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Donnerstag, 23. Februar 2012

Sorge dich nicht um morgen. Der morgige Tag sorgt für sich selbst.

Einen wunderschönen Tag an euch alle.

Die Sonne scheint zwar nicht, aber das hat sie ja gestern getan und deshalb melde ich mich dennoch voller Optimismus und Lebensfreude. Vorgestern saß ich fast 1 1/2 Stunden auf der Terrasse und habe mir die wunderschöne Leipziger Mittagssonne auf das Gesicht scheinen lassen. Heute ist leider nicht so tolles Wetter, die Haushalts-Aufgaben von Mama =) habe ich schon fertig und damit keine Langeweile weder bei mir noch bei meinen treuen Lesern aufkommt, nehme ich mir nun endlich mal die Zeit für einen neuen Eintrag (Post).

Zugegeben, die letzten Wochen waren anstrengend. So anstrengend, dass mein Eisschrank leergegessen wurde. So, dass selbst mit Kur und Spülung die Haare nicht wirklich das machen, was man selber will. So, dass das nahezu einzige soziale Umfeld die Mitstudierenden in der Bibliothek waren.
Ich sag ja nicht, dass man da nicht (abgesehen vom Inhalt der einzelnen Fächer) sehr viel lernen kann. Über sich selbst, den eigenen Körper und vor allem über seine Mitmenschen. Im ruhigen Alltag zeigen die meisten ja ihre Schokoladenseite. Aber wenn es dann gilt in knapp 3 Wochen alles zu geben, dann schmeckt die Schokolade doch manchmal ziemlich bitter. Ich werde mich zwischendurch auch manchmal ganz furchtbar benommen haben, wofür ich mich an dieser Stelle entschuldigen möchte. Wie schon gesagt, eine sehr aufschlussreiche Zeit.

Aber jetzt sind die Prüfungen erstmal vorbei. 8 von 10 habe ich mit mehr oder weniger guten Ergebnissen bestanden (und allein das zählt in der Orientierungsphase an der Uni). 2 Ergebnisse stehen noch aus. Bei einer bin ich mir ziemlich sicher, dass ich mit ganz guten Ergebnissen bestanden habe. Bei der anderen bin ich mir da nicht wirklich sicher. Egal, ob oder ob nicht, ich werde nächste Woche wieder mal nach Erfurt fahren, meine beiden Kakteen versorgen. =)

Am 11.02. war ja wie bestimmt schon einmal erwähnt meine allerletzte Prüfung. Das war nicht die Beste, aber was soll´s. Jedenfalls war das ein Samstag und ein Tag vor der Abfahrt in den Winterurlaub nach Bayrisch Zell. Da mir beim Packen dafür aufeinmal derart viel Gepäck entgegenlachte, habe ich einen kurzen Hilferuf nach Leipzig gesendet und wurde erhört.
Und dann ging es am 12. endlich los in den Wintersport.
Ich bin ja bekennender Snowboarder. In den letzten Jahren erst hab ich gelernt, diese fantastische Sportart zu betreiben und bereue nicht einen Moment davon. Da ich ja durchaus manchmal ziemlich anstrengend sein kann, hatte sich nach dem ersten Versuch (ich glaube 2008, bin mir aber nicht sicher) die Frage nach einer Snowboardschule für mich erledigt. Da ich aber auch nicht wirklich ein Autodidakt bin, habe ich es dann letzendlich durch die Hilfe von Papa und 2 Freunden geschafft. Immer wenn einer der drei die Nase mit mir am Hang voll hatte, ist der andere eingesprungen und hat mir versucht, das Ganze vielleicht doch noch nahe zu bringen. Am Anfang war das alles gar nicht so grandios und ich würde auch mal behaupten, dass ich am Ende immer reichlich die Nase voll hatte. Aber jetzt war ich ja wegen Argentinien letzten Winter nicht fahren und war "heiß" auf´s Fahren. Also wieder mit der lieben Familie und befreundeten Pärchen ab in den Schnee. Davon lag auf jedenfall reichlich in Bayrisch Zell. Und weil man ja nichts überstürzen will, sind wir am ersten Tag erstmal auf den "Dödelhang". Also nicht allzustarke Steigung, kaum Huckel und kurze Strecken.
Ich stelle mich also auf das Board und - es lief gut wie nie zuvor. Ich weiß nicht, was da mit mir los war, aber ich hab das Gefühl, noch nie so gefahren zu sein. Nachdem dann auch vom kritischen Mitfahrenden und Anverwandten keine Kritik, sondern eher Lob kam, war der Dödelhang für den Tag erledigt - ich aber auch. =)
Die folgenden Tage sind wir, bis auf einen Tag, immer hoch auf die "richtigen" Pisten gefahren und sind da unsere Turns gefahren. Und an dem einen Tag Ausfall waren die Seilbahnen aufgrund von Sturm und die Pisten aufgrund von Lawinengefahr gesperrt.
Ich habe da auch festgestellt, dass ich bei schlechter Sicht besser fahren kann als bei traumhaften Sonnenschein. Es gibt zwei mögliche Erklärungen, die auch vielleicht ineinander übergehen.
1. Bei schlechter Sicht sehe ich das Elend, sprich den steilen Hang und die Huckel die darin sind nicht. Ich fahr los, weil ich weiß, dass ich mit meinem momentan Könnenstand immer lebend den Berg herunter komme. Eventuell nicht immer ästhetisch wertvoll, dafür aber sicher.
Bei Sonne kann ich das dann ja aber alles sehen. Und habe mich am letzten Tag, als da die Sonne wie blöde vom Himmel schien, auch etwas über mich selber erschrocken, wo ich so alles heruntergefahren bin.
2. Bei schlechter Sicht sind auch eher weniger Leute auf der Piste bzw. man sieht sie ja nicht. Und ich gebe an dieser Stelle offen zu, dass ich keine Angst habe, die Death Road mit einem Mountanbike herunter zufahren aber sehr wohl Angst vor einer großen Gruppe Skifahrer habe, die in ziemlichem Tempo auf mich zu fahren und bei denen ich nicht wirklich weiß, ob sie um mich rumfahren (können).
Also, das ist nur ne Theorie von mir, ich finde sie aber durchaus schlüssig. Und wir haben an der Uni gelernt, dass man waghalsige Theorien aufstellen soll und sich dann darum bemühen muss, sie zu falsifizieren (also als Falsch zu belegen). Das ist wissenschaftlicher Fortschritt. Ich schreibe hier also nicht nur einen schnöden Blog, ich betreibe dabei (wenn auch vielleicht unbemerkt) ernsthafte Wissenschaft. =)

Auf Grund des vielen Lernens habe ich, meiner Ansicht nach, ziemlich viel abgenommen. Wie gesagt, die Haare sahen nicht mehr wirklich gut aus und mein Gesicht habe ich auch nur noch mit MakeUp ertragen. Habe ich mir extra in Erfurt gekauft. Aber in der Woche Urlaub habe ich wieder einen Menschen aus mir machen können. Es tat allein schon gut, körperliche Anstrengung zu leisten und den Kopf mal fast komplett ausschalten zu können. Und dann hatte das Hotel ja auch noch ne Sauna.

Kürzlich habe ich von einem mir nahestehenden Menschen (Achtung, keine Namen an dieser Stelle) folgende liebevolle Aussage an den Kopf geworfen bekommen:
"Du gehst jetzt aber bald mal arbeiten. Das mit deiner Langeweile is ja furchtbar hier!"
Ist gut, ich habe mich ja schon wieder bei meinem Arbeitgeber gemeldet. Aber nächste Woche geht´s zum Feiern / Kaktusgießen nach Erfurt, die Woche drauf habe ich einen Kosmetiktermin (herje wie verwöhnt das klingt) und DANN fange ich auch mit arbeiten an. Versprochen.

Ich belasse also diesen Post erstmal dabei und verabschiede mich in ein hoffentlich sonniges und entspanntes Wochenende. Wenn mich nächste Woche jemand in der schönen kleinen Stadt in Thüringen besuchen möchte: Herzlich Willkommen!

Bis dahin wünsch ich Euch nur das Beste

Eure Franzi

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