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Freitag, 21. Oktober 2011

Das neue - das fremde - das kleine Erfurt

Hallo Ihr Lieben.

Nach drei Monaten des Arbeitens und Sich-an-den-Unis-bewerben, habe ich nun eine Uni gefunden und jetzt auch die Zeit hier was zu posten.

Nach meiner Rückkehr aus Argentinien im Mai, war erstmal ein paar Tage ausruhen - sprich NICHTS TUN - angesagt. Aber so mit der Zeit fing mir dann schon an, die Decke auf den Kopf zu fallen. Den ganzen Tag nur ausschlafen und lesen und nichts machen und ein paar Bewerbungen schreiben hat mich nicht wirklich erfüllt.
Also habe ich mich auf die Suche nach einem Job gemacht. Es gibt ja so unglaublich viele Menschen, vor allem so wie ich, die sagen "oh, es ist ja so unglaublich schwer was zu finden, ich arbeite nicht. Für mich war nichts dabei. Oder es gabt nichts."

Also ich mich auf die Suche gemacht. Ich war sogar mal in der Arbeitsagentur.
Am Ende stand ich mit drei (!) Jobs da:
Kellnern, "Aushilfs-Sekretärin" und Bauchtanzlehrerin. Und war damit mehr als ausreichend beschäftigt. Naja und der sprichwörtliche Rubel rollte ebenfalls. Ich zitiere an dieser Stelle einen meiner Verwandten mit den Worten" DA musst du lookie - lookie machen". Für die Außenstehenden unter euch bedeutet das soviel wie: Halte deine Augen offen, und du wirst etwas finden.

Dank guter Überzeugungskraft und viel Arbeit habe ich es sogar in die Sommerrevue von petitSouci geschafft. Mit Tanz und Schauspiel. War wieder sehr sehr schön und ich vermisse meine Mädels hier in Erfurt doch ganz schön.

Ich hatte mich ja (für alle die das noch nicht wissen) an 6 verschiedenen Universitäten beworben.
Chemnitz - Politikwissenschaften
Erfurt - Staatswissenschaften
Passau - Kulturmanagement
Jena - Politikwissenschaften
Dresden - Internationale Beziehungen
Dresden - Politikwissenschaften.

Nach dem ich 5 von 6 Zusagen hatte und leider die Absage von Dresden kam, habe ich mich für Erfurt entschieden. Für alle, die sich fragen, was zum teufel denn Staatswissenschaften sind, hier meine inoffizielle Erklärung:
Staatswissenschaften sind die 3 Richtungen die sich mit dem Aufbau, der Struktur und der Funktion des Staates befassen. Also BWL / VWL , Rechtswissenschaften und Sozialwissenschaften (Politologie und Soziologie). Mit diesen drei Richtungen werde ich mich ab sofort beschäftigen.

Die 2. Vorlesungswoche ist mittlerweile beendet und ich kann schon ein erstes Resumee ziehen:
1. Vielen herzlichen riesen lieben Dank an meinen GK-Lehrer aus dem RSG. Ohne Ihre teils Grundlagen wäre ich hier aufgeschmissen. Und dank Ihnen bin ich wahrscheinlich mit eine der wenigen, die Soziologie schon nach der ersten Vorlesung folgen können. Sie haben mich optimal vorbereitet und ich bin Ihnen immer für Ihre Kritik dankbar.
2. Die Vielfalt der Fächer macht einfach einen riesigen Spaß. Auch wenn ich mich mit "Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler" herumschlagen muss, hab ich doch kein (naja doch eins schon -.- ) Fach dabei, auf das ich so gar keine Lust habe. Ich habe sogar außerplanmäßig bereits einen Spanisch-Übersetzungs-Kurs angefangen. Der ist eigentlich erst im 3. Semester dran.
3. Die Uni-Bibliothek ist wunderschön und die Atmosphäre da drin ist auch total toll.
4. Das Mensa-Essen ist okay aber nicht umwerfend, aber immerhin muss ich weder kochen noch abwaschen noch nach Hause laufen um was zu Essen zu bekommen.

Die Tanzkurse an der Uni waren voll oder haben mir nicht zugesagt, also habe ich mich für Qigong entschieden. Alle anderen in der Gruppe machen mit weil sie gestresst sind. Ich mache mit um mal was neues zu lernen. =)

Im Moment backe ich gerade mal wieder Brot. Eine (Achtung: ich darf ein neues Wort verwenden) Komilitonin kommt morgen zum Frühstück vorbei. Wo wir gerade dabei sind: Das Studentenleben hier ist vielfältig aber ziemlich Rock-lastig (von der Musik her). Kann man ab un zu mal machen, aber wenn eine südamerika-verwöhnte Priezel so wie ich dann da hingehe, trifft sie (also hier: Ich) die Entscheidung, dass nicht allzu oft zu machen.

Das Brot ist fertig, die Küche wieder saube und die Wäsche gerade in der Waschmaschine. Ich kann also sagen, dass ich ein vollendetes Tageswerk hinterlasse und mich nun guten Gewissens meinen Stricknadel und dem Fernsehprogramm widmen kann.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Start in das Wochenende. Liebe Grüße aus Erfurt, auch einem ganz hübschen Teil dieser Welt und bis bald.
Ob bald ein Synonym für morgen ist, kann ich nicht versprechen, muss aber darüber meine Zweifel zum Ausdruck bringen.

Alles liebe und bis bald

Eure Franzi