, ich habe kurz das Wasser aus dem Wasserhahn genommen.
Kommen die anderen vom Klo, holen sie ihren Reinigungsalkohol oder ihre Desinfektionstücher heraus – ich trockne meine Hände kurz an meinem kleinen Handtuch ab. Ich weiss nicht, aber diese übertrieben Sauberkeit habe ich nicht wirklich nachvollziehen können. Wenns mich erwischt, nehme ich eine „Wundertablette“ aus der Apotheke und dann hab ich es hinter mir. Meine Meinung.

Auf ging es zur Laguna Colorada, wieder mit jeder Menge Flamingos. Hier waren wir auf 4.300m und es ging der Mehrheit doch wirklich erheblich besser. Ich hätte nicht gedacht, dass die Höhe einem so zu schaffen machen kann. An die Flamingos konnten wir diesmal ziemlich nah heran, sie waren nicht so scheu wie die vom Vortag. Hier habe ich den Preisunterschied zwischen meiner Kamera und dem Equipment manch anderer Reisender erkennen müssen. Bei manchen von den anderen Kameras kannst du jede Feder zählen, bei mir sieht man die Flamingos mehr so in der Gesamtheit. =)
Mit Petra und Erika hatten wir ausgemacht, dass wir die Fotos die wir machen werden, teilen werden. So konnte sich jeder auf seinen „Stil“ konzentrieren, und wenn drei Leute fotographieren, kommen die unterschiedlichsten Sichtweisen auf das selbe Motiv zusammen und jeder ist glücklich. Ausserdem sassen Petra und ich hinten im Jeep, sodass wir während der Fahrt nicht so viele Fotos machen konnten, Erika hingegen schon.
Danach ging es auf zum „Arbol de Piedra“, zum „Steinbaum“. Das ist eine Ansammlung von vulkanischen Gesteinsformationen mitten in der Einöde. Wir sind auf den Felsen herumgeklettert und haben wieder fleissig fotografiert. Je weiter „runter“ wir kamen, desto wärmer wurde es und wir konnten doch tatsächlich die ersten unserer Pullover ausziehen.

Während der Fahrt haben wir Mádels uns immer wieder gefragt, wie der Fahrer es auf die Reihe kriegt, den Weg zu erkennen. Da gab es zwei Steine, die mitten im Nichts rumstanden und er wusste, dass er rechts abbiegen muss. Eine wirkliche Strasse war teilweise nur mit viel Phantasie zu erkennen.
Da es keine wirkliche Dörfer gab, war auch weit und breit keine Tankstelle zu erkennen. Jedes Auto hatte also ein paar grosse Fässer auf dem Dach, in denen dann der entsprechende Treibstoff gelagert war.

Weiter ging es zur „Ruta de las Lagunas“, zur Strasse der Seen. Auf dieser Route kamen wir an 4 wirklich unterschiedlichen Seen vorbei. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer Lage, hatte jeder See eine andere Farbe und eine andere Flamingo-Art. Auch hier gab es zum Teil heisse Quellen am Rand, die das zufrieren verhinderten. Teilweise konnte man den Schwefel schon auf grosse Entfernung hin riechen.

Mittag gab es dann im „Valle de las Rocas“, im Tal der Felsen. Hier haben wir Touristen eine (davon gehen wir zumindest aus) Hasenmaus mit Gurkenschalen gefüttert. Als das Mittagessen für uns dann fertig war (Gemüseburger, Reis, Salat, Kochbananen, Sússkartoffeln, Bratkartoffeln und eine frische Papaya zum Nachtisch.

Danach sollte die Tour eigentlich direkt zur „Salar de Uyuni“, zur Salzwüste gehen. Aufgrund des Regens war es da aber zu gefährlich, und ein übernachten somit nicht möglich. Wir sind dann auf die Stadt Uyuni ausgewichen und sollten dafür am nächsten Morgen gleich ganz früh los, um wenigstens ein bisschen Zeit in der Wúste verbringen zu können. In der Stadt sind wir dann gegen halb 6 angekommen, in einem grossen Hostel mit 3-Bett-Zimmern und (überraschenderweise) sogar eine warmen Dusche. Im Zimmer war ich mit Petra und Erika. Während ich mich unter die Dusche schwang, machten sich die beiden anderen auf die Suche nach Bankautomaten und einer Busverbindung nach La Paz.
Im Hostel gab es dann wieder Vesper mit Mate und Keksen. Wir haben uns die ersten Bilder auf dem PC angesehen und kräftig Pläne für La Paz gemacht.
Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Tomatensosse. Danach sind wir auch alle relativ schnell unter unser Bettdecken, am nächsten Tag gings früh raus.

FREITAG, 28.01
4:30 hiess es aufstehen, 5:00 Abfahrt (ohne Frühstück – das sollte es dann in der Wüste geben).
Wegen des Regens konnten wir wie schon erwähnt nicht alles machen. Die Wüste besteht eigentlich aus verschiedenen Lagen von Wasser und Salz. Wenn es viel regnet wird die oberste Salzschicht gefährlich dünn und es entstehen sogenannte „Löcher“, die man von oberhalb der Salzschicht nicht sehen kann, die aber ein ganzes Auto innerhalb von Sekunden einsaugen können – und das wars dann.
Gegen 8:00 lkamen wir in der Wüste an. Es war hundekalt und auf dem Salz stand eine dicke Wasserdecke. Das Auto konnte nur mit gefühlten 5 km/h fahren, weil der Fahrer sonst die Kontrolle verloren hätte.
Frühstück (Brot und Tee) gab es dann wirklich in der Wüste. Im Anschluss hatten wir dann Gelegenheit sehr interessante Bilder in der „Perspektivlosigkeit“ der Wüste zu machen.
Mit der Zeit wurde es auch immer wärmer, das Wasser verschwand von der Salzschicht und am Ende standen wir nur im T-Shirt da. Die Sonne war wirklich extrem warm und intensiv und wir mussten unsere Fotosession unterbrechen um uns einzucremen und die Sonnenbrillen herauszuholen. Meine Nase habe ich mir aber trotzdem angebrannt.
Aufgrund der Verrenkungen, die wir für unsere Fotos gemacht haben, waren meine Schuhe voller Salz, ebenso meine Jeans und meine Jacke.

Bei der Rückfahrt haben wir an einem kleinen Kunstmarkt halt gemacht. Ich habe mir einen weiteren warmen Pullover gekauft sowie kleine Souvenirs.

Gegen 13:00 gabs dann Mittag, wieder zurück im Hostel. Thunfisch mit Gemüse, Reis und Kartoffeln. Mit den anderen Reisenden haben wir Mails und Facebook-Daten ausgetauscht und dann mussten wir uns nach und nach voneinander verabschieden, denn die ersten hatten ihren Bus zu weiteren Zielen schon gebucht.

Wir drei Mädels haben uns dann mit Mate und Keksen in die Cafeteria gesetzt, Fotos angeschaut und sortiert und weiter an unserer Route gebastelt. Abendessen gab es dann im „Extreme Fun Restaurant“, das komplett mit Sand ausgeschüttet war und sehr viele nützliche Infos für Backpacker bereit hielt. Der Bus nach La Paz ging gegen 21 Uhr.

SAMSTAG, 29.01
Gegen 6 Uhr kamen wir in La Paz auf dem Busbahnhof an. Zu Müde um irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, sind wir erstmal zum Frühstücken in ein kleines Café direkt auf dem Busbahnhof eingerückt und haben uns Kafee und Sandwiches gegönnt. Mit unserem Reisführer hatten wir uns schon zwei Hostel ausgesucht, aber die stellten sich alle als eher enttäuschend heraus, eines war geradezu furchtbar (überall sehr verdächtige Haarreste im Gemeinschaftsbad). Mit Petra bin ich dann auf die Suche nach einem besseren Schlafplatz gegangen, während Erika in ein Internetcafé ist, um ihre Mails zu checken. Bei unserem „kleinen“ Stadtrundgang haben wir dann auch wirklich ein viel bessers Hostel gefunden: Drei-Bett-ZImmer, mit Privatbad und WiFi inklusive Frühstück.

Danach haben Petra und ich dann unsere Suche nach einer Tour auf der Death Road begonnen. Dabei habe ich u.a. auch eine Regenjacke gekauft, meine hatte ich ja nich mit. Letzendlich haben wir auch eine gute Tour gefunden und uns, nachdem wir bei drei Touranbietern waren, die mit den schönsten T-Shirts ausgesucht. Oder vielmehr ich. Ich tu mir doch nicht 63km Bergabfahren auf einer – oder DER – gefährlichsten Strasse an, nur um dann mit einem hässlichen Shirt rumzulaufen. Es muss sich schon so ein bisschen lohnen.

Ausserdem haben wir uns auf die Sucha nach einem Bus an die Copacabana, am Titicaca gemacht.

Zum Abendessen waren wir in einem total tollen Restaurant im Zentrum von La Paz. Ich habe lecker Nudeln mit Käse-Sahne-Sosse gegessen und wir haben uns einen Abend vor der Death Road sogar noch Cocktails gegönnt. Gegen 23 Uhr sind wir dann ins Hostel zurück gekehrt und sind zufrieden (und ein wenig angetrunken) ins Bett gefallen.


Apropos Bett: Ich bin jetzt auch richtig hundemüde. Ich bin heute fast den ganzen Vormittag durch eine brütend heisse Stadt gelaufen, war arbeiten, auf der Post und beim Salsakurs.

Liebe Tante Christel, lieber Onkel Wilfried. Hiermit möchte ich mich für eure Karte, euren Brief und auch für euer Päckchen bedanken. Das habe ich heute alles zusammen von der Post bekommen. Vielen Dank (vor allem für die Socken). Jetzt konnte ich meine, die geradeso Bolivien und Peru „überlebt“ hatten, aber nie wieder richtig sauber werden, wegschmeissen.
Vielen Dank auch an Tante Christine und Onkel Sepp für die Karte aus der Dominikanischen Republik.

Bevor ich hier noch mit dem Kopf auf die Tastatur aufschlage sage ich Gute Nacht und bis morgen

Alles Liebe Eure Franzi

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