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Mittwoch, 7. März 2012

Von Umwegen und anderen spontanen Ereignissen

Viele liebe Grüße aus dem schönen Erfurt.  Ihr seht, auch wenn ich mich nicht mehr in Südamerika rumtreibe komme ich auf mein Reisepensum.

Die letzte Woche war der absolute Hammer. Am Montagmorgen bin ich wieder nach Erfurt gefahren, in erster Linie um Mitstudenten beim Lernen für die Nachprüfungen zu helfen. Der grobe Plan sah also vor tagsüber zu lernen und abends NICHT alleine zu Hause zu sitzen sondern ein bisschen das süße Sozialleben zu genießen.
Direkt nach meiner Ankunft hab ich also erst einmal wieder mein Handy-Telefon-Buch durchforstet und wieder Kontakt mit meinem Erfurter Umfeld aufgenommen. Beim gemeinsamen Mittagessen wurde dann auch fleißig ein Plan nach dem anderen geschmiedet.
Montagabend stand also Double B auf dem Plan. Süße kleine Kneipe mit verrauchtem Keller und KickerTisch. Zentrale Lage, aber man kann sich dahin auch prima verlaufen. Nur um euch ein Gefühl zu geben, da war ich etwa gegen 1 Uhr zu Hause.

Dienstag ging es dann mit den Lerngruppen weiter. Außerdem stand noch ein Hochschulgruppentreffen und danach wieder lustiges Zusammensein in einer schnuckeligen kleinen Bar auf dem Programm. Da sind wir, wir 5 glaub ich, gegen 1 Uhr oder so raus um unsere Bahnen noch zu erwischen. Aber irgendwie stieg dann auf dem Weg zur Haltestelle das Gefühl, den Abend noch nicht beenden zu wollen. Erneutes Durchwühlen der Liste der Leute, die man so kennt und irgendwann ist uns dann eine WG eingefallen, die man noch besuchen könnte. Der Anruf wurde also getätigt und mit einem Mal ging der Abend dann weiter. Den Weg aus dem Stadtzentrum zu dieser Wohnung haben wir dann teils in der Bahn und teils zu Fuß zurückgelegt. Und da das Destillat namens Alkohol Menschen generell eher zur Ehrlichkeit anregt, haben wir munter gelacht, gelästert und gefeiert! Der Weg an sich führt, für mich gefühlt, in eine Gegend, in der ich noch nie war. Das sollte sich noch als falsch herausstellen. Jedenfalls kamen wir dann da irgendwann an, und sind sozusagen in eine bereits laufende "Veranstaltung" hereingeplatzt. Platz war nicht viel, aber es wurde kräftig mit Bierkästen und Sitzsäcken improvisiert. Mit Gläsern wurde auch umhergeworfen, aber das nur am Rande. Und dann, in solch einer netten Gesellschaft, vergeht die Zeit im Flug. Im nu waren irgendwie die andern, mit denen ich da aufgetaucht war, verschwunden. Also saßen wir dann zu dritt da und ich wurde erleuchtet, dass meine Wohnung von dieser WG laut Karte 5 Minuten entfernt sein soll. Super. Ich und mein Orientierungsvermögen. Ich habe sogar eine Karte gezeichnet bekommen, die mir auf meinem Heimweg helfen sollte. Nur leider waren die Verfasser auch nicht mehr wirklich nüchtern und haben eine wichtige Straße vergessen. Franzi bemüht sich dann also mitten in der Nacht, so gegen 4 Uhr, ihren Heimweg zu finden. Straße A war eingezeichnet und Straße C und ich habe versucht, den direkten Übergang zu finden. Aber den gibt es leider nicht, weil Straße B noch dazwischen liegt. Nüchtern brauch ich 5 Minuten aber in jener Nacht/an jenem Morgen habe ich fast eine Viertelstunde gebraucht, um mich nach Hause zu finden.  Kartenlesen ist nicht meine Stärke.

Der Mittwochmorgen tat daraufhin sehr weh, glaubt mir. Aber mit der mir eigenen guten Laune, hab ich auch dieses Tief überwunden. Am Abend hab ich dann wieder einen neuen Aspekt des Erfurter Nachtlebens kennen lernen dürfen. Im Hemmingway hab ich dann nach einem intensiven Gespräch mit dem Kellner meinen neuen Lieblingscocktail entdeckt. Den Namen hab ich leider schon wieder vergessen, aber lecker war der. Also der Cocktail.

Donnerstag hieß es daraufhin früh aufstehen, um 10 Uhr in der Bib zu sitzen, Mikroökonomie lernen. Ich war wirklich erstaunt, wie viel ich trotz meines vorherigen Konsums alkoholhaltiger Genussmittel noch wusste. Das Prinzip „Alles raus, was keine Miete zahlt“ ist also nicht wirklich aufgegangen. Wie vielleicht schon erwähnt, hat die Mensa auch in der vorlesungsfreien Zeit offen. Das erspart einem die Mühe, sich was zu essen kochen zu müssen UND man trifft andere Menschen. Ihr könnt euch also sehr gut vorstellen, wie ich die 10 Minuten von meiner Wohnung aus zur Uni gerne gelaufen bin, um in den Genuss eines Mittagessens zu kommen. Und am Donnerstagabend stand dann überraschenderweise auch eine Huldigung an das Sozialleben statt. Diesmal auch nicht weit weg, um ehrlich zu sein, noch näher als die Veranstaltung am Dienstag. Hinzu kam ich zwar zu spät, aber nur weil irgendjemand bei Facebook Videos von Shaun dem Schaf gepostet und mich damit enorm abgelenkt hatte. Eigentlich bin ich ja pünktlich. Oder so. Jedenfalls habe ich mich schnell und ohne Umwege hingefunden. Über den Rückweg will ich nicht reden. Das wäre an dieser Stelle wirklich zu peinlich, wenn ich sage, dass ich mich wieder verlaufen habe. Und wieder sehr erfolgreich. Aber in eine andere Straße, das muss ich hier zu meiner Verteidigung anbringen. Es war wieder sehr spät aber auch sehr witzig. Was ich auf einmal so für Menschen kennenlerne. Ich bin ja ein bisschen selbst überrascht. Generell würde ich mich selber ja immer als eher schüchtern bezeichnen, wenn ich jemandem zum ersten Mal begegne. Aber irgendwie fiel mir das die letzte Woche über richtig leicht, offen und NICHTschüchtern zu sein.

Über meinen Freitag möchte ich nicht reden. Da hängen irgendwie nur die Gefühle von Müdigkeit und anderen Nachwirkungen einer nahezu durchgefeierten Woche dran. Gegessen hab ich an diesem Tag drei Esslöffel Reis.

Samstag ging dann um 9 Uhr mein Zug nach Kelbra, zu meiner Tante und meinem Onkel. Seit Wochen/Monaten war dieser schon wieder heiß auf´s Grillen. Verständlicherweise, wie ich meine. Jedenfalls hat er es dann irgendwann nicht mehr ausgehalten und meine Eltern und mich zum Angrillen eingeladen. Für Sonntag war das „Erste Grillen des Jahres“ geplant und ich hatte somit einen Tag Zeit meinen Körper wieder auf Normalfunktion einzustellen. Und glaubt mir, meine Tante hatte es mit mir nicht leicht. „Möchtest du was trinken?“ – „Ein Tee wär super.“ – „Tee !?!“  Auch kulinarisch hat sie mich langsam wieder aufgepäppelt, so dass ich am Sonntag mit beim Grillen zuschlagen durfte.  Und meinen Schlafmangel hab ich auch nachgeholt. Ich glaub an dem Wochenende war ich nicht unbedingt der einfachste Gast und ich möchte mich dafür entschuldigen.
Sonntag kamen dann also meine Eltern dazu und haben mich freundlicherweise mit nach Hause genommen. Allerdings musste/durfte ich fahren. Und am Abend hatte ich dann wieder die große Ehre an einem Tatort teilhaben zu dürfen.

Montag verlief ruhig. Ein Ferientag sozusagen.

Am Dienstag (also gestern) war ich zuerst bei einer guten Fee. Die gute Fee konnte zaubern und hat aus Franzi, dem eher verwahrlosten Exprüfling eine neue Franzi, die hübsche Studentin gezaubert. Und glaubt mir, einfach hatte die Arme es nicht. Jetzt fühl ich mich wieder fit und vorzeigbar. Am Abend war ich dann mit Mama beim Töpfern. Ich fürchte ich habe mich eher ungeschickt angestellt, mal nächste Woche schauen, wie das Resultat ist. Da geht´s nämlich wieder hin, zum anmalen.
Heut morgen bin ich nach Erfurt gefahren, da ich noch ein paar Sachen vergessen hatte und mich hier eigentlich mit jemandem treffen wollte. Aber das Schicksal wollte es so nicht. Jedenfalls habe ich meine Wohnung wieder in Ordnung, war Einkaufen und habe schon wieder so meine Pläne für den heutigen Abend.

Soweit also erstmal wieder die Zusammenfassung der letzten Woche. Ich bin das blühende Leben, freue mich über mein Sozialleben und esse auch wieder regelmäßig. Außerdem habe ich gerade gesehen, dass diese Seite hier schon über 5.500 mal angeschaut wurde. Über diese Zahl freu ich mich riesig, denn als ich die Idee mit meinem eigenen Blog gestartet habe, im Juli 2010, da habe ich eigentlich nicht daran gedacht, eine solche Zahl und solch treue Leser zu erreichen. Danke an Euch.
In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne Woche.

Alles Liebe
Eure Franzi

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