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Sonntag, 30. Januar 2011

Ein Lebenszeichen aus Bolivien

Hallo Ihr Lieben Menschen !!!!

Ich melde mich nach langer Zeit aus der Copacabana am Titicacasee in Bolivien. Ich habe für diesen Post heute nicht allzu viel Zeit, und werde euch mit allen (und damit meine ich allen) Informationen versorgen, wenn ich wider sicher in meiner Wohnung in Córdoba sitze.
Nur soviel als kurze übersicht:
Ich habe eine 4 Tagestour durch das bolivianische Hochland gemacht, war in der höchstgelegenen Haupstadt der Welt (La Paz in Bolivien), habe die weltgrösste Salzwüste besucht (Salar de Uyuni in Bolivien) und sitze jetzt gerade an einem der weltgrössten beschiffbahren Seen.

Für die nächsten Tage sind die "Schilfinseln" auf der peruanischen Seite des Titicaca sowie Cuzco inklusive Machu Pichu geplant. Das kann sich natürlich alles ständig ändern, aber so sieht mein momentaner Plan aus.

Ich konnte mich nicht öfter melden, weil die Intternetverbindung hier genauso ist wie das Strassennetz: Katastrophal.
Freut euch also auf den Tag, an dem ich nach Córdoba zurückkehre und nehmt euch für diesen Tag nicht allzu viel vor, da bekommt ihr eine Menge Lesestoff. Und das ist keine leere Drohung. =)

Mit Petra läuft alles super und wir haben eine Menge Spass, und das nicht nur beim gelegentlichen Cocktailschlürfen.

Macht euch keine Sorgen, mir geht es prächtig. Ich stecke bis zum Hals in meinem "Abenteuer Südamerika", bereue aber diesen Trip nicht im Geringsten.

Soweit mein Lebenszeichen, nicht das jemand die Blauhelme losschickt um nach mir zu suchen.
Alles Liebe und bis bald (hoffe ich)

Eure Franzi

Freitag, 21. Januar 2011

Ein letztes Lebenszeichen....

Hallo Ihr Lieben.

Der Rucksack ist gepackt, die Sachen fúr die Reise sind rausgelegt, die Chefin weiss Bescheid, das Zimmer ist aufgeräumt und mein Abteil im Kühlschrank ist leer. Ich denke ich bin bereit, nach Bolivien zu fahren.
Heute wollte ich in der Stadt Geld tauschen, argentinisches in bolivianisches. Ich war auf 7 (!) Banken aber keine hatte Wechselgeld. Begründung: "Wir machen keine Geschäfte mit Bolivien." Ich meine, hätte ich jetzt was exotisches verlangt wie Währung aus China oder Indien, dann hätte ich diese Begründung ja verstanden. Aber wir reden hier von einem verd***t noch mal von einem Nachbarstaat. Ich versteh es nicht. Ich glaube, die Chancen auf dem Leipziger Hauptbahnhof Bolivianisches Geld zu tauschen, wäre wesentlich höher. -.-
Jedenfalls habe ich kein Wechselgeld bekommen und stattdessen in US-Dollars gewechselt. Jeder in Südamerika leckt sich die Finger nach Dollars, ich hoffe die Bolivianer akzeptieren das auch, wenn ich dann an der Grenze "Eintritt" zahlen muss. -.-

Ich hoffe mein Treffen mit Petra läuft dann reibungslos ab. Kinders, ich freu mich. Die Sache die ich jetzt mache, hat doch ein wenig mehr mit "Abenteuer" zu tun, als meine Reise nach Uruguay. Da hatte ich ja mein Hotelzimmer sicher, meine Exkursionen und mein Busticket für die Rückfahrt. Jetzt habe ich nur mein Busticket bis La Quiaca, das letzte argentinische Dorf vor der Grenze......
Das wird ein Spass. =)

Ich habe ausserdem mir mein Essen für die Fahrt gekauft. 3 Bananen, 3 Äpfel, 3 Rollen Kekse und 1,5 Rollen Kekse. Jetzt fragt mich nicht, warum man das alles durch 3 teilen kann. Ist mir auch gerade erst eingefallen.

Zum Mittagessen (so gegen 15 Uhr) habe ich ein grosses Hühnchenschnitzel gegessen mit Nudeln und Tomatensosse. Das Schnitzel war so gross, dass ich eine grosse Pfanne nehmen musste. Dafür war ich aber auch hinter gut satt.

Vor dem MIttagessen habe ich mit meinen Eltern gesprochen. Sie haben ja jetzt ein ecuadorianisches Gastkind, das nach der langen Reise nach Deutschland heute einfach nur müde war. Morgen versuchen wir zu skypen, bevor ich losfahre. Ich meine, mit meinen Spanischkenntnissen kann ich ihm vielleicht Fragen beantworten, die meine Eltern nicht beantworten können, weil ihr Spanisch vielleicht nicht so weit reicht. =)
Nach dem Gespräch mit meinen Eltern habe ich mit meiner Gastmutter aus Ecuador von 2008 und meiner Gastschwester geskypt. Ich muss sagen, der ecuadorianische Akzent ist schon ziemlich anders, als das was wir hier in Argentinien sprechen, aber wir haben uns immerhin verstanden und mehr als 1 Stunde geredet.

Ich lege mich jetzt ins Bett. Morgen 12:45 Ortszeit fährt mein Bus nach Bolivien, auf den Gleisen 18 bis 30 und ich soll eine halbe Stunde eher da sein. Da werde ich auch die einzige sein, die da eher auftaucht, aber egal. Man kann sich ja mal an ein paar Regeln halten. =)

Ich verabschiede mich also nach Bolivien, wir hören uns dann erst im Februar wieder, wenn ich nicht dort einen Móglichkeit finde, ein Lebenszeichen abzusetzen. Ich hoffe aber, dass ich das hinbekomme. Petra hat ja einen Laptop, da werde ich dann mal kurz schreiben, ob mich schon ein Skorpion gestochen hat, oder nicht. =)

Alles Liebe
Wir hören voneinander
Eure Franzi

Donnerstag, 20. Januar 2011

Erfrischung

Hallo Ihr Lieben !!!!

Verschlafen sende ich euch mal wieder ein Lebenszeichen von mir.

Am Montag hat mir Betty mitgeteilt, dass ich jetzt auch für mich selber kochen muss, weil 12$ pro Mahlzeit für ihr Budget nicht mehr ausreichen, sondern das eher 20$ wären, würde ich bei ihr mit essen. Also mache ich ab sofort wieder einen auf Selbstbekochen. Ich sende jetzt hiermit noch mal einen Hilferuf nach Rezepten, vor allem mit Gemüse. Einige Dinge im Internet habe ich auch schon erfolgreich ausprobiert, aber mir gehen wirklich langsam die Ideen aus. Also Bitte, Bitte, helft mir. =)
Also verging ein Grossteil meines Montages mit dem Grübeln über Rezepte und dem anschliessenden Kochen.
Ausserdem meine obligatorische Arbeit an den Tabellen. Bis jetzt hat sich mein Babysitterjob noch nicht wieder gemeldet.
Am Abend haben wir (der Salsa-Kurs) dann kurz in der Tanzschule getroffen und klar gemacht, dass wir jetzt wieder anfangen. EIgentlich unüblich, weil ja überall noch Urlaub ist, aber wir, die da sind, wollen weitermachen und Jero (der Professor) ist ja auch hier. Am Donnerstag gehts dann wieder ofiziell los.

Am Dienstag habe ich meine Sandalen zum Kleben zum Schuster gebracht. Ich will sie dann mit nach Bolivien nehmen, auch wenn ich weiss, dass es da Skorpione gibt. Die sollen aber nicht giftig sein. Hat man mir erzählt. =)
Ich kann, jetzt, wo ich selber einkaufe und so, nicht wirklich bestätigen, dass man auf 20$ gehen muss. Ich meine, ich brauch ja nicht immer Nachspeise und Salat und so. Eine grosse Portion und dann ein bisschen Eis. Und da bleibe ich an manchen Tagen sogar unter den 12$. Aber egal.
Am Dienstag habe ich mit Papa telefoniert und an der Planung unserer Argentinienreise mitgeholfen. GAr nicht so einfach, das muss ich zugeben. Ich habe deswegen auch noch mal im Tango Hostel angerufen, um die Reservierung der Zimmer hier in Córdoba sicher zu machen und da hat mich Felípe für Mittwoch zum Feiern eingeladen.

Am Mittwoch habe ich am Nachmittag meine Schuhe abgeholt, war wieder im Gemüseladen zum Essen kaufen und habe dann schon mal vorsorglich Siesta gemacht, weil Partys im Hostel erfahrungsgemäss lange dauern. Am Abend bin ich dann da hingefahren. In den letzten Tagen war es hier unglaublich heiss und man konnte nachts nur mit Ventilator schlafen. Gestern abdend aber war es richtig angenehm, ich will jetzt nicht in übertreibungen verfallen, aber es war sogar ein wenig frisch. =)
Im Hostel haben wir dann geredet, getrunken (ich kenne jetzt jede Menge Trinkspiele) und getanzt und sind danach in einen Club namens "El Sol" (die sonne). Wir kamen wieder aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen kostenlos herein und haben wieder getanzt was das Zeug hielt. Es waren gestern vertreten: 4 Deutsche, 4 Australier, 1 Califonierin, 1 Canadierin, 2 Italiener, 1 Columbianer und 1 Schweizer. Also wieder eine bunter internationale Mischung.
Gegen halb 5 bin ich dann hier in der Wohnung wieder aufgeschlagen. Und ich habe, als ich die Tür aufgemacht habe (alles war dunkel) mich dermassen erschrocken, dass ich glaube ich sofort wieder nüchtern war: Da schlappert irgendwas an meinen füssen. Logisch, Lupi wars, aber darauf bin ich nicht sofort gekommen. -.-

Heute morgen hat mich Lupi wieder ganz charmant geweckt, indem sie sich vor meinen Kleiderschrank gesetzt hat und aus irgendwelchen schrägen Gründen meine Schuhe angebellt hat. Sie hat manchmal solche Anwandlungen, sie tut das auch mit den Muscheln, die Betty aus Brasilien mit gebracht hat. Da setzt sie sich davor und kann stundenlang diese Muscheln anbellen. Kein Kommentar.
Ich habe heute schon einmal angefangen meinen Rucksack für Bolivien zu packen. Ich habe ganz kurze Sachen, auch meinen Bikini, und auch dickere Sachen. Gestern im Hostel habe ich ein Paar getroffen, das gerade aus Uyuni kam. Sie sagten, dass es am Tag wirklich unglaublich warm ist und Nachts richtig kalt wird, so um die 8º. Darüber müsste man sich aber keine Sorgen machen, weil in den Hostels die Decken warm genug seien. Ausserdem haben wir ja Sommer, im Winter gibts da Nachts Minusgrade. Ich hoffe ich habe nicht zu viel aber auch nicht zu wenig eingepackt. Morgen fahre ich zum Geld wechseln und hole mir meinen Vorrat für die 16 Stunden Busfahrt.
Heute abend ist dann wieder Salsakurs und zu Essen gibts bei mir Nudeln mit Tomatensosse.

Soweit also wieder von mir
Euch alles Liebe
Eure Franzi

Sonntag, 16. Januar 2011

Sehr viel Hitze und zwei Jobs

Hallo ihr Lieben !!!

Ich habe euch schon wieder so lange warten lassen. Und wieder kann ich mich nur damit entschuldigen, dass nicht wirkich viel passiert ist.
Ich weiss, nicht wirkllich ein überzeugendes Argument.

Donnerstag:
Was soll ich sagen. NICHTS. Ich habe an meinen Tabellen gebastelt, habe mir 400g Tomaten und 300g Zucchini gekauft und die dann mit einem Dressing zu meinem Abendessen verarbeitet. Ich würde euch gerne mehr erzählen. Aber da ist einfach nicht mehr passiert. Oh, ich bin zeitig, also vor 24 Uhr ins Bett gegangen, weil ich am Freitag 11 Uhr mit Babysitten angefangen habe.

Freitag:
Am Freitag habe ich mir am Morgen neue Cospeles, also Busmünzen gekauft. Auch hier hatte die Preiserhöhung wieder zugeschlagen: Im Dezember 2010 habe ich $2 für eine Münze bezahlt, also eine Richtung 40 Cent. Jetzt im Januar 2011 sind es $2,20, also 44 Cent. Das kling jetzt nicht viel, aber das ist imme nur eine Richtung mit einer Buslinie. Andere Leute müssen 2 bis 3x umsteigen, das sind dann 3 Cospeles Hinweg und drei für den Rückweg. Das sammelt sich dann schon. Aber ich will mich nicht beschweren.
Also habe ich mir meine Múnzen gekauft, und bin mit dem Bus zum kleinen Lorenzo gefahren. Es macht wirklich Spass mit ihm den Tag zu verbringen. Mein Stundenlohn sind $20 und am Freitag war ich 5 1/2 Stunden. Der härteste Teil war, ihn ins Bett zu bekommen, aber auch das haben wir hinbekommen. Mit seinen Eltern habe ich jetzt abgemacht, dass sie mich einfach anrufen, wenn sie mich brauchen und ich schaue, ob ich kann. Es ist jetzt nicht so dringend, als dass es um Leben oder Tod geht. Aber die Mama will zum Beispiel zu Hause ihr Studium wieder aufnehmen und wenn sich in der Zeit jemand um den kleinen kümmert und mit ihm spielt, ist das Studienergebnis für sie dann ja auch besser. Ich habe also jederzeit auch die Möglichkeit "Nein" zu sagen.
Nach der Arbeit bin ich dann ins Büro vom Busunternehmen gefahren und habe endlich mein Busticket abgeholt. Ich sitze Plat 19, am Fenster. Die Fahrt dauert irgendwas um die 15 bis 16 Stunden, los gehts am Samstag um 12:35. Ich werde den Teil am Tage mit aus dem Fenster gucken verbringen und den Nachtteil - logischerweise - mit schlafen. Meine einzige Sorge ist, dass ich mir noch was zum Thema Verpflegung einfallen lassen muss. Mal schauen, welcher Geistesblitz mich da noch so trifft.
Betty wurde offensichtlich von einem solchen getroffen, denn sie meinte jetzt zu mir, dass ich mir Salz, öl und Klopapier selbst kaufen soll, weil das so teuer ist. Ich frage mich zwar, warum ihr das nicht eher eingefallen ist. Ich stehe jetzt nämlich vor dem Problem, dass ich 4 (!) Rollen Klopapier mein eigen nennen kann. Wie bitte soll ich das alleine schaffen ? Wie gesagt, wäre die Information ein wenig eher gekommen, hätte ich reellere Chancen, meine Sachen alle zu kriegen. Ausserdem habe ich mir jetzt auch einen Edding zugelegt und auf alle meine Sachen, vom Salz bis zum Shampoo mein "Fran" gesetzt. Wenn sie schon darauf Wert legen, dass ich meine eigenen Sachen benutzen muss, dann möchte ich auch bitte die einzige sein, die sie benutzt.

Samstag:
Am Samstagabend habe ich mich mit Jero, meinem Salsalehrer verabredet. Eigentlich wollten wir Salsatanzen gehen, aber nachts halb Zwölf waren es irgendwas um die 30ºC und da hatten wir nicht wirklich Lust auf Tanzen. Also haben wir uns auf Bier trinken und reden geeinigt. Jero ist 23 und wir haben uns wirklich über alles mögliche unterhalten. Er ist echt super nett und ich war wirklich überrascht, als ich auf die Uhr geschaut habe (als ich wieder zu Hause war): 4:30. Die Zeit ist wirklich wie im Flug verflogen. Am Montag, sprich Morgen, fängt dann Salsakurs wieder an. Es ist zwar immer noch unglaublich warm, aber im TV haben sie in Buenos Aires und auch hier in der Gegend Stürme und Regen angesagt. Da kühlt es sich dann hoffentlich wieder etwas ab.
Lupi ist heute morgen wie eine verrückte durch die Wohnung geflitzt und völlig hektisch von einem Zimmer zum nächsten geflüchtet und hat sich schliesslich unter meinem Bett versteckt. Der Grund: Fer hat sie heute geduscht, damit sie unter der Hitze nicht gar so leidet. Es scheint aber, also ob Lupi duschen gar nicht mag. =)
Meine Familie (also meine Eltern) haben mich jetzt bei youtube.com gefunden. Sucht mal unter "laura sesma cordoba" und dann kommt irgendwas mit "laura sesma peatonal". Und auf dem Video bin ich auch mit drauf. Kleiner Tipp, ich trage ein weisses Shirt mit grüner und orangener Schrift.

Sonntag:
Heute habe ich ausgeschlafen und dann wieder bei Betty Mittag gegessen. Im Anschluss kam "Das Phantom der Oper" als Film im Fernsehen. Unglaublich schön aber auch so traurig. -.-
Die beiden Brasilianer packen gerade, 3 Uhr Nachts geht ihr Flugzeug zurück nach Sao Paolo. Damit wäre ich dann erstmal wieder mit Betty alleine, mal schauen, wann die nächsten kommen. So langsam packe und plane ich für Bolivien, morgen werde ich meine Sandalen zum kleben bringen. Ich habe wieder eine Karte aus Kelbra, von meinen Grosseltern bekommen. Vielen Dank dafür. Ich habe eine kleine Schachtel, in die ich alle Briefe und karten packe, die ich schon bekommen habe. Auch wenn nicht alle ankommen, so ist die Schachtel doch schon schön voll.

Soweit also wieder von mir
Ihr seht, es ist kein böser Wille, wenn ich nicht so oft schreibe. Aber ihr wollt ja auch keine langweiligen Posts, richtig ?

Also alles Liebe von mir
und bis bald

P.S.
Der Tren a las Nubes fährt auch im März, auf der Website kann z.B. für den 3. März buchen. Es sieht also nicht aus, als ob da wegen Regenzeit Ausfall wäre.
Am 20.02. ist Karneval in Córdoba, da soll ganz schön was auf den Strassen los sein. Möglicherweise auch was interessantes zum angucken.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Überraschung

Hallo Ihr Lieben

Gestern konnte wieder aus wettertechnischen Gründen nicht schreiben, wir hatten zum wiederholten Male Platzregen und Sturm, zusammen eine echt blöde Mischung, weil dir da auch dein Regenschirm nichts nützt. -.-

Gestern habe ich mich weiter durch die Tabellen gefressen und dann bei einem Reisebüro angerufen, um meinen Busplatz endlich in trockene Tücher zu bringen. über Internet kann ich irgendwie nicht buchen, meine Bank ist in der Auswahl der möglichen Banken nicht auf der Website aufgetaucht. Also habe ich mich gefühlt durch sämtliche Reisebüros von Córdoba telefoniert, um jemanden zu finden, der mich nach La Quiaca bringt. Eigentlich nicht so schwer, aber im Moment will praktisch niemand da hin, weil sich alle um die Plätze am Strand schlagen und im Leben keiner daran denkt im Sommer in eine Salzwüste zu fahren. Dementsprechend unvorbereitet habe ich dann auch jeweils die Mitarbeiter in den Reisebüros vorgefunden. Schliesslich und letztendlich habe ich dann aber doch einen Anbieter gefunden, der mich - wenn auch nur im Semi-Cama und ohne Essen an Board - nach La Quiaca fährt. Morgen fahre ich hin um die Reise zu bezahlen.
Nach meiner Telefonier-Odysee habe ich bei der Sprachschule angerufen, um mich mal nach dem Kurs für das DELE-Examen zu erkundigen. Der eigentliche Vorbereitungskurs fängt im März an, ich kann aber vorher einen Pre-Vorbereitungskurs machen bzw. während dessen zusätzliche Stunden nehmen. Slivina, die Chefin vom Set meinte, den B2-Test würde ich relativ entspannt schaffen und auch mit einem guten bis sehr guten Ergebnis, beim C1 müsste ich unter Umständen viel Arbeit investieren, damit ich da ein gutes Resultat erziele. Sie hat vorgeschlagen, mir einen Probetest zu schicken, damit ich mal sehen kann, wie ich damit klar komme.
Ausserdem hat sie mich (welceh überaschung !) gefragt, ob ich Lust und Zeit hätte, auf ihren Sohn aufzupassen, also wieder einen Babysitterjob anzunehmen. Ich habe erstmal zugesagt, und wir haben uns ausgemacht, dass wir uns heute bei ihr zu Hause treffen, damit ich den Kleinen mal kennenlerne und schau ob wir beiden klar kommen.
Nach den ganzen Telefonaten habe ich mich wieder auf die Tabellen gestürzt und habe mir dann Gemüse für mein Abendessen gekauft. Soweit zu meinem Montag.

Mein Dienstag begann gegen 10 Uhr. Ich bin aufgestanden, habe meine Zähne geputzt und bin dann zum supermarkt gelaufen und zur Bank. Meine Kreditkarte bzw. der Bankautomat machen mich noch irgendwann fertig. Da er mir immer die Fehlermeldung auf Spanisch ausgibt, weiss ich nie, ob der Betrag MEINER Karte insufizient ist oder ob der Bankautomat einfach kein Geld mehr hat. JEdenfalls konnte ich kein Geld abheben und musste mich im Supermarkt auf das beschränken, was ich wirklich brauchte: Nudeln und eine Packung Cornflakes.
Morgen muss ich also wieder zur Bank laufen und noch einmal mein Glück probieren. Zu Hause habe ich mir dann mit meiner neuen Alu-Thermoskanne Eismate gemacht und es mir vorm Fernseher gemütlich gemacht. 18:00 Uhr hatte ich mich mit Silvina in ihrem Haus verabredet. Zum Glück wohnt sie nicht allzu weit weg von mir, nur etwa 15 Minuten mit dem Bus, wenn überhaupt. Pünktlich 18:05 stand ich dann vor ihrer Tür und habe geklingelt. Sie zieht gerade in dieses neue Haus um, und jeder von euch, der schon mal umgezogen ist, weiss wie es in einem solchen Haus dan aussieht. überall Kisten und so......
Jedenfalls: Lorenzo ist 2 1/2, total süss und knuffig. Ich glaube, er hat mich auch sofort ins Herz geschlossen und wir kommen wirklich gut miteinander klar. Er spricht wie ein Wasserfall und will alles wissen.
Bis 21 Uhr war ich da, um ihn, das Hause und auch die beiden Hunde kennen zu lernen. Meine Erfahrung mit Hunden bis jetzt: Meine Komandos kommen irgendwie viel besser an, wenn ich sie auf Deutsch formuliere. Bei Lupi und auch bei Silvis Hunden ist es so, dass wenn ich "Veni", also "Komm her" auf Spanisch formuliere, dann kommt das in 40% der Fälle an. Sage ich das ganze auf Deutsch, sind wir bei 80 - 90% Trefferquote. Keine Ahnung warum, aber es funktioniert und Lupi kriegt von mir jetzt nur noch Deutsch zu hören.
Jedenfalls wollte Lorenzo mich am Ende nicht gehen lassen und wir freuen uns schon riesig auf Freitag, 11 Uhr, wenn ich zum Ersten Mal meine Arbeit da antrete.

Nach der Arbeit bin ich dann wieder mit dem Bus nach Hause gefahren, habe beim Nach-Hause-Laufen kurz einen Stopp im Gemüseladen gemacht. 400g Zucchini und 300g Tomaten für weniger als 40 Cent, 2 Pesos. Und da schmeckt das Essen doch gleich noch mal so gut: Günstig und wirklich frisch.
Nach dem Essen habe ich mich geduscht und jetzt liege ich hier in meinem Bett, höre Beethoven und schreibe meinen Blogeintrag.

Ich wünsch euch alles Gute
Hoffe, dass ihr unter den Wassermassen nicht allzu sehr leiden müsst
Und bis morgen

Eure Franzi

P.S: Papa, alles Liebe zum Geburtstag. Feiere schön und lass dich feiern.
Alles Liebe - Deine Franziska

Montag, 10. Januar 2011

Eine lange Zeit

Hallo Ihr Lieben.

Mir ist gar nicht aufgefallen, wie viele Tage ich euch hier eigentlich schon habe warten lassen. Das tut mir leid, und ich versuche euch jetzt auf den neuesten Stand zu bringen.

Mittwoch, 05.01.2011
Am Mittwoch ist so eigentlich nichts nennenswertes passiert. Ich bin um 10 aufgestanden, habe jetzt endgültig alle Kontakte zusammen kopiert und bin bei irgendwas um die 18.000 rausgekommen. Meinen Schätzungen zufolge werde ich aber bei irgendwas um die 4 - 5.000 ankommen. Die Daten sind teilweise 4 oder 5x vorhanden, in den unterschiedlichsten Ausführungen. Ich habe das Gefühl, dass ich irgendwie gar nicht vorankomme. Und wirklich Spass macht mir die Arbeit auch nicht. Aber da muss ich jetzt durch.
Am Abend habe ich mir Duschbad in der Apotheke gekauft (ich hatte keine Lust, bis zum Supermarkt zu laufen). Gutes mit Honig und Milch. Ich dufte jetzt wie ein griechisches Frühstücksbuffet.
Zum Kochen hatte ich an diesem Abend keine Lust, also habe ich bei Betty mit gegessen. Dabei hatte ich dann die Möglichkeit, die beiden Brasilianer kennen zu lernen. Die beiden (Carine und Bruno, jeweils 14) kommen aus Sao Paolo und verbringen 2 Wochen ihrer Ferien hier in Córdoba um die Stadt kennen zu lernen und Spanisch zu lernen. Sie sind wirklich sehr nett und die sprachlichen Barrieren stellen eigentlich kein Problem dar. Man kann sich verstehen, auch wenn man nicht 100% die gleiche Sprache spricht.

Donnerstag, 06.01.2011
Am Donnerstagmorgen habe ich mich weiter durch die Kontaktdaten geprügelt. Am Nachmittag hat mich Josefina gefragt, ob ich mit ihr ins Kino möchte, "Die Chroniken von Narnia - Die Reise auf der Morgenröte" anschauen. Ich habe "Ja" gesagt, wollte aber vorher noch zur Bank, Geld holen. Das Kino ist in einem der grossen Einkaufszentren von Córdoba, dementsprechend hatten mehrere Menschen die Idee mit dem Geld hole im Einkaufszentrum. Jedenfalls habe ich mich da dann an die Schlange angestellt und geduldig gewartet. Jose ist nicht der Typ für geduldig warten und ist zum Eis essen gelaufen. Als ich sie dann eine halbe Stunde später gesucht habe, war sie natürlich weg. Klassiker.
Zum Glück hatten wir vorher Kinotickets gekauft und wussten, dass es 15:00 los geht. Und (wie duch Zauberhand) haben wir uns dann kurz vor 3 am Kinoeingang getroffen. Was ich nicht wusste, war dass der Film komplett auf Spanisch war. Keine leichte Sache und im Kino wars wieder hundekalt, aber ich habe es gemeistert. Irgendwie.
Zum Abendessen habe ich mir wieder teuflisch leckeren Lomito geholt. Von diesen Teilen bin ich glaube ich süchtig geworden. =)

Am Freitag ist ausser Kontaktdatein bearbeiten leider überhaupt nichts passiert.

Am Samstag habe ich schön ausgeschlafen. Dann habe ich aus Leipzig ein dickes Packet mit einem deutschen (!) Buch und einer wunderschönen Bluse bekommen. Also habe ich mich den ganzen Samstag über diesem Buch gewidmet. Terry Pratchett, mein absoluter Lieblingsautor. Zu meinem Riesenglück hat dieses Genie bis jetzt 37 Bücher geschrieben und es ist kein Ende abzusehen. Juchu..... =)
Am Abend hat mich dann Pepe angeschrieben, ob ich mit ihm weg gehen möchte, zum Tanzen in einen Schwulenclub. Natürlich habe ich Ja gesagt. Wir hatten wieder einen Megaspass und mich haben doch tatsächlich zwei Mädels angesprochen, ob ich Interesse hatte. HAtte ich aber leider nicht, obwohl die echt nett waren. Aber die hatten andere Pläne als einfach ein bisschen quatschen. Gegen halb oder um 6 bin ich dann hier nach Hause getaumelt.
Dementsprechend schmerzhaft war dann der Sonntag, oder vielmehr das aufstehen am selbigen. Ich habe glaube ich, mehr oder weniger den gesamte Tag durchgeschlafen. Ich bin nur zum Mittagessen aufgestanden und als die ganze Familie zum Shoppen gefahren ist und ich zum Gucken mit bin. Ansonsten die gesamte Zeit geschlafen. Ich war so müde.

Heute bin ich aufgestanden, habe zuerst meine Eltern bei Skype vorgefunden, dann schnell Mittag gegessen und dann auch mit meinen Grosseltern telefoniert. Danach hat mir Betty zwei Karten, eine von Tante Christel und eine von Tante Christine ins Zimmer gebracht. Ich habe einen kleinen Beutel, in dem ich alle Karten und Briefe und alles aufhebe. Der Beutel ist schon gut gefüllt. Vielen Dank für die vielen lieben Briefe und Karten, ich freu mich jedes Mal riesig darüber. Vielen Dank auch diesmal.
Danach bin ich mit Julietta, einem Mädchen, dass hier gewohnt hat (!) in die Stadt. Sie wollte nach einer Tasche gucken. Also sind wir die ganze FUssgängerzone und auch noch ein bisschen mehr von Córdoba abgelaufen, aber es war nichts passendes dabei. Sie hat hier gewohnt, weil sie eigentlich einen Vorbereitungskurs für das Fach Medizin an der Uni von Córdoba gemacht hat. Aber sie hat nach drei oder 4 tagen festgestellt, dass sie es nicht mag, alleine zu wohnen, hat die ganze sache abgebrochen und ist heute abend zurück nach Hause gefahren. Sie ist ja auch erst 18. -.-
Ich habe mich, als ich wieder zu Hause war, vor den Fernseher gesetzt und ein bisschen Dakar 2011 geguckt. Danach bin ich schnell in die Gemüsehandlung und zum Bäcker, habe mir die Zutaten für mein Abendessen gekauft, schnell nach Hause geflitzt, 21:00 Bones angestellt und danach mein Abendessen gekocht.
Jetzt sitz ich hier, schreibe meinen Blog und gehe dann ins Bett.

Von mir alles Liebe
Bis Bald
Eure Franzi

P.S. Happy Birthday, Stefan. Feier schön und lass es krachen. Alles Liebe von mir, deine Franzi

Dienstag, 4. Januar 2011

Regenzeit

Hallo Ihr Lieben !!!

Entschuldigung, dass ich gestern nicht geschrieben habe. Hier fängt jetzt gerade die Regenzeit an und da stürzt dann ab und zu mal das Internet ab. Nach ich das 5. mal wieder von vorne anfangen durfte, meinen Text hierher zu verfrachten habe ich dann aufgegeben. Zum Glück habe ich heute mehr Glück. =)

Regenzeit hat ja auch immer was mit Regen zu tun, und hier kommt im Moment einiges herunter. Laura hatte mich gestern zum Blumengiessen ins Büro geschickt, aber ich musste eher Wasser abgiessen als in den Topf reingiessen. Wir haben hier nicht so viel Wasser, wie meine lieben Leser in Down Under. Aber manche Strassen kannst du schon nicht mehr überqueren, weil viel Wasser. Da bin ich doch ganz zufrieden, dass ich meine alten FlipFlops mit hierher genommen habe. Mit denen kann ich zwar nicht "fein weg gehen", aber zum durch die Fützen laufen sind sie ganz praktisch. Ob du nun Schuhe anhast oder nicht, du musst da ja irgendwie durch. Und ohne Schuhe drum rum trocknen deine Füsse dann auch schneller.
In den Häusern und Wohnungen steht aber immer noch der Mief von der Hitze und den versuchen wir hier gerade heraus zu bekommen. Es hat sich merklich abgekühlt, aber ich bin eigentlich mal ganz froh darüber.
Gestern war ich also im Büro, habe jetzt überall die Passwörter vereinheitlicht und eine neue Sache bei Excel machen können. Ich wusste doch, dass mir mein Technik"freak" helfen kann. =) Laura habe ich das heute versucht zu erklären, welche Veränderungen möglich sind und was ich machen kann. Sie hat es nicht verstanden. Leider.
Gestern habe ich mir dann lecker Gemüse gekauft, auch wenn ich nicht bei allem wusste was es war. Mit diesem Gemüsebeutel bin ich dann in die nächste Fleischerei und habe den Kerl gefragt, was er im Angebot hätte, das zu meinem Gemüse passen könnte. Wir haben uns dann auf Chorizo, eine Art Bratwurst geeinigt. Also ich nach Hause, Würste in den Ofen gepackt, Gemüse in der Pfanne gegrillt, gut gewürzt. Das war mal mit Abstand das Beste, was ich hier seit langem fabriziert habe in der Küche. Mein guter Vorsatzt für 2011 ist es ja, mal so richtig kochen zu lernen. Also nicht nur Maggi-Tüte auf und fertig, sondern irgendwie ein wenig kreativer. Ich hoffe, das gestern mein erster Schritt dahin war.
Heute Mittag konnte ich die Reste davon essen. Ich habe das Gemüse noch mal warm gemacht und dann mit Nudeln vermischt. Wieder ausgesprochen gut.
Entschuldigung für die Sprünge, aber ich habe heute den ganzen Tag die Tabellen von Laura geordnet. Ich kann jetzt keinen klaren Gedanken fassen und schreib hier alles auf, wie es mir in den Kopf kommt. Diese 6.000 (vielleicht auch mehr) Daten angucken, gucken ob die Daten die es gibt auch sich wirklich 100%ig doppeln oder ob es irgendwie unterschiede gibt............ Das ist eine Arbeit für Doofe, wirklich.....
Irgendwann vergisst du wer du bist, das ist so eine stupide Arbeit. -.-

Jedenfalls habe ich mir gestern eine Creme namens "Off" gekauft. Eine wirklich tolle Sache: Das ist eine Anti-Insekten-Creme. Aber die stinkt nicht so erbärmlich wie manche Dinge die du in deutschen Drogerien bekommst. Eigentlich ein recht angenehmer Geruch und zieht auch schnell ein, wie eine Bodylotion. EIne Tube davon befindet sich jetzt also in meinem Besitz. Damit, clever wie ich bin, kann ich mehrer Probleme lösen. Eincremen finde ich eigentlich nicht so toll. Muss ich aber eigentlich immer machen, wegen meiner trockenen Haut.
Wegen der Mücken und Tiere in der Luft kann ich eigentlich mein Fenster nicht aufmachen.
Mit dieser Creme kann ich
a) mein Fenster unbescholten auflassen. Die Viecher kommen vielleicht rein, aber sicher nicht an mich ran und
b) meine Haut bekommt die Pflege die sie brauch, weil ich das ja jeden Abend machen.
Ich würde mal dafür plädieren, dass dieses Produkt auch in Deutschland eingeführt wird.

Betty und Jose sind heute vormittag wieder angekommen. Jetzt ist die familie wieder komplett. Fer und Lupi sind ja schon wieder da. =)
Ich habe jetzt eine neue Lieblingssendung gefunden: "Bones", jeden Abend 21:00 Ortszeit auf FX-Channel. Eine Klasse Sendung. Ist wie "Dr. House", nur mit Knochen und Toten.
Heute war ich ab 16 Uhr im Büro. Ich habe weiter an der Ordnung auf den ganzen PCs gearbeitet. Dann kam die "Comision Comunicación" zusammen und wir haben uns wieder mal über den Internetauftritt von Laura unterhalten.

Ausserdem habe ich mich heute meiner Monatsendesabrechnung "Dezember" gewidmet. Man muss ja wissen, wo das ganze Geld bleibt, wenn Lupi es nicht frisst. =)

Soviel also wieder von mir
Euch alles Liebe
Und bis bald
Eure Franzi

P.S: Vielen Dank, dass ihr meine Mails so fleissig beantwortet habt.

Sonntag, 2. Januar 2011

Dreck und Regen und ganz schnelle Autos

Hallo ihr Liebenund willkommen im Jahre 2011.

Ich möchte euch jetzt auf den neusten Stand bringen.

Der erste Januar ist eigentlich ganz entspannt vergangen. Also mehr oder weniger.
Irgendwann gegen 6 Uhr oder so (wenn ich mich richtig erinnere) bin ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund wach geworden und ich weiss noch, dass ich mir gedacht habe: Gott, du bist aber bescheuert gegen 6 wach zu werden. Kannst doch ausschlafen.
Jedenfalls habe ich, als ich dann ausgeschlafen hatte, eine Mail bekommen, wie es mir gehe und wie ich das Erdbeben überstanden habe.
Moment, Erdbeben ? Ich hatte keine Ahnung, was das sollte. Also Suchmaschine angeschmissen und siehe da gegen 6 Ortszeit gabs in der Nachbarprovinz ein Erdbeben der Stärke 7. Das ist nicht wenig. Also das war dann der Grund, der mich geweckt hat. Aber ich habe im Prinzip das erste richtige Erdbeben meines Lebens verschlafen. Kein Kommentar.

Im Anschluss habe ich dann mit Laura über ihre Ideen bezüglich der Organisation aller Daten gesprochen. Zum Thema Daten: Ich habe sie jetzt alle inklusive Passwörter auf meinem PC. Ich bin jetzt sozusagen die einzige die jeden PC von Laura bedienen kann. Sie hat jetzt auch offiziel verkündet, dass ich die einzige bin, die sich darum kümmern darf/soll/muss/kann.
Morgen gehe ich ins Büro und sammele mir die letzten Dateien zusammen an und dann gehe ich das JAhresprojekt Nummer Eins an: Ordnung in das ganze Chaos zu bekommen.
Und auf jedem PC das neue Passwort einrichten. Laura hat aber auch ein paar Ansprüche, die ich mit meinem Informatik-Grundkurs-Wissen leider nicht befriedigen kann. Da muss ich mal morgen oder so den einen oder anderen Informatiker suchen, der sich in meiner Familie befindet. =)
Zum Abendessen waren wir in Villa Urquiza eingeladen. Einem Armenviertel von Córdoba. Die haben da NICHTs, sozusagen. Strom fällt dauernd aus, Hygiene (vergiss es), ABER: Ein Asado. Ich glaube, wenn ein Argentinier nichts hat. Er besizt zumindest ein Mate und ein Asado. Das ist so wie eine Nase oder Ohren haben. Ohne ist man kein Argentinier.
Also wir, Laura, Alberto und ich, wir waren eingeladen, weil Alberto da ehrenamtlich, also kostenlos, die Leute untersucht und Laura die Verbesserung des Viertels als Punkt auf ihrem Programm hat.
Jedenfalls gabs wieder Gegrilltes. Und der nette Mann, der gegrillt hat, hat uns auch das Essen auf die Hand serviert. Also sozusagen von Hand (schmutzig) zu Hand (gerade gewaschen) weiter gegeben.
Aber, nach 5 Monaten in Argentinien, da bin ich eigentlich ganz entspannt gewesen. Ich weiss ja, in welcher Tasche ich meine Magendarmtropfen habe.
Der Hammer kam, als wir die Party schon wieder verlassen hatten. Normalerweise ist es hier in Argentinien ja üblich sich (wenn Frauen beteiligt sind) mit dem obligatorischen Wangenkuss zu begrüssen und auch wieder zu verabschieden. Also habe ich das (tapfer) mit der gesamten Partygesellschaft durchgezogen. Also jeden mindestens 2x mehr oder weniger intensiv berührt. Und da war diese eine Frau, die hatte einen ganz üblen Hautausschlag.
Gut, denkt man sich nichts dabei, kann ja passieren, wenn die Möglichkeiten zum Waschen nicht die besten sind.
Im Auto meinte Alberto dann zu mir, dass diese Person Lepra hat. Zum Glück sass ich da auf der Rückbank, so dass sie meinen Schock nicht mitbekommen haben. Ich bin kein Arzt und habe so auch keine Ahnung von dieser Krankheit, ausser dass im Mittelalter irgendwie ziemlich viele davon betroffen waren und es heute ein paar üble Witze darüuber gibt. Wissen über Ansteckungsgefahr: Fehlanzeige.
Also ich, sobald wir zu Hause waren, erstmal unter die Dusche geflitzt und kräftig geschrubt. Danach habe ich dann mal Google befragt und weiss jetzt, dass man sich erst ansteckt, wenn man lange zusammenlebt und intensiv Körperflüssigkeiten austauscht.
Hätten sie mir das nichtmal im Bio-Unterricht beibringen können ? Was nützliches und nicht wie sich Kartoffeltierchen fortplanzen.


Zur Dakar waren wir ja heute. Es nehmen ja irgendwas um die 400 Rennfahrer teil. Aber was die an Technikbegleitfahrzeugen und so mitnehmen, ist ja schon der Hammer. Ich habe heute irgendwas um die 150 Bilder gemacht. Davon sind mehr als die Hälfte die sehr beeindruckenden Begleitfahrzeuge.
Eigentlich wollten wir in ein Dorf namens San Agustin fahren, weil dort ein öffentlicher Zuschauerplatz eingerichtet war. Aber die haben diesen Platz, dafür dass die Rennfahrer heute gegen 11 (!) Uhr ankommen, gestern abend 18 Uhr zugemacht.
Und Zelten in den Pampinen Sierren wollten wir dann doch nicht. Also haben wir uns dafür entschieden, zwar das Rennen an sich nicht zu gucken. Aber alle treffen sich dann zum reparieren und schlafen im Stadtviertel "Alto Chateau" in Córdoba. Und just in eben jenem Stadtviertel wohnt Laura. Irgendjemand, der an meinem Glück hier bastelt, ist sehr nett zu mir.
Und Laura kennt den Besitzer des Grundstückes, auf dem die ganzen Teilnehmer dann so vor sich hin reparieren und erholen, sprich dort wo sich das Fahrerlager befindet.
Also, Laura kurz angerufen und Zack, hatten wir VIP-Besucherausweise in der Hand und konnten das Lager betreten.
Vorher haben wir aber ein wenig geguckt, wie die absolut verdreckten Motorräder, Autos und Quads ins Lager einfuhren.
Dann kam ein absoluter Platzregen und wir mussten ins Auto flüchten (man läuft die 500 m ja schliesslich nicht).
Mit dem Auto sind wir dann an die Hauptstrasse gefahren und haben dort geguckt, wie alle Autos an uns vorbeigedüst kamen.
Die fahren ja pro Tag eine bestimmte Etappe und fahren davon aus zum "Basiscamp", schrauben an den Autos und gehen duschen. Und am nächsten Morgen dann vom Camp zur nÄchste Etappe.

Als wir dann im Camp - oder Fahrelager, keine Ahnung, was da der offizielle Begriff ist- ankamen, war das wirklich beeindruckend.
Jedenfalls, ich fand das total cool, keine Ahnung von Autos, aber ich fand schon interessant, wie die da alle an ihren Maschinen rumbastelten. Ich technikunwissendes Wesen habe fast 2 Stunden mit "durch-die-einzelnen-Teams-wandern" zugebracht.
Stellen wir uns jetzt mal jemanden vor, der auch nur ein Müh mehr Ahnung hat oder gar viel weiss. Den kannst du dann dort abgeben und in 14 Tagen wieder abholen, wenn das ganze Team wieder auf dem Rückweg in Córdoba vorbeikommt.
Und wie wir so da durch liefen, kam doch gerade ein Auto des BMW-Teams an. Die beiden Fahrer stiegen aus und nach einem kurzen Blick auf das Auto wusste ich: Das sind zwei Deutsche. Stephan Schott und Holm Schmidt. Also habe ich mich mal zusammengerissen, die wenigen noch vorhanden Brocken Deutsch rausgekramt und die beiden einfach mal angequatscht.
Resultat: Zwei Autogramme auf meine Mini-Deutschland-Flagge.
Ich würde euch gerne Fotos zeigen. Aber ich weiss nicht, ob ich da zufällig (weil keine Ahnung) irgendwelche Spezialkonstruktionen drauf habe, und dann verklagt werde, weil ich die hier gepostet habe. Man weiss ja nie.

Danach hat mich Laura dann nach Hause in Bettys Wohnung gefahren. Ich wohne jetzt wieder hier und habe jetzt mehr oder weniger meine ganzen Sachen hier in mein "neues Zimmer" eingeräumt. Die Anordnung der Schränke und Regale im Schrank ist komplett anders. Aber ich habe (Verbesserung) zumindest eine Nachtischlampe. Hatte ich vorher nicht.

Also soweit Willkommen 2011.
Ging ja schon mal aufregend los, mal schauen wie sich das Jahr nach hinten raus so entwickelt.

Ich wünsche Euch alles Liebe
Tante Christel Alles Liebe Zum Geburtstag

Alles Gute
Eure Franzi